Wachstum
Bauboom am Rande von Bad Abbach

Es ist nicht zu übersehen, dass Kräne und Bagger gut beschäftigt sind in der Marktgemeinde nahe Regensburg.

30.08.2018 | Stand 16.09.2023, 6:04 Uhr
Gabi Hueber-Lutz

Die neue Geschwister-Scholl-Straße erschließt das Neubaugebiet und wird die Goldtalstraße und die Goethestraße verbinden. Diese zweite Anbindung des Goldtals war schon sehr lange gefordert worden. Fotos: Hueber-Lutz

Allenthalben stößt man in Bad Abbach auf mehr oder weniger umfangreiche Bautätigkeiten. Zum Beispiel bietet sich Passanten am Ende der Kochstraße im Moment ein sehr ungewohntes Bild. Die alten, grauen Gebäude, die hier das Straßenbild prägten, sind verschwunden, die Fläche wartet darauf, dass neue Wohnungen entstehen. Das Baugebiet Keltenstraße in Peising füllt sich nach und nach. In Weichs an der Straße zum Tunnel liegen 28 Parzellen für Einfamilien- und Doppelhäuser. Der ehemalige „Birkenhain“ an der Raiffeisenstraße ist nun schon seit einiger Zeit gerodet. Einfamilienhäuser entstehen hier.

Gebaut wird auch immer noch an der Goethestraße. Insgesamt werden auf dem 16 000 Quadratmeter großen Areal sieben Einfamilienhäuser, 16 Doppelhaushälften, sechs Reihenhäuser und 64 Wohnungen in vier Mehrfamilienhäusern angesiedelt. Im Zusammenhang mit diesem Baugebiet schickt sich ein Dauerbrennerthema an, der Vergangenheit anzugehören. Von der Goethestraße wird eine Verbindungsstraße zur Goldtalstraße errichtet: die Geschwister-Scholl-Straße. Von vielen Bewohnern des Goldtals war diese Straße gefordert worden, damit das große Wohngebiet eine zweite Zufahrt bekommt. Auch etliche Anlieger der Kühbergstraße erhoffen sich, dass dadurch der Verkehr im Flaschenhals zum Kreisel an der Regensburger Straße abnimmt. Bis die neue Trasse tatsächlich genutzt werden kann, dauert es noch einige Zeit. Zunächst wird sie nämlich nur bis knapp vor die Goethestraße ausgebaut, um eine Zufahrt zu den Häusern zu ermöglichen, die östlich der Straße bereits fertig sind. Der Anschluss an die Goethestraße kommt dann etwas später, wie Bürgermeister Ludwig Wachs im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete. Noch fehlen nämlich die vier Geschosswohnungsbauten, die westlich der Geschwister-Scholl-Straße in diesem Baugebiet entstehen.

Erst kommt die Straße, dann die Tiefgarage

Erst, wenn das geplante Mehrfamilienhaus am Eck der beiden Straßen halbwegs hochgezogen ist, kann der Anschluss der beiden Fahrbahnen gebaut werden. Es sei nämlich nicht sinnvoll, erst die Straße fertig zu machen und dann ein paar Meter daneben mit dem Bau der Tiefgarage zu beginnen, die zu den Häusern gehört, so Wachs. Der Bau der Mehrfamilienhäuser habe sich verzögert, da der Untergrund ziemlich problematisch sei. Noch in diesem Jahr soll das große Baugebiet „Neue wirtschaftliche Mitte“ zwischen Raiffeisenstraße, Gutenbergring, Goldtalstraße und Staatsstraße auf den Weg gebracht und der entsprechende Satzungsbeschluss gefasst werden. Gut 14 000 Quadratmeter des insgesamt 72 000 Quadratmeter großen Geländes möchte die Gemeinde selbst in Erbpacht von der Kirche erhalten. Der entsprechende Vertrag stünde kurz vor dem Abschluss, sagte Wachs. Auf dieser Fläche soll unter anderem sozialer Wohnungsbau mit zirka 70 neuen Wohneinheiten verwirklicht werden.

Im Moment verfügt die Gemeinde über insgesamt 61 Sozialwohnungen. 32 davon liegen in der Gerhard-Hauptmann-Straße und der Ziegelfeldstraße. Diese Wohnungen sind stark sanierungsbedürftig und sollen abgerissen werden. Das Gelände wird dann für neuen Wohnungsbau genutzt. In welcher Form die neuen Sozialwohnungen am Gutenbergring verwirklicht werden, muss der Gemeinderat noch diskutieren. Da gebe es zum Beispiel auch ein Modell in Zusammenarbeit mit dem Freistaat, sagte Wachs.

Weniger Friedhofserweiterung

Auch die Fläche hinter dem Friedhof bis zur Ecke Gutenbergring/Staatsstraße gehört der Gemeinde. Sie war ursprünglich komplett als Friedhofserweiterung angedacht. Weil sich aber die Bestattungskultur ändert und es mehr Urnengräber gibt, braucht man diese Fläche nicht mehr vollständig zur Friedhofserweiterung. Rund 2 000 Quadratmeter bleiben über, für die es schon einmal Überlegungen in Richtung Kinderbetreuung/Jugendtreff gab. Ein Teil des Geländes wird nicht verplant. Eventuell kann hier einmal eine Straße geschaffen werden, die den Gutenbergring und die Staatsstraße verbindet.

Auf den Arealen Watzinger und Islinger soll Wohnbebauung und nicht störendes Gewerbe in mehreren Geschoßwohnungsbauten verwirklicht werden. Wenn die komplette Bebauung abgeschlossen ist, werden um die 480 Menschen in der „Neuen wirtschaftlichen Mitte“ wohnen. In den nächsten Jahren wird Bad Abbach also kontinuierlich weiterwachsen. Die Marktgemeinde ist durch ihre Nähe zum boomenden Regensburg mittlerweile selbst ein nicht ganz billiges Pflaster geworden. Bei 400 Euro pro Quadratmeter liegt der Preis durchschnittlich für ein erschlossenes Grundstück, so der Bürgermeister.

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