Glaube
Wallfahrt einmal anders

Getrennt ging es auf Pilgerreise nach Altötting. Vereint war man erst beim Gottesdienst in der Basilika.

26.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:45 Uhr
Wallfahrt einmal anders – Getrennt, aber gemeinsam −Foto: Bernhard Meyer

Nachdem die Auflagen der Corona-Pandemie heuer erneut keine gemeinsame Wallfahrt der Riedenburger Fußwallfahrer nach Altötting zuließen, haben sich Pilgerführer Jakob Schmailzl und die Mitglieder des Vereinsvorstandes eine abgewandelte Wallfahrt überlegt und umgesetzt. „Es hat sehr gut funktioniert“, stellte der Riedenburger Pilgerführer in Altötting am Pfingstsamstag fest.

Auf verschiedenen Wegen und auf verschiedene Arten sind doch wieder zahlreiche Wallfahrer pünktlich in Altötting eingetroffen. Die für 230 Sitzplätze unter Corona-Bedingungen zur Verfügung stehende Basilika St. Anna war zum Abschlussgottesdienst der Fußwallfahrt gut besucht. „Seht ich mache alles neu“ lautete heuer der Leitspruch der Wallfahrt. Klammert man das Pandemie-Jahr 2020 einmal aus, machten sich von Riedenburg aus heuer die Wallfahrer zum 185. Mal auf die mehr als 100 Kilometer lange Strecke. Ein kleines Jubiläum also, auf das man angesichts der besonderen Umstände durchaus stolz sein kann.

Getrennt und doch vereint

An der Pforte der Basilika begrüßten die Standarte des Wallfahrervereins und das Wallfahrtskreuz die Pilger. Gemeinsam mit Kreuz, Standarte und den Priestern Werner Sulzer und Stefan Langer zog Jakob Schmailzl zum Beginn des Gottesdienstes in die Basilika ein. Für alle neu war auch der Ablauf der diesjährigen Wallfahrt, sagte Schmailzl zum Leitspruch. Getrennt wallfahren in verschiedenen Formen war heuer angesagt.

Wichtig für die Wallfahrtstradition ist vor allem der gemeinsame Gottesdienst, den man in Altötting unter Auflagen feiern durfte. Das Wallfahrtsgebet bei der Ankunft wird eigentlich immer nach dem feierlichen Einzug an der Gnadenkapelle gebetet. Dies war heuer in der gewohnten Form nicht möglich. An einem Seitenalter der Basilika war eine Kopie der schwarzen Madonna von Altötting aufgestellt. Dort trug Schmailzl das vielen langjährigen Wallfahrern gut bekannte Gebet vor. „Nach einem Jahr Pause dürfen wir wieder gemeinsam Gottesdienst feiern“, freute sich auch Wallfahrtspfarrer Werner Sulzer zum Beginn der Heiligen Messe. „Schön, dass so viele gekommen sind. Damit kehrt wieder ein kleines Stück Normalität in der sonst so schwierigen Zeit ein“. An sieben im vergangenen Jahr gestorbene Fußwallfahrer gedachte man eingangs. Insbesondere auch dem am 12. Februar 2020 gestorbenen langjährigen Pilgerführer Johann Schlagbauer galt dieses Gedenken. In seiner Predigt griff Werner Sulzer die Gedichtzeile „Glauben ist ein Weg zum Gehen“ auf.

Dank an die Organisatoren

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Jakob Schmailzl bei allen, die an der Umsetzung des Wallfahrtskonzeptes mitgeholfen haben. Schmailzl lud die Gottesdienstbesucher gleich zur nächsten Wallfahrt der Riedenburger Fußwallfahrer ein. Am Sonntag, 19. September macht man sich zum 10. Mal von Riedenburg aus auf an das Grab der Heiligen Anna Schäffer von Mindelstetten.