Weizenanbau „Wasserschutz-Bäcker“ sind gesucht
Bezirksregierung will Projekt auch im Kreis Kelheim etablieren.

Kelheim.Die Regierung von Niederbayern hat im Rahmen der Aktion „Grundwasserschutz – Trinkwasser für Niederbayern“, das Projekt „Wasserschutzbrot“ ins Leben gerufen.
Das Projekt beteiligt konventionelle Landwirte in Niederbayern. Diese verzichten beim Anbau von Qualitätsweizen in Trinkwassereinzugs- oder in wasserwirtschaftlich sensiblen Gebieten auf die Stickstoff-Spätdüngung. „Hierdurch verringert sich die Gefahr der Nitrat-Auswaschung in das Grundwasser“, erläutert die Bezirksregierung. Regionale Mühlen vermahlen dann den „Wasserschutz-Weizen“.
Nun sucht die Regierung von Niederbayern nach handwerklich arbeitenden Bäckereien im Landkreis Kelheim, die sich als „Wasserschutz-Bäckerei“ beteiligen wollen. Ein Vorteil sei regionale „Transparenz vom Feld bis in die Backstube“. Auch könne man sich so aktiv für den Schutz des Grundwassers und der Umwelt einsetzen. Und man sei damit eingebunden in ein großes Netzwerk aus Wasserversorgern, Landwirten, Müllern und Bäckern. „Das Projekt unterstützt Sie mit Kommunikationsmitteln und durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.“
Die Bäckereien können entweder das Wasserschutzbrot als Teil des Sortiments anbieten. Dann werden ein oder mehrere Sorten Brot mit Wasserschutzweizen gebacken (Weizen-Mindestanteil im Brot: 60 Prozent; dieser muss komplett aus Wasserschutzweizen bestehen). Das Wasserschutzbrot muss täglich und ganzjährig angeboten werden; die Brotsorte kann gewechselt werden. Wer zur „Wasserschutz-Bäckerei“ werden will, muss einen Teil des insgesamt verbrauchten Weizenmehls in der Bäckerei auf Wasserschutzweizen umstellen. Die Mindestabnahmemenge beträgt 50 Prozent des gesamten Weizenmehl-Jahresbedarfs, oder der gesamte Brotweizen in der Bäckerei wird durch Wasserschutzmehl ersetzt. Als Wasserschutzbrote dürfen die Sorten verkauft werden, die mindestens 60 Prozent Wasserschutzweizen enthalten. Das entsprechende Mehl muss aus einer der Vertragsmühlen stammen.
„Dieses Grundwasserschutz-Projekt ist etwas Besonderes, weil es für die Menschen greifbar ist. Es zeigt, dass jeder etwas zum Schutz unseres kostbaren Trinkwassers beitragen kann. Und es ist ein regionales Produkt, das die regionale Landwirtschaft sowie das Handwerk stärkt und damit die Arbeitsplätze vor Ort sichert“, heißt es in der Mitteilung der Regierung.
Für die Aktion ist ein eigenes Projektmanagement eingerichtet worden. Dort können sich Interessierte weitere Informationen holen. Kontakt: Katharina Meyer, Projektmanagement Wasserschutzbrot, FiBL Deutschland e.V., Telefon 069/713 76 99 - 39 oder Mail an Katharina.Meyer@fibl.org .
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