Gastrotipp
Bayerische Küche neu interpretiert

Das Gasthaus Zirngibl in Bad Abbach punktet mit einem Sushi – aus Blaukraut, Ente, Schinken, Sauerkraut und Bratwürstl.

14.09.2018 | Stand 16.09.2023, 6:00 Uhr
Die Wirtsleute Michael Hofer und Alexandra Hofer-Richard servieren im Biergarten des Lokals Wildschweinrücken im Speckmantel, Preiselbeersauce, Selleriecreme und Brokkoli sowie Rehrücken mit Olivenkruste, Lakritzsauce, geschmortem Spitzkohl und glasiertem Pfirsich. Foto: Tino Lex −Foto: Tino Lex

War ja klar, dass bei diesem Wetter im Biergarten kein Platz mehr frei ist. Denn längst hat sich herumgesprochen, wie schön es beim Zirngibl in Bad Abbach ist. So setzen wir uns also in die urige, holzvertäfelte Gaststube, die nicht weniger einladend ist. Obwohl an diesem Freitagabend viel los ist, kümmert sich der Service äußerst zuvorkommend um die Gäste. Die Speisekarte ist lang und es braucht Zeit, um zu wählen. Es gibt bayerische Klassiker, einige davon neu interpretiert wie etwa der Rehrücken mit Olivenkruste, Lakritzsauce, Spitzkohl und Pfirsich. Wer sich angesichts der Auswahl nicht entscheiden kann, wählt das Vier-Gang-Überraschungsmenü (39,90 Euro, mit Voranmeldung).

Kurze Wartezeiten

Wir beginnen mit „bayerischem Sushi“. Das wird appetitlich angerichtet auf einem Brett und serviert mit einem kleinen Weißbier. Das ungewöhnliche Fingerfood besteht unter anderem aus Blaukraut und Ente, Wildschweinschinken, Sauerkraut und Bratwürstl. Es geht weiter mit dem „Lieblingsschnitzel vom Chef“ – einem Surschnitzel mit Kartoffel-Gurken-Salat und einem extra Beilagensalat. Mein Begleiter bestellt sich einen Zwiebelrostbraten mit Röstzwiebeln, Speck-Bratkartoffeln und Salat.

Obwohl viel los ist, lässt das Essen nicht lange auf sich warten. Das Chef’sche Lieblingsschnitzel besteht aus gepökeltem Schweinelachs. Es ist nicht zu salzig und vor allem nicht zu trocken. Eine rundum gelungene Empfehlung aus der Küche, zumal der lauwarme Kartoffelsalat mit Gurke Kindheitserinnerungen aufleben lässt. Der Zwiebelrostbraten steht dem in nichts nach. Die Rinderlende ist rosa gebraten und sehr zart. Die Röstzwiebeln sind knusprig und die Speck-Bratkartoffeln eine ebenso sättigende wie wohlschmeckende Beilage. Die Portionen sind ordentlich und so wären wir eigentlich nach dem Hauptgang gut satt.

Kein Geheimtipp mehr, aber eine Empfehlung

Aber ein süßer Abschluss muss unbedingt noch sein. Weil die Creme Caramel mit Beeren, Thymian und Kürbiskernöl schon aus ist, entscheiden wir uns für zum Dahinschmelzen gute Erdbeeren mit Vanilleeis, gerösteten Kürbiskernen und Kürbiskernöl. Der Zirngibl ist ja längst kein Geheimtipp mehr, aber unbedingt eine Empfehlung.

WeitereGastroptippsfinden Sie hier.