Niederlassung im Kreis Kelheim
Ermittlungen gegen Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie laufen weiter

29.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:52 Uhr
Nur Kinderärzte sowie Kinder- und Jugendpsychiater dürfen Psychopharmaka für Kinder und Jugendliche verschreiben. Auch deshalb war die Schließung der einzigen KJP-Praxis im Landkreis Kelheim für Betroffene ein großes Problem. −Foto: Stratenschulte, dpa

Kinder- und jugendpsychiatrische Fachpraxen sind in Ostbayern rar. Ein Grund sind auch strafrechtliche Ermittlungen.

Seit Dezember 2021 hat sich die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung im Kreis Kelheim weiter verschlechtert: Praktisch „über Nacht“ stellte damals eine Landshuter Facharztpraxis den Betrieb ein, samt ihrer Niederlassungen. Eine Zweigstelle befand sich auch in Abensberg.

Das Praxis-Konglomerat hatte bis zur plötzlichen Schließung einen therapeutisch zweifelhaften Ruf und galt als sehr auf Wirtschaftslichkeit ausgerichtet.

Die „Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen“ bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg nahm dann im Herbst 2021 Ermittlungen gegen die Praxis auf, wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs. Anlass waren entsprechende Hinweise von Krankenkassen. Ins Visier nahmen die Ermittler zwei Beschuldigte. Im November rückten sie sogar zu Durchsuchungen in den Praxisräumen an; auch der Standort Abensberg war betroffen.

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Die Auswertung daraus und die weiteren Ermittlungen seien nach wie vor noch nicht abgeschlossen, lautet die aktuelle Auskunft aus Nürnberg. Die staatsanwaltliche Zentralstelle dort ist spezialisiert auf Korruptions- und Vermögensstraftaten im Bereich der Heilberufe.