BMW, ZF & Co.
Warnstreiks in der Region gestartet: IG Metall zieht erste Bilanz

29.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:04 Uhr
Auch bei BMW in Landshut wurde Freitagnacht eine Aktion gestartet. −Foto: IG Metall Landshut

Mit Ablauf der Friedenspflicht haben in der Nacht auf Samstag die ersten Warnstreiks in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie begonnen - auch in der Region.



Insgesamt haben sich über 1300 Beschäftigte an den Nachtaktionen beteiligt, informiert IG Metall Bayern am Samstagvormittag in einer Pressemitteilung. Darunter waren auchMahle-Behr in Neustadt an der Donau(Landkreis Kelheim) und ZF in Auerbach (Landkreis Amberg-Sulzbach).

Aktionen bei BMW in Dingolfing und Landshut

Bereits am Freitagmittag haben Countdown-Aktionen innerhalb der Friedenspflicht bei Rodenstock in Regen und bei BMW in Landshut und Dingolfing stattgefunden.Bei BMW in Dingolfinghat Robert Grashei, 1. Bevollmächtigter und Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall, die Beschäftigten der Spätschicht vor dem Tor 3 über den Stand nach der dritten Verhandlungsrunde informiert. Unterstützt von rund 80 Vertrauensleuten haben die Metaller in Dingolfing mit Transparenten und Flugblättern über den Stand der Verhandlungen informiert. Freitagnacht hat Grashei unterstützt von rund 35 Vertrauensleuten vor den Toren 1, 2 und 3 in Landshut informiert.

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, spricht in einer Pressemittelung von einem gelungenen Warnstreik-Auftakt. „Wir müssen jetzt mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um in der nächsten Verhandlung ein besseres Angebot zu erhalten.“

Weitere Warnstreiks am Montag geplant

Die Arbeitgeber hatten in den bislang regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3000 Euro und zudem bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Die Einmalzahlung soll steuer- und abgabenfrei direkt bei den Beschäftigten ankommen. Die Gewerkschaft verlangt hingegen für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft acht Prozent mehr Geld für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten.

Auch andernorts in Bayern wurde gestreikt: Bei Bosch in Bamberg habe die komplette Nachtschicht mit 1000 Beschäftigten die Arbeit vier Stunden früher beendet. Auch bei RF 360 in München, Siemens Healthineers in Kemnath (Landkreis Tirschenreuth) und Linde Material Handling (Werk IV) in Weilbach (Landkreis Miltenberg) beteiligten sich alle aufgerufenen Beschäftigten an den Warnstreiks, heißt es. Weitere Warnstreiks sind am Montag geplant. Am 8. November sollen die Tarifverhandlungen in Bayern weitergehen.

− tka/dpa