Mit der Nominierung für die Traillauf-Weltmeisterschaften in Innsbruck hat sich für Eva-Maria Sperger ein weiterer Traum in ihrer Karriere als Ultraläuferin erfüllt. Am 9. Juni darf die Bad Abbacherin beim WM-Langdistanzrennen für ihr Heimatland starten.
Im Vorjahr beendete die 43-Jährige den Ultratrail Mont Blanc (UTMB) auf Platz zehn. Neben den dem Streckenrekord beim Großglockner-Ultratrail beendete Sperger die Ultratrails Lamer Winkel, Adamello, Arberland, Chiemgauer 100 bereits auf dem obersten Siegerpodest. Bei der WM in Innsbruck gilt es nach offiziellen Angaben 5554 Höhenmeter auf der Streckenlänge von 85,6 Kilometern zu überwinden. WM-Start der Königsdisziplin im Traillauf ist am 9. Juni, 6.30 Uhr, in Neustift. Die Ziellinie wartet in Innsbruck für die Eliteläufer aus der ganzen Welt.
Eine Ehre für Eva Sperger
„Die Nominierung war für mich eine Riesenehre“, so Eva Sperger – und kam durchaus überraschend: Bei den Sichtungswettkämpfen zur Bildung des Nationalkaders befand sich die in München tätige Diplompsychologin in den Flitterwochen, tankte bei der ausgiebigen Skitour durchs französische Hochgebirge aber ausgiebig Kraft und Energie. Nach den Flitterwochen habe sie kurzentschlossen am Transgrancanaria-Lauf teilgenommen, um den Verantwortlichen und sich selbst ein Bild vom aktuellen Leistungsvermögen zu verschaffen.
Distanz und Höhenmeter ähnelten dem WM-Rennen. „Es ist ganz gut gelaufen“, bilanzierte Sperger ihren sechsten Platz, mit dem sie sich die Nominierung für die WM in Innsbruck verdiente. Für das Rennen in Österreich versucht Sperger den Fokus auf dem eigenen Leistungsvermögen zu behalten: „Ich muss sehr stark bei mir bleiben, die Leistungsdichte im Traillauf hat extrem zugenommen. Das wird ein hochinteressantes Rennen.“
Die Bad Abbacherin geht von einem mit internationalen Topläufern besetzten Starterfeld aus. „Einen Podiumsplatz bilde ich mir nicht ein. Aber ich möchte mein bestmögliches Rennen abliefern und natürlich gesund ins Ziel kommen.“ Die Vorbereitung sei in den letzten Wochen voll auf die Weltmeisterschaft zugeschnitten. Sperger trainiert „immer gerne und sehr viel“.
WM-Kurs kommt Sperger entgegen
Zuletzt sei sie immer wieder auf der WM-Strecke unterwegs gewesen, um sich mit den speziellen Anforderungen vertraut zu machen. „Es warten sehr steile Abschnitte, die technisches Geschick erfordern.“ Die Umstände kommen Sperger entgegen: „Ich bin keine schnelle Läuferin, habe keinen Leichtathletikhintergrund. Daher kommen mir die schwierigen Passagen entgegen. Je steiler das Gelände, desto besser für mich.“ Eva-Maria Sperger schlug erst mit Mitte 30 ins Wettkampfgeschehen bei Trailläufen ein. Für die WM nimmt sie sich einen Platz unter den Top-15 vor.
Für das DLV-Frauenteam starten im Long-Trail neben Sperger auch Rosanna Buchauer (SV Ruhpolding), Katharina Hochmuth (SCC Berlin), Ida-Sophie Hegemann (LG Göttingen) und Marie Luise Mühlhuber (LG Oberland). Bei den Herren treten Alexander Dautel (LG Nord Berlin), Hannes Namberger (SV Ruhpolding, Adrian Niski (LG Erlangen) und Florian Reichert (Ausdauersport für Menschlichkeit) an.
Auch ein Telis-Trio ist dabei
Frauen: Am Wochenende holte Domenika Mayer noch Team-Gold und Einzel-Bronze beim Europacup über 10000 Meter, ab Dienstag ist die Topläuferin der LG Telis Finanz Regensburg schon wieder bei der Berglauf-WM in Innsbruck in den Disziplinen Vertical (7,3 Kilometer) und Mountain Classic Up & Down (15,5 Kilometer) am Start.
Männer: Mit Filimon Abraham (Vertical/Mountain Classic Up & Down) und Maxmilian Zeus (Mountain Classic) sind zwei weitere telis-Regensburger bei den bis Sonntag dauernden Titelkämpfen vertreten.
