Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich zum 75. Mal. Auch die Region Kelheim erlebte Zusammenbruch und Neuanfang. Zeitzeugen erinnern sich. Foto: Stadtarchiv Abensberg
Mit dem Jahreswechsel endet unsere Serie „75 Jahre Kriegsende“. Insgesamt entstanden 45 Serienteile.
Das NS-Regime degradierte auch Kelheims Lokalblätter zu Propaganda-Maschinen. Dem bereitete die US-Militärregierung ein Ende.
75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg sind auch 75 Jahre Frieden. Was wird da aus den Kriegervereinen im Landkreis Kelheim?
Wenn Menschen in Konzentrationslagern inhaftiert wurden, wirkte sich das auch auf die Familien der Häftlinge aus.
Mit 31 Jahren war Dr. Heinrich Calligaro bereits mächtigster Arzt im Bezirk. Nach 1945 stritt er vieles ab.
Wer hielt das Regime lokal am Laufen? Wer war Täter, Helfer, Trittbrettfahrer? Dr. Wolfgang Proske deckt blinde Flecken auf.
Hans Haage war Vize-Kommandant zweier Konzentrationslager in Italien. Nach dem Krieg lebte er unerkannt im Landkreis Kelheim.
Fritz Reinhardt reformierte die Steuerpolitik, richtete sie auf die NS-Ideologie aus. Er leitete den finanziellen Holocaust.
Der politische Neubeginn 1945 kam in Kelheim nur mühsam in Gang – die US-Besatzer blieben gegenüber den „Nazis“ skeptisch.
Bald nach 1945 kehrten die ersten Urlauber nach Kelheim zurück. Um sie gab es auch mal Handgreiflichkeiten
Abensberger Realschüler schaffen für ermordeten Zwangsarbeiter einen Gedenkort in Siegenburg. Er wurde von den Nazis gehängt.
Intime deutsch-polnische Beziehungen beendeten die Nazis rigoros – am Galgen. Vier Schicksale aus dem Landkreis Kelheim.
Für ein jüdisches Mädchen aus Polen wurde Saal zum rettenden Versteck bis Kriegsende: dank eines gewagten Rollentauschs.
Pompöse Halle, Aufmarschplatz und NSDAP-Schule: Nur ein Modell verrät diese Vorhaben. Der Rest liegt unter einem Friedhof.
Dr. Neugebauer war Leiter des Doku-Archivs des österreichischen Widerstandes. Er erklärt, wie die NSDAP Gegner ausschaltete.
Emil Ott starb am 25. April 1945 in Kelheim durch einen Granatsplitter. An dieser offiziellen Version gab es schnell Zweifel.
Franz Pfaffenberger wurde zum Tod verurteilt, aber von Adolf Hitler begnadigt. Dennoch stirbt er in der politischen Haft.
Karl Frey, Kommunist und erfolgreicher Sportler aus Neustadt an der Donau, war zwölf Jahre im KZ und überlebte nur zufällig.
Dr. August Donderer war Nationalsozialist der ersten Stunde. Seine Taten als NS-Bürgermeister wurden teils verklärt.
Die Mittelbayerische veröffentlicht exklusiv im Internet die Erinnerungen des Hausener Kriegsteilnehmers Johann Hueber.
1933 nahm Adolf Hitler die Befreiungshalle in Beschlag. Er sprach von Frieden, rasselte aber gleichzeitig mit dem Säbel.
Die Erinnerungen des Soldaten Johann Hueber aus Hausen sind erschütternd. Er schreibt von Hunger, Tod und Massengräbern.
Juni 1942, Siegenburg ist unter Quarantäne – Flecktyphus grassiert. Menschen sterben. Angeblich nicht nur an der Krankheit.
Für Hitlers Endsieg starben im KZ für das NS-Geheimprojekt Hunderte in Saal. 1945 mussten lokale Nazis Überreste ausgraben.
Tausende Glocken wurden eingeschmolzen, um aus ihnen Kriegsgerät herzustellen. Ein Abensberger rettete die Marienglocke.
Militärhistoriker Prof. Dr. Sönke Neitzel sieht den Kult um Michael Wittmann in der Nachkriegszeit begründet.
Panzerkommandant Michael Wittmann wurde als Nationalheld gefeiert. Wie er selbst zum Regime stand, ist bis heute nicht klar.
Flüchtling malte 1945 in der Kirche Mühlhausen NS-Schergen und Eva Braun im Fegefeuer – und lebte mit Familie im Leichenhaus.
Kelheimer Zeitzeugen erinnern sich an ihre Schulzeit im Dritten Reich – mit wenig Bildung und viel Propaganda.
Drei Pfarrer aus dem Landkreis Kelheim traten den Nationalsozialisten offen entgegen – zwei wurden wegen ihres Muts ermordet.
Dr. Christian Ritz hat sich mit den Prozessen gegen Dr. Wilhelm Harster auseinandergesetzt. Er fällt ein vernichtendes Urteil
Wilhelm Harster organisiert Juden-Deportation in Vernichtungslager – nach Kriegsende kehrt er in den Staatsdienst zurück.
Hamburger Mädel fand im Krieg in Kelheimer Gasthaus Zuflucht. 70 Jahre später kam sie wieder. Wirtin hält ihr Schicksal fest.
Zwei Agenten landen im Feindesland und erfüllen hollywoodreif ihre Mission – mit Hilfe Kriegsgefangener und Prostituierter.
Juni 1945: Virgil Wilhelm macht einen Fahrradausflug – von dem er nie zurückkehrt. Seine Leiche wird ein Jahr später gefunden
Am 20. April 1945 wird Otto Kolb Zeuge eines siebenfachen Mordes. Der Weltenburger war damals gerade 13 Jahre alt.
Der Abensberger Walter Lösch sieht wie KZ-Häftlinge getötet werden, wird von Soldaten bedroht, entkommt dem Tod nur knapp.
Kurt Ruhfaß muss als 16-Jähriger in den Krieg. Er desertiert und schlägt sich 160 Kilometer zu Fuß nach Abensberg durch.
Der Kelheimer Anton Paulus begann im NS-Regime eine Lehre im Rathaus. Am Ende lehnte er sich gegen das System auf.
Vier Zeitzeugen erinnern sich an den Neuanfang im Landkreis Kelheim – sie schildern ein Leben zwischen Extremen.
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht. Im Kreis Kelheim begannen schon bald demokratische Verhältnisse.
Anton Metzger stellt das gesellschaftliche Leben im Dritten Reich und das Kriegsende in Neustadt an der Donau dar.
Verschwörer um Stabsarzt Dr. Franz Ardelt wollten ein friedliches Kriegsende. Dafür täuschten sie mehrfach die SS.
Blutiges Kriegsende: Bei Lengfeld sterben Jugendliche, Kelheim entkommt der Zerstörung, Neustadt wird nahezu ausradiert.
1967 verfassten Lehrer des Schulamts Kelheim Berichte über die letzten Kriegstage. Teils ist es eine Chronik des Schreckens.
April 1945: SS und Wehrmacht fliehen an die Donau, die letzte Bastion im Kreis Kelheim. Ihren Weg zeichnen Tod und Zerstörung
Klaus Bartos aus Abensberg steht für ein besonderes Flüchtlingsschicksal in 1945: Er kam auf einer Eisenbahnstrecke zur Welt.
Hans Seefelder und Alfons Bauer mussten im April 1945 zum Volkssturm. Beide überlebten, hatten menschliche Schutzengel.
Der Saaler KZ-Häftling Jacob Haiblum wog noch 30 Kilo. Völlig entkräftet und krank überstand er den Todesmarsch nach Dachau.
Oft hörten Zeugen der Todesmärsche bei Kelheim nur das Klappern der Holzschuhe der Häftlinge. Sie sahen aber auch Exekutionen
Dr. Jörg Skriebeleit, der Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, erklärt, was vom Schrecken des Holocaust bleibt.
Vor 75 Jahren erlebten die Menschen Zusammenbruch und Neuanfang. Ende April 1945 kam der Krieg in den Landkreis Kelheim.