Riedenburg Zustimmung für Lagerhalle im einstigen Depot
Die Stadtratssitzung am Dienstagabend hatte es in sich: Vier Stunden öffentliche Sitzung mit scharfen Wortwechseln und hitzigen Diskussionen.

Riedenburg.
Als Satzung beschlossen wurde unter anderem das Deckblatt Nr. 2 zum Bebauungsplan Nr. 51 „Sonstiges Sondergebiet Schaitdorf“ (ehemaliges Depot). Gegenstand der Deckblattänderung ist, die Weiternutzung einer Einzelfläche zu ermöglichen. Eine Halle zum Unterstellen von Wohnwägen soll errichtet werden können. 17 Ratsmitglieder waren dafür, vier dagegen.
Der Abstimmung war eine Diskussion vorangegangen, angestoßen von der Stellungnahme eines Anliegers der Zufahrtsstraße zu dem Gelände und Eigentümer eines Nachbargrundstücks. Der prangerte das „nachträgliche Vergolden“ des ehemaligen Militärgeländes mitten im Wald an. Das Depot sei damals mit dem Handicap verkauft worden, dass es nur im vorhandenen baulichen Zustand genutzt werden dürfe. Entsprechend niedrig sei der Kaufpreis gewesen. Ohnehin seien bereits mehrere 1000 Quadratmeter überdachte Fläche vorhanden, die sich seiner Ansicht nach auch für Wohnwagen und Wohnmobile eignen, aber scheinbar noch nicht ausreichten. Er führte Belastungen für die Anlieger der Zufahrtsstraße und der angrenzenden Ortsteile ins Feld, wie das „Grundrauschen“ des mittlerweile ebenfalls auf dem Gelände errichteten Windrades, den Geräuschpegel getunter Autos, von Lastwagen und anderen Maschinen auch nachts und an den Wochenenden plus das jetzt zu erwartende zusätzliche Hin- und Herfahren von zig Wohnmobilen und Wohnwagen. „Das Verkehrsaufkommen vom und zum Gelände ist bereits höher als das der drei Dörfer, die die Straße eigentlich erschließt“, stellte der Anlieger fest. Ein „astreines Gewerbegebiet, inklusive 200 Meter Windrad“ sei entstanden.
Dass die jetzt für diesen Zweck beantragte 600 Quadratmeter große Halle mit sieben Metern Firsthöhe und maximal fünf Metern Wandhöhe auf einer bereits versiegelten Fläche errichtet werden soll, was helfe, eine Versiegelung einer anderen Fläche zu vermeiden, und dass Bedarf an Lagerfläche bestehe, entkräfteten seine Vorwürfe nicht. „Wenn diese beiden Punkte für eine Änderung des Bebauungsplanes reichen, dann steht dem Depot eine goldene Zukunft bevor, denn von beidem ist noch ausreichend vorhanden. Es stellt sich nur die Frage, ob aller Bedarf an Lager- und Werkstattflächen mitten im Waldgebiet gedeckt werden muss“, kritisierte er und forderte, endlich auch die Belange der Bewohner des betroffenen Umfeldes zu berücksichtigen. Kurt Schiefer (BGR) zeigte Verständnis: „Ich kann nachvollziehen, was die Privatperson vorbringt.“ Er forderte das Gremium auf, künftig keinesfalls einer weiteren Deckblattänderung zuzustimmen und kein Gewerbegebiet „scheibchenweise“ entstehen zu lassen.
Die Verwaltung wurde außerdem mit der öffentlichen Auslegung und Behördenbeteiligung des Bebauungsplans „Solarpark Harlanden“ sowie der Flächennutzungs- und Landschaftsplanänderung beauftragt. (epk)
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