Mit einem Treffen mit den Rohrern feierte die Landsmannschaft Rohr und Umgebung in München am Sonntag im Saal des Gasthofes Sixt Abschied, wie der MZ berichtet wurde. Die 1. Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer und der Vorstand der Rohrer Liedertafel Norbert Gaupp als Patenverein würdigten in ihren Grußworten die treue Verbindung zur alten Heimat, die Teilnahme an Festen und Jubiläen sowie das aktive Vereinsleben, dass gerade in der Anfangszeit für alle Rohrer in München ein Stück Heimat war. 2. Vorstand Johann Schindlbeck zeigte in seiner Ansprache die vielen Facetten eines rührigen Vereinslebens auf und würdigte den Einsatz des 1. Vorsitzenden Herbert Kittel. Ein Bus voll Mitglieder der Landsmannschaft Rohr und Umgebung traf am Sonntagmittag im Gasthof Sixt in Rohr ein. Der Einladung waren auch Ehrengäste, Rohrer, Vereinsvertreter und Weggefährten gefolgt. Die am 3. Januar 1927 gegründete Landsmannschaft Rohr und Umgebung mit Sitz in München, so Herbert Kittel, musste zum Jahresende 2020 aufgelöst werden, da sich keine neue Vorstandschaft mehr fand. Anfang 2020 hatte der Verein noch 52 Mitglieder, die sich seither durch 14 Todesfälle auf 38 dezimierten.
Die Mehrzahl der Mitglieder ist über 80 Jahre alt, so war es nicht verwunderlich, dass sich bei der Neuwahl 2020 keine neue Vorstandschaft mehr gefunden hatte. Die Landsmannschaft war ein Anlaufpunkt und auch ein Stück Heimat, für die Rohrer, die in München nach den Weltkriegen eine Arbeit und vielfach eine neue Heimat fanden. Als Abschiedsgeschenk überreichte der 1. Vorstand der Rohrer Liedertafel Norbert Gaupp ein Fahnenbanner, dass an der Vereinsfahne zur Erinnerung an diesen Tag der letzten Versammlung verbleibt. 2. Vorsitzender Johann Schindlbeck hat in launigen Worten unter dem roten Faden der Erinnerung mit den Worten „Woaßt as no?“ an die Zeit erinnert, als Herbert Kittel 1995 die Führung des Vereins als 1. Vorstand übernommen hatte, dessen Ende auf Grund der Situation der fehlenden Zuzügler aus der Heimat Rohr und Umgebung bereits absehbar war. Die schönen Veranstaltungen und die vielen Erinnerungen sind der Verdienst von Herbert Kittel und waren seinem besonderen Organisationstalent zu verdanken.
Schindlbeck schloß seine Rede mit einem in die Zukunft gerichteten „Woast as no – was damals in Rohr bei der Schlußfeier der Kittel Herbert für einen Riesen-Applaus kriag hot?“ und löste damit einen Applaus für Herbert Kittel aus mit dem die Mitglieder ihren Dank für ihren Vorstand zum Ausdruck brachten. Die musikalische Umrahmung hatte Jakob Sixt V. mit seiner Quetschn übernommen. Hans Lankes übernahm dann das Kommando und zeigte tolle von Michael Jechtl gefertigte Tonfilme über die 40-Jahrfeier 1967, die 50-Jahrfeier 1977 und die 650-Jahrfeier des Marktes Rohr im Jahre 1997 mit der er die Anwesenden in seinen Bann zog. In Anbetracht der tollen Bilder und der damaligen Personen wurde es dabei mucksmäuschenstill im Saal. Zwischen und nach den Filmen wurden dann auch so manche persönlichen Erinnerungen ausgetauscht und frühere Bekanntschaften aufgefrischt, so dass diese Abschiedsfeier zu einer bleibenden Erinnerung wurde.