Geld
Gute Bilanz der Raiffeisenbank

Die Zahlen gehen nach oben. Die Kunden legten mehr an und nahmen mehr Kredite für die Immobilienfinanzierung in Anspruch.

18.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:47 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Andreas Streb, Albert Lorenz, Andreas Ehrmaier, Konrad Kolbinger (von links) von den Raiffeisenbanken Volksbanken im Landkreis Kelheim −Foto: Gabi Hueber-Lutz

„Ein gutes Geschäftsjahr trotz schwieriger Bedingungen“, so lautete das Fazit von Albert Lorenz, dem Kreisverbandsvorsitzenden der Raiffeisenbanken Volksbanken im Landkreis Kelheim. Er präsentierte die Bilanz des letzten Jahres in Zahlen.

Die Raiffeisenbanken Hallertau, Kreis Kelheim und Riedenburg-Lobsing steigerten ihre Bilanzsumme um 8,65 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Sie betreuten dabei ein Kundenvolumen von 5,26 Milliarden Euro, um 8,8 Prozent mehr als im Jahr davor. Dazu kommt ein Volumen von 305 Millionen Euro von den drei Geschäftsstellen der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte im Landkreis.

Damit wurde im vergangenen Jahr eine neue Höchstmarkte des betreuten Kundenvolumens erreicht. Es setzt sich zusammen aus den Krediten, die die Kunden in Anspruch nahmen und den Geldmitteln, die sie bei den Banken und deren Verbundpartnern angelegt haben. Das bilanzielle Kundeneinlagevolumen stieg dabei um 8,1 Prozent, die Anlagen bei den Verbundpartnern um 13,4 Prozent. Die Steigerung des bilanziellen Kreditwachstums um 5,5 Prozent beruht auf der Finanzierung gewerblicher und privater Immobilien.

In diesem Jahr möchten die Banken eine Dividende in Höhe von drei Prozent ausbezahlen. Von der Bafin sind sie wegen der Pandemie angehalten, keine Dividende auszuschütten und ihr Eigenkapital zu stärken. Die Bafin sei da weiterhin sehr restriktiv, sagte Lorenz. Die Raiffeisenbanken des Landkreises planen trotzdem eine Ausschüttung, da sie aufgrund ihrer finanziellen Situation die dafür notwendigen Bedingungen erfüllen.

Keine gravierenden Insolvenzen

Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona, sagte Lorenz, dass der Lockdown im Landkreis nicht zu weiteren Insolvenzen geführt habe. Die Wirtschaft stehe aber sehr unter Druck. Besonders betroffen seien Hotels, Gaststätten und der Touristikbereich. In anderen Bereichen sei die Situation aufgrund der staatlichen Unterstützung noch nicht so gravierend. Zwar werde die damit einhergehende Verschuldung kritisiert, die staatliche Unterstützung sei aber sehr wichtig gewesen. Für einzelne Branchen können sich durchaus Probleme ergeben und man hoffe hier auf die Solidarität der Bevölkerung, hieß es aus der Runde der anwesenden Bankvertreter. Auf der anderen Seite hätten viele Firmen ein sehr intensives Finanzmanagement betrieben und könnten gestärkt aus der Krise hervorgehen. Die Banken reichten im vergangenen Jahr auch Liquiditätsdarlehen beziehungsweise Corona-Soforthilfen über die KfW an ihre Firmenkunden aus.

Der größte Teil der Kunden habe diese Hilfen jedoch nicht in Anspruch genommen. „Das ist ein Beweis für einen soliden Mittelstand im Landkreis Kelheim. Darauf können wir alle stolz sein“, sagte Bankvorstand Christoph Schweiger. Auch Tilgungsaussetzungen durch die Banken selbst seien nur in einem marginalen Bereich in Anspruch genommen worden, berichtete Lorenz.

Sehr gut seien die digitalen Lösungen der Banken von den Kunden angenommen worden. 2020 wurden bereits 61,5 Prozent der Konten online geführt. Das Online-Angebot werde stetig ausgebaut und verbessert, die Geschäftsstellen stünden jedoch nicht in Konkurrenz zu den angebotenen Online-Leistungen, betonten die Vorstände. Als regionale Bank wolle man selbstverständlich in der Fläche bleiben. Letzten Endes hänge dies ganz einfach von der Kundennachfrage ab, so der Riedenburger Bankvorstand Thomas Buchner.

Weitere Fusion im Sommer

Lorenz sprach auch die geplante Fusion der Raiffeisenbank Kreis Kelheim mit der Raiffeisenbank Riedenburg-Lobsing an. Der Fusionsprozess laufe sehr harmonisch ab, sagte er. Von den Aufsichtsräten soll die Fusion in den nächsten Wochen genehmigt werden, im Juli soll die technische Zusammenführung stattfinden. Nach der geplanten weiteren Fusion habe man sich auf zwei Genossenschaftsbanken im Landkreis Kelheim strukturiert, so Lorenz.