Gesundheit
Passauer Wolf als Nummer 1 in Bayern

Die Unternehmensgruppe Passauer Wolf investiert 37 Millionen Euro in Bad Gögging und baut eine Fachklinik mit 150 Betten.

15.11.2019 | Stand 16.09.2023, 5:18 Uhr

Eröffnung der Passauer Wolf Fachklinik in Bad Gögging am 15.11.2019 Foto: Dannenberg

Der Passauer Wolf hat in Bad Gögging seine neue Fachklinik eröffnet. Schwerpunkt der neuen Klinik ist ein neurologisches Zentrum für Bewegungsstörungen sowie die geriatrische Fachabteilung und eine interdisziplinäre Komfortstation. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen begleiteten die Eröffnung.

Gut zwei Jahre dauerte der Bau der drei Ebenen umfassenden Fachklinik im Kurort.Rund 33 Millionen Euro sind in den Neubau geflossen.Zusätzlich investierte das Unternehmen vier Millionen Euro in das Passauer Wolf-Rehazentrum Bad Gögging, das durch einen gläsernen Verbindungsgang mit der Fachklinik verbunden ist. Die neue Fachklinik bietet auf über 10 000 Quadratmetern modern ausgestattete Therapieräume, altersgerechte Patientenzimmer und Aufenthaltsbereiche. Jedes Zimmer ist mit einem Balkon ausgestattet. Außerdem wurden mit dem Neubau 150 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt beschäftigt der Passauer Wolf jetzt in Bad Gögging über 600 Mitarbeiter.

Raumkonzept hilft bei der Heilung

Dem geschäftsführenden Gesellschafter Florian Leebmann war es wichtig, ein Raumkonzept umzusetzen, dass den Heilungseffekt des Klinikaufenthaltes bei den Patienten unterstützt. Dem wird u.a. durch große Fenster und dem Zugang zur Natur Rechnung getragen. „Wir sind überzeugt“, sagte Leebmann anlässlich der Eröffnungsfeier am Freitag vor mehreren hundert Gästen, „dass die Aufenthaltsqualität während eines Reha-Aufenthalts den Genesungs- und Heilungsprozess unterstützt.“ Leebmann betonte weiter, dass es dem passauer wolf wichtig war, die Aufträge für den Bau an überwiegend regionale Unternehmen zu vergeben.

Kosten:Parkinson: Komfort: Besichtigung:
33 Millionen Euro sind in den Neubau der Passauer Wolf Fachklinik geflossen, vier Millionen wurden in das Passauer Wolf-Rehazentrum investiert.Das Team unter der Leitung des Chefarztes der Neurologie, Privatdozent Dr. med. Tobias Wächter, hat sich auf die akutstationäre und rehabilitative Behandlung von Morbus Parkinson spezialisiert.Die interdisziplinäre Komfortstation bietet Gästen aller Fachbereiche - Neurologie, Geriatrie, Orthopädie und HNO-Phoniatrie - ein Ambiente mit Hotel-Charakter.Am 21. November findet von 13 bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür in der Passauer wolf Fachklinik statt,

Stefan Scharl, Geschäftsführer des Passauer Wolfs, sagte, dass mit der neuen Fachklinik die gesundheitliche Versorgungsstruktur im ländlichen Raum verbessert werde. „Die Reha soll gestärkt werden, weil ihre Bedeutung steigt und weil wir alle älter werden“, erklärte er. Damit wies der Geschäftsführer auch auf die Bedeutung der Klinik für Menschen hin, die an Parkinson erkrankt sind. Parkinson sei die am stärksten zunehmende neurologische Krankheit weltweit.

Selbstbewusstes Ziel

Zuversichtlich zeigte sich Scharl, soweit es die Zukunft der inhabergeführten Unternehmensgruppe betrifft. Er sagte: „Wir haben vor, den Passauer Wolf zur Nummer 1 in Bayern zu machen.“ Und weiter: „Bad Gögging ist der Gesundheitsstandort Nummer 1 in Bayern.“

Die anwesenden Politiker dürften das nur zu gerne gehört haben. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich lobte den Passauer Wolf als „Vorreiter in der Gesundheitsbranche“ und Erich Griebl, den früheren Chef der Raiffeisenbank Bad Gögging, für sein Engagement bei der Entwicklung des modernen Kurorts Bad Gögging. Landrat Martin Neumeyer sagte: „Wir sind dankbar für die Arbeitsplätze.“ Mit der Investition verbinde sich auch eine Werbung für die Region.

„Manch einer wird uns beneiden“

Neustadts Bürgermeister Thomas Reimer lobte an diesem eher herbstlich grauen Tag: „Es ist heute, auch wenn es November ist, ein Tag, an dem Die Sonne über Sonne scheint.“ Reimer bekannte auch: „Manch einer wird uns beneiden.“ Er sei jedoch stolz, dass im Jubiläumsjahr des Kurortes - bad Gögging wurde vor 100 Jahren zum „Bad“ ernannt - zwei neue Kliniken eingeweiht wurden. Neben der neuen Klinik des Passauer Wolfs ist dies die Villa Aurelia der Römerbad-Kliniken. Jürgen Eixner, Direktor der AOK Kelheim, betonte, dass es wichtig sei für die Versicherten bestmögliche Behandlungen und Angebote in den Bereichen Vorsorge und Prävention zu haben. Insofern wünsche er sich, „langjährig und zuverlässig mit dem Passauer Wolf zusammenarbeiten zu können“. Dr. Ralf Langejürgen, Leiter der Landesvertretung Bayern des Verbandes der Ersatzkassen, stellte fest: „Dieser Neubau ist ein Bekenntnis zur Region und zu Bad Gögging.“

Und Hans-Martin Linn, Geschäftsleiter des Passauer Wolfs in Bad Gögging, meinte: „Das Bauprojekt war eine große Herausforderung aber das Ergebnis spricht für sich.“ Anja Bellersen, Hoteldirektorin des Passauer Wolfs in Bad Gögging, ergänzte: „Unsere Gäste können in gewohnter Weise auf die medizinisch-therapeutische Kompetenz und die persönliche Betreuung setzen.“

Jürgen Mette, Theologe und Autor, der selbst an Parkinson erkrankt ist, wies in seiner Festrede darauf hin, dass es im Leben nicht nur darum gehe, körperlich gesund zu sein. Es gehe auch um das seelische Heil. „‘Hauptsache gesund‘ stimmt nicht“, sagte er. Er habe in Folge seiner Erkrankung eine ganz andere Einsicht gelernt: „Heil sein ist wichtiger als geheilt zu sein.“ Anschließend überreichte Architekt Diplom-Ingenieur Adolf Hummel den Hausherren symbolisch den Schlüssel für das Anwesen. Die beiden Pfarrer Marcus Lautenbacher und Dr. Michael Murrmann-Kahl segneten das Gebäude und die Menschen, die in der Klinik arbeiten oder genesen wollen.