Gemeinderat Wildenberg heizt regenerativ
Nahwärme soll Ölheizungen in öffentlichen Gebäuden ersetzen. Gemeindekanzlei und Schule erhalten Glasfaseranschlüsse.

Wildenberg.Mit der Wärmeversorgung der kommunalen Gebäude am Kirchberg will Wildenberg einen völlig neuen Weg einschlagen. Schule, Gemeindekanzlei, Mehrzweckhalle und das ehemalige „Nestor-Haus“ (letztes Postamt) sollen in Zukunft über eine gemeinsame Hackschnitzelheizung beheizt werden.
Die Entscheidung, ob auch die kirchlichen Liegenschaften an diese regenerative Nahwärmeversorgung angeschlossen werden, steht noch aus. Hier kämen der Pfarrhof und das Pfarrheim, die beide in direkter Nachbarschaft zur Schule liegen, in Frage. „Wir sind mit der Kirchenverwaltung im Gespräch, aber die letzte Entscheidung hierzu ist noch nicht gefällt“, führte Bürgermeister Winfried Roßbauer (CSU) im Gespräch aus.
Zumindest freute sich das Gemeindeoberhaupt, dass das Thema regenerative Nahwärmeversorgung für Wildenberg jetzt wieder an Fahrt aufnimmt. In allen betroffenen gemeindlichen und kirchlichen Gebäuden befinden sich alte Ölheizungen, die dringend erneuert werden müssen. Die lokale Nähe der Liegenschaften am Pürkwanger Kirchberg seien gut für eine zentrale Lösung geeignet. Zudem winken über die „kleine Dorferneuerung“ auch Förderungen für solche Projekte in Höhe von bis zu 60 Prozent.
Anschluss ohne private Anlieger
Fest steht, dass der Nahwärmeverbund ohne Anschluss der privaten Anlieger durchgeführt werden wird. Im ersten Konzept vom Institut für Energietechnik der OTH Amberg waren diese noch berücksichtigt. So hätten mehr als 400 Meter an Heizungsnetz verlegt werden müssen. Die erste Kostenschätzung lag bei 530 000 Euro. Da sich die Bedingungen ohne private Anlieger geändert haben, wird die Planung jetzt neu beauftragt. Die Abstimmung hierzu fiel nach Auskunft Roßbauers in der letzten Gemeinderatssitzung einstimmig aus. Vorteilhaft sei auch die Einsparung von Kohlendioxid (CO2). Außerdem könnten die Hackschnitzel von lokalen landwirtschaftlichen Lieferanten bezogen werden.
Gemeinderat in Kürze
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Schüler:
Der Schulbus fährt künftig einmal morgens die Kinder zur Grundschule Pürkwang. Bei Bedarf bringt er sie nach der 5. und 6. Stunde nach Hause. Hört der Unterricht nach der 4. Stunde auf, betreut der Verein Kai die Buskinder.
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Ausnahme:
Bürger dürfen trotz Ausgangssperre bis zum Ende in der öffentlichen Sitzung bleiben.
Auch für den Kindergarten „Zwergerlhaus“ muss ein neues Konzept für die Wärme- und Warmwassererzeugung her. Die vorhandene Ölheizung ist ebenfalls in die Jahre gekommen und muss dringend ersetzt werden. Hier stehen entweder eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe zur Wahl. Beide Varianten wären nach Auskunft der Energieagentur Regensburg bei Einhaltung der technischen Mindestanforderungen mit bis zu 45 Prozent förderfähig. Zudem soll eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung auf dem Dach des Kindergartens installiert werden. Zur Klärung von Detail-Fragen trifft sich der Bauausschuss zu einem Vorort-Termin. Mit dem Landratsamt muss geklärt werden, ob eine entsprechende Bohrung für die Nutzung der Erdwärme auf dem Gelände erlaubt ist. Danach kann entsprechend ein Planer beauftragt werden.
Nicht nur wärmetechnisch sollen die kommunalen Gebäude auf Vordermann gebracht werden. Schule und Gemeindekanzlei sollen nun auch mit Glasfaseranschlüssen für optimale Internetzugänge versorgt werden. Leerrohre sind vorhanden. Hierüber informierte stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Brich (JuLi) das Gremium. Entsprechende Angebote werden bei den Netzbetreibern eingeholt. Bei 100 Prozent Zuschuss fiel den Räten ein einstimmiger Entschluss leicht.
Der Gemeindebus fuhr zu oft
Johann Sperger (CSU) gab als Vorsitzender des Rechungsprüfungsausschuss Auskunft über die Prüfung der Jahresrechnungen von 2019. Vorgeschlagen wurde unter anderem, die teuren Verträge der Diensttelefone der Gemeinde zu prüfen und auf günstigere Tarife umzustellen. Zudem fielen Sperger und den Ausschussmitgliedern Sander Haltmeier (ÖDP) und Rita Westermeier (CSU) die vielen Schulbusfahrten mit dem Gemeindebus auf. Ursprünglich waren zwei Fahrten täglich vereinbart. Gefahren wurde bis zu viermal am Schultag. Einvernehmlich wurde nun vom Gremium die Fahrt um 11.15 Uhr gestrichen.
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