Attenhofen
Einsatz für die Insektenvielfalt

Die Gemeinde Attenhofen engagiert sich im Projekt „Hier wächst Wildnis – Eh-da-Flächen im Landkreis Kelheim“ für mehr Artenvielfalt auf kommunalen Flächen.

12.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:36 Uhr
Landwirt Hubert Ecker legt eine Blühwiese an. −Foto: Michaela Powolny

Um Insekten eine langfristige Überlebenschance zu bieten, brauche es mehr als nur ein Blütenangebot, informiert Michaela Powolny.

Verschiedene Lebensraumtypen sind nötig: „Die neue Eh-da-Fläche zwischen Attenhofen und Oberwangenbach ist daher ideal, denn sie befindet sich in der Nähe einer stillgelegten Kiesgrube mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Strukturen“, freut sich Bürgermeister Franz Stiglmaier. Dieser hatte die Fläche bei der Umsetzungsbegleiterin Michaela Powolny als Eh-da-Fläche vorgeschlagen. Bei einer früheren Begehung wurde ersichtlich, dass sich hier schon Wildbienen ansiedeln und Grabgänge gebohrt haben, um dort Eier abzulegen. Für eine erfolgreiche Brut benötigen sie außerdem ein vielfältiges Angebot an heimischen Pflanzen. Wildbienen sind häufig stark spezialisiert. Ihnen helfen exotische, prächtig blühende Pflanzen oft nicht weiter. Denn die rund 560 Wildbienenarten in Deutschland kleiden und gestalten ihre Bruthöhlen mit ganz unterschiedlichen Materialien aus.

Um die Kiesgrube nun durch ein Nahrungsangebot aus heimischen Wildkräutern zu ergänzen, wurde bereits im vergangenen Herbst vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF Samenmaterial, sogenannte Naturgemische, aus einer wertvollen, nahe gelegenen Wiese gewonnen. Dieses wurde über den Winter getrocknet und gelagert und konnte nun im Frühjahr auf der zukünftigen Blühwiese ausgebracht werden.

Noch ist viel Pflege notwendig, bis es auf der Fläche summen und brummen wird. Das Team des VöF und Bürgermeister Stiglmaier sind sehr gespannt, wie sich die Fläche im Lauf der Jahre entwickeln wird. Das Amt für ländliche Entwicklung Niederbayern und die Regierung von Niederbayern fördern das landkreisweite Eh-da-Projekt, das Vorbildcharakter hat, da alle Gemeinden im Landkreis beteiligt sind.