Caritas
Wege aus dem eingekesselten Leben

Betreuungsprofis wollen Angehörigen von Pflegebedürftigen Zeit für sich verschaffen.

13.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:31 Uhr
Die Fachkräfte der Betreuungs-Angebote Steffi Schweiger, Lucia Prenninger, Barbara Ritter und Elisabeth Schröppl (v. l.) stehen zum gemeinsamen Weitermachen bereit. −Foto: Stephanie Bader

Für vulnerable Gruppen wie ältere, erkrankte oder pflegebedürftige Menschen ist es in letzter Zeit besonders schwierig geworden, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Der Schutz dieser verletzlichen Menschen vor dem Virus ist zu einem Grundsatz geworden, der diese Gruppe jedoch in die Isolation treibt – ebenso die pflegenden Angehörigen, die sich um die schutzbedürftigen Familienmitglieder kümmern.

Doch die Lebensqualität derer, die sich nun in ihrem Zuhause eingekesselt haben, verliert nach und nach an Güte. Um die Situation aller Beteiligten erträglich zu halten, braucht es die Balance zwischen lebensrettendem Schutz und notwendiger Lebensqualität. Auch die Caritas hat mit dieser Zweischneidigkeit in der momentanen Lage zu kämpfen. Wollen doch die ausgebildeten Helfer der Caritas Kelheim wieder die Betreuungsgruppen für Demenzkranke und die häusliche Betreuung als Unterstützung für pflegende Angehörige anbieten. Die Fachkräfte der Betreuungsangebote für Demenzkranke und stundenweisen Fürsorge zu Hause – Lucia Prenninger für Mainburg, Barbara Ritter für Abensberg, Elisabeth Schröppl für Bad Abbach und Stefanie Schweiger für Kelheim – wollen niemanden alleine lassen und in schweren Zeiten zusammenhalten.

Doch die Angebote zur Hilfe im Alltag unterliegen einem strengen Hygiene- und Schutzkonzept, das die Betreuung erst ab einer Inzidenz von 100 oder weniger möglich macht. Die Hilfe der Caritas für die zu pflegenden Familienmitglieder erhält große Würdigung seitens der Angehörigen, die sich die meiste Zeit um die Erkrankten oder Alten kümmern. Durch die Angebote gewinnen auch sie – denn ein paar Stunden können die pflegenden Angehörigen auf sich schauen, Verantwortung abgeben und sich fallenlassen. Es hört sich wenig an, steht aber einer Dauerbetreuung entgegen und verschafft das kostbarste Gut: Zeit. So hoffen die Betreuungskräfte, dass der Dienst bald wieder starten kann, um sich für die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen einsetzen zu können.

Mehr Informationen gibt es bei der Fachstelle für pflegende Angehörige unter der mobilen Rufnummer (01 76) 43 36 79 92 oder online auf der Seite www.caritas-kelheim.de in der Rubrik beraten & helfen, pflegende Angehörige, informiert Sarah Sophie Ruppert.