Sanierung
Sportanlage gehört wieder den Sportlern

Nach fünfjähriger Planungs- und Sanierungsphase wurde das Sportgelände der Berufsschule St. Franziskus endlich eingeweiht.

16.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:46 Uhr
Peter Hübl
Die Ehrengäste auf dem Hartplatz (v.li.) Michael Eibl, Bettina Fuchs, Roland Batz, Walter Krug, Josef Schweiger, Martin Neumeyer, Jimmy Hartwig, Otto Wagmann. −Foto: Peter Hübl

Fünf Jahre habe der Sanierungsprozess des Sportgeländes der Berufsschule St. Franziskus gedauert, viele Schritte waren notwendig und schließlich habe Corona noch alles verzögert. Fuchs dankte den an der Maßnahme Beteiligten, den Projektanten, der Stadt, dem Landkreis, der Regierung von Niederbayern und den ausführenden Firmen. Domkapitular Dr. Roland Batz sagte, dass für viele der Sonntag der einzige Tag sei, an dem sie ihrer sportlichen Passion nachgehen könnten. Gesund bleiben und dem Körper etwas Gutes tun sei für viele Menschen wichtig. Ein Gedanke sei zentral geworden: Körper und Seele in Einklang zu bringen. Es stelle sich die Frage, ob die Menschen nur in ihre körperliche Gesundheit investierten oder auch in die seelische? Im Korintherbrief schreibe der hl. Paulus, dass zwar alle Läufer laufen, aber nur einer gewinnt. Darum solle man so laufen, dass man den Siegespreis gewinnt. Hinter jedem sportlichen Erfolg liege ein Training. Das bedeute, dass man am Lauf des Lebens teilnehmen solle, nicht als Zuschauer am Rand stehen, sondern mitzumachen und das geistliche Leben trainieren solle.

Hier ist man keine Nummer

Über die Qualität des Christseins entscheide nicht ein Taufschein sondern das aktive Mitmachen, das aus dem Glauben kommt. Ein ehrlicher und aufrichtiger Christ richte den Blick nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf den anderen neben ihm. Das erlebe man auch in der Einrichtung hier. Auf den Menschen komme es an, hier sei man keine Nummer sondern eine Person. Und so sei in der Katholischen Jugendfürsorge die Verbindung von Aktivität und Ruhe, von Besinnung und Bewegung, von Glaube und Sport von großer Bedeutung. „Habt Spaß und freut euch an der Bewegung und an der Gemeinschaft“ rief Dr. Batz den anwesenden Schülerinnen und Schülern zu. Die kirchliche Segnung wurde von einer Mitarbeiter-Singgruppe musikalisch gestaltet. KJF-Direktor Michael Eibl, der mit dem Ehrenvorsitzender Prälat Dr. Josef Schweiger gekommen war, bezeichnete das Feiern als Fundament des Zusammenlebens. Sport und Bewegung gehörten im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung zur individuellen und ganzheitlichen Förderung. Man könne den Hut davor ziehen, was hier trotz der Pandemie geleistet wurde. Das sei gelebte Solidarität. Gesamtleiter Walter Krug sagte, dass der 1978 errichtete Sportplatz schon arg in die Jahre gekommen war. Die Investitionssumme von 920.000 Euro lohne sich aber, zum einen gebe es den Sportunterricht, dann die Nutzung für Spiel und Freizeit.

Hilft der Persönlichkeit

90 Prozent der Auszubildenden würden hier leben. Der Platz diene zur körperlichen Ertüchtigung, manche hätten die Beziehung zum eigenen Körper verloren. Schlechte Schüler seien oft gute Sportler, ein Erfolg führe zur Stabilisierung der Persönlichkeit. Die Diskussionsrunde „Ausgrenzung und Diskriminierung“ wurde von Carsten Jelitto, stellv. Schulleiter, moderiert. In oft sehr emotionalen Beiträgen schilderten die Teilnehmer ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Jimmy Hartwig, Fußballidol der Münchner 60er und DFB Botschafter für Fairplay, erzählte von seiner schweren Kindheit und wie ihm Glaube und Sport in seinem Leben geholfen hätten. Michael Eibl erwähnte das Prädikat „Schule gegen Rassismus“ der Prälat Thaller Schule und betonte, dass jeder Mensch ein Ebenbild Gottes sei. Clemens Prokop, langjähriger Präsident des DLV, führte die Worte des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ an und zeigte Genugtuung, dass es mittlerweile Gesetze gebe, um gegen Rassismus vorzugehen. Die Schülersprecher Alesha Henderson und Riccardo Schindler erzählten von den nicht immer schönen Erfahrungen in ihrem Leben und wie sie damit umgegangen waren. „Der Mensch zählt“ resümierte Jimmy Hartwig, der mit seiner offenen und herzlichen Art der „absolute Star“ der Veranstaltung war. Nach dem Mittagessen bildete ein Menschenkicker-Turnier auf dem neuen Hartplatz den sportlichen Abschluss eines ereignisreichen Tages.