Die Freude der vielen Besucher, endlich mal wieder auf den Christkindlmarkt von Riedenburg (Landkreis Kelheim) zu gehen, die Hände an einer Tasse Glühwein aufzuwärmen und in eine duftende Knackwurstsemmel zu beißen, war bei der Eröffnung am Freitagabend spürbar.
Zahlreiche Menschen hatten sich schon zu Beginn auf dem Marktplatz im Geviert der Verkaufsbuden eingefunden, um den Prolog des Christkinds Jasmin Wangler zu hören. Wenige Minuten zuvor hatten zwei Trompeter der Stadtkapelle Riedenburg den Markt von erhöhten Punkten aus angeblasen.
Jasmin konnte ihren traditionellen und speziell auf Riedenburg bezogenen Text frei vortragen und wurde dafür mit viel Applaus belohnt. „Das kann ich nicht, ich muss meinen vom Blatt ablesen“, lobte auch Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) ihren Mut. „Erst wenn hier am Marktplatz die Buden öffnen, fühlt es sich so richtig weihnachtlich an. Dass diese Tradition dieses Jahr wieder möglich wurde, verdanken wir unseren Vereinen und Organisatoren“, unterstrich der Bürgermeister, bedankte sich dafür und gab das offizielle Startzeichen. Auch die Dreiburgenkönigin Kerstin Schels wünschte schöne Stunden.
Markt mit erfrischender Lebendigkeit
Vor allem die Vereine und politischen Gruppierungen hauchten dem Markt mit ihren Buden und Verkaufsideen eine erfrischende Lebendigkeit ein. Heiß begehrt waren unter anderem die Gebäcke und Schmankerl, die etwa 15 Frauen aus der Ukraine an ihrem Stand vorbereitet hatten. Nachdem die Kinderbackstube heuer ausfiel, sah die SPD- Stadträtin und Integrationsbeauftragte Felicitas Wollschläger darin eine Chance für den Unterstützerkreis Asyl. Innerhalb einer Woche schafften es die engagierten Frauen, nicht nur für kulinarischen Ersatz zu sorgen. Sie kümmerten sich auch um eine Bastelecke, in der Kinder aus allen Nationen gemeinsam basteln und spielen konnten. Die vorweihnachtliche Abendstimmung steuerten die Otterzhofener Bergmusikanten bei.
Nikolaus als Publikumsmagnet
Dieser Spiel- und Verpflegungsstand war auch am Sonntag wieder gut besucht, als Karin Dachs die Besucher um 14 Uhr zu weihnachtlichen Klängen der Viel-Harmonie im Unteren Altmühltal willkommen hieß. Die weitere musikalische Einstimmung auf das Weihnachtsfest steuerte die Altmühltaler Blaskapelle bei.
Einen zauberhaften weihnachtlichen Glanz für die Ohren erzeugten währenddessen und außer Konkurrenz die zehn Buben und Mädchen, die sich erst seit September zu einem Saitenensemble zusammengefunden haben. Als Riedenburger Kinderorchester in der Formation RIKO spielten die vier bis elf Jahre alten Kinder im ersten Stock des Gasthauses Schwan drei Lieder – darunter die Weihnachtsbäckerei – auf ihren Geigen, Celli und Flöten. Katharina Drago hat dieses Kinderensemble mit viel Liebe und musikalischer Leidenschaft geformt. Der begeisterte Applaus aus dem dicht besetzten Saal war für die Kleinen bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt noch etwas ungewohnt.
Viele blieben, um gleich danach das Stück „Trubel in der Weihnachtsbäckerei“ des Kindertheaters im Fraunhofer aus München anzusehen. Publikumsmagnet dieses Christkindlmarktes war wieder der Nikolaus, der um 17 Uhr in Begleitung seiner Engel erschien. Trotz des großen Andrangs vor der Bühne hatte er für jedes Kind ein Geschenk dabei.
− erv
