Hilfeleistung
Viele Aufgaben, gute Personaldecke

Die Feuerwehr Bad Abbach ist vielfach gefordert. Auch die Jahresversammlung begann wegen eines Einsatzes später.

05.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:19 Uhr
Unfälle auf der B 16 gehören für die Bad Abbacher Feuerwehr immer zum Einsatzspektrum. −Foto: Neubauer

Mehrfach war die Jahresversammlung der Feuerwehr Bad Abbach pandemiebedingt schon verschoben worden – da machten die 20 Minuten, um die es diesmal ging, auch nichts mehr aus. Als die Versammlung beginnen sollte, gab es Alarm und ein Teil der Mannschaft rückte aus. Etwas verspätete eröffnete Vorsitzender Harald Schreiber die Veranstaltung mit rund hundert Anwesenden.

Kommandant Maximilian Neubauer gab einen Rückblick auf das Einsatzgeschehen in den letzten beiden Jahren. 18 Frauen und 94 Männer leisten derzeit Dienst in der aktiven Wehr. Im Jahr 2020 wurde die Wehr zu 203 Einsätzen gerufen, 2021 waren es 239 Einsätze. Den Löwenanteil der Einsätze macht die Technische Hilfeleistung aus, wie sie beispielsweise bei Verkehrsunfällen notwendig ist. 184 derartige Alarme waren es im letzten Jahr, 154 im vorletzten Jahr. 27 Brandeinsätze verzeichnete die Wehr 2021, im Jahr davor waren es 33. Insgesamt 32 Reanimationen führte die Wehr in den beiden Jahren durch. Die Zahl der Einsatzstunden lag bei 2 837 im letzten Jahr und bei 2 594 im vorletzten Jahr. Herausragend war sicher der 48-stündige Einsatz während des Unwetters im letzten Juni.

Mit Tod konfrontiert

Immer wieder werden die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen mit dem Tod von Menschen konfrontiert. Auch in den letzten beiden Jahren habe es wieder Einsätze gegebene, bei denen die Wehr an ihre Grenzen gestoßen sei, sagte Neubauer und betonte: „Eine funktionierende Kameradschaft ist hierbei das A und O.

Gleich drei Dienstleistende verabschiedeten er und sein Stellvertreter Benedikt Hartmann aus dem aktiven Feuerwehrleben: Xaver Beer rückte 45 Jahre aus, bei Hilmar Krammel waren es 49 Jahre. Anton Fleischmann rückte ein halbes Jahrhundert. (Berichterstattung folgt).

Jugendwartin Marie Kinner berichtete über die Arbeit der Jugendfeuerwehr - dem wichtigsten Standbein, der Wehr, wie Kommandant Neubauer hervorhob. 18 Jugendliche sind derzeit in Ausbildung. Auch in diesem Bereich fuhr man in den letzten beiden Jahren mit reduzierter Geschwindigkeit. Corona zwang die Ausbilder zu neuen Methoden. Neben Homeschooling lief auch der Unterricht in der Feuerwehr online. Trotzdem kamen im letzten Jahr sechs Feuerwehranwärter dazu.

Die Jugendwartin bedankte sich für das Verständnis und das engagierte Mitmachen sowie die Geduld bei ihren Floriansjüngern. Zwei Jugendliche wechselten kürzlich in den aktiven Dienst und weitere Jugendliche stehen für den Wechsel an. „Ein positives und beruhigendes Signal“, sagte Kommandant Neubauer. Um dies auch künftig sicherzustellen, betreibt die Jugendwehr zusammen mit ihren Jugendwarten und Ausbildern eine zielorientierte Öffentlichkeitsarbeit. Zudem befindet sich der neue Fachbereich „Kinderfeuerwehr“ im Aufbau. Dann wird der Beitritt für Kinder ab sechs Jahren möglich sein.

Markt investiert kräftig

Auch Bürgermeister Benedikt Grünewald würdigte die Arbeit der Wehr. Über eine Million Euro investiere der Markt Bad Abbach in diesem Jahr in seine Feuerwehren. Dies sei sinnvoll investiertes Geld, sagte Grünewald. Verwaltung, Marktgemeinderäte und alle Beteiligten wüssten die Arbeit der Wehren zu schätzen. Grünewald versicherte außerdem, eine Lösung zu finden, was die Nutzung der Turnhalle durch die Feuerwehr im Winter betrifft.

Vorsitzender Helmut Schreiber berichtete vom Feuerwehrverein. Pandemiebedingt blieb das gesellschaftliche Leben in den letzten beiden Jahren ziemlich eingeschränkt. Die Mitgliederzahl ist dagegen konstant: 554 Mitglieder hat der Verein jetzt. Er investiert jährlich mehrere Tausend Euro in die Förderung des Einsatzdienstes. Erst kürzlich wurde ein Zuschuss in Höhe von 15 000 Euro für die Beschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges mit Großlüfter bewilligt.

In diesem Jahr feiert die Wehr ihr 150-jähriges Bestehen. Von den ursprünglich geplanten Veranstaltungen zu diesem Jubiläum blieben pandemiebedingt noch zwei über: die lange Nacht der Feuerwehr am 17. September und ein Kabarettabend im Oktober.