Versammlung
Dorfhelferinnen werden verabschiedet

Stationsvorsitzender Thomas Obster bedankte sich bei Annemarie Pleyer-Binder und Rita Wagner für ihren langjährigen Einsatz.

26.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:09 Uhr
Gratulation zum Jubiläum (v. l.): Einsatzleiter und Maschinenring-Geschäftsführer Stefan Burgmeier, Angela Schütt, Melanie Liebhart, Lidwina Datzmann und Rudi Mittermeier. −Foto: Helga Gebendorfer

Im Mittelpunkt der Versammlung der Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshelfer in Bayern, Station Kelheim, im Hotelgasthof Jungbräu in Abensberg stand die Verabschiedung der langjährigen Dorfhelferinnen Annemarie Pleyer-Binder und Rita Wagner sowie die Jubiläen einiger Mitarbeiter, berichtet die Sprecherin der Dorfhelferinnen und Betriebshelfer. „Man kann nicht hoch genug zu schätzen, was ihr leistet. Eure Arbeit ist nicht irgendein Beruf, sondern eine Berufung“, stellte Stationsvorsitzender und Kreisobmann Thomas Obster fest und dankte allen Stations- und Betriebshelfern, Dorfhelferinnen und Hauswirtschafterinen für deren Einsatz. Stations- und BBV-Geschäftsführer Alois Schweiger bekräftigte das Lob. „Eure Hilfe ist unersetzlich“, meinte er und dankte in diesem Zusammenhang dem Landkreis, der über viele Jahre und Jahrzehnte die Defizithaftung der Station und damit die finanzielle Unterstützung übernommen hat.

„Die momentane Personalsituation schaut nicht schlecht aus, auch wenn wir ständig Nachwuchs brauchen“, fasste Einsatzleiter und Maschinenring-Geschäftsführer Stefan Burgmeier zusammen und sagte den Zuhörern ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit. Im Durchschnitt sind nach seiner Auskunft regelmäßig 18 Helfer eingesetzt, die jährlich 20.000 Stunden leisten. „Ihr seid für die Betriebe Helfer in Not“, so Burgmeier, der hinzufügte, dass der Landkreis relativ gut aufgestellt ist und die Einsätze alle bewältigt werden können. Nachfolgend verabschiedete er zwei langjährige Dorfhelferinnen: Annemarie Pleyer-Binder, die 26 Jahre tätig war, und Rita Wagner, die 29 Jahre Einsätze machte. „Ihr beide habt sehr viele Betreuungsleistungen sowie pflegende und begleitende Einsätze hinter Euch“, blickte er zurück. Gerne waren sie in Familien mit Kindern und schätzten die Arbeit mit älteren Mitmenschen. Annemarie Pleyer-Binder war ab 1995 als Praktikantin und von 1996 bis August 2021 als Dorfhelferin angestellt. Rita Wagner arbeitete zunächst von 1977 bis 1983 als Betriebshelferin für 60 Betriebe in Niederbayern und Oberpfalz, war dann zehn Jahre lang im Kreiskrankenhaus Mainburg tätig und wirkte seit 1993 als Dorfhelferin im Landkreis Kelheim.

„Ich wollte schon immer einen solchen Beruf einschlagen“, verriet sie im Rahmen der Feierstunde. Die ersten Eindrücke bekam sie, als ihre Mutter krank war und Hilfe gekommen ist. „Meine fünf Geschwister und ich waren froh und dankbar für die eingesetzte Dorfhelferin“, erzählt sie. Diese Erfahrung war ausschlaggebend, dass sie diesen Weg eingeschlagen hat. Die Arbeitseinsätze in Privathaushalten und landwirtschaftlichen Betrieben im Laufe der Jahre waren verschieden: Vertretung der Bäuerin und Mutter, Betreuung von Kindern und Senioren sowie Einsatz im Haushalt und Stall. „Die vordringlichste Aufgabe war stets, dass der Betrieb weiterläuft und die Existenz nicht gefährdet wird. Dabei galt es, sich auf die Familiensituation einzustellen und das Vertrauen der Familie aufzubauen“, betont sie und gab zu bedenken, dass es sowohl freudige als auch traurige Ereignisse zu bewältigen gab.

Die Arbeitseinsätze mit Arbeitsschwerpunkt in der Hallertau dauerten täglich von zwei bis zehn Stunden und erstreckten sich von einer Woche bis zu einem halben Jahr. „Am meisten Spaß hat mir die Arbeit mit Kindern gemacht“, verriet sie, wünschte sich, dass dieser Beruf nicht ausstirbt und freute sich auf neue Herausforderungen. Zudem nutzte Stefan Burgmeier die Gelegenheit, eine Reihe von Jubiläen zu feiern und Danke dafür zu sagen. So ist Rudi Mittermeier seit 35 Jahren als Betriebshelfer im Einsatz, Melanie Liebhart seit sechs Jahren als Dorfhelferin, Angela Schütt seit fünf Jahren als Haushaltshilfe, und Lidwina Datzmann leistete nebenberuflich bereits 10.000 Stunden. „Ihr habt tolle Arbeit geleistet. „Ohne Euch würde es bei vielen Betrieben schlecht aussehen“, lobte der Einsatzleiter.