Industrie
Die Krisen sind herausfordernd

MdL Petra Högl tauschte sich mit dem Geschäftsführer der Wolf GmbH Mainburg aus. Der Ukraine-Krieg und China fordern einiges.

13.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:14 Uhr
Zu aktuellen Themen stand Abgeordnete Petra Högl im Austausch mit Dr. Thomas Kneip, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Wolf in Mainburg −Foto: Stefan Scheuerer

Welche Auswirkungen hat der Ukraine-Krieg auf die heimische Industrie? Welche Folgen hat die „Zero-Covid-Strategie“ Chinas mit dem Abriegeln ganzer Städte und Regionen? Diese und weitere Themen standen im Mittelpunkt des Austausches zwischen der Kelheimer Landtagsabgeordneten Petra Högl von der CSU und Dr. Thomas Kneip, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wolf GmbH in Mainburg. Wie Högl eingangs des Gesprächs betonte, ist ihr an einem regelmäßigen Austausch mit den Verantwortlichen in den Kommunen, den Vereinen und Engagierten im Ehrenamt sowie den Mittelständern und Vertretern der Industrie des Landkreises sehr gelegen. „Als einer der größten Arbeitgeber, hat die Firma Wolf nicht nur für Mainburg, sondern für die ganze Region eine besondere Bedeutung. Ich bin für den regelmäßigen Austausch sehr dankbar und nehme die Themen und Anliegen für meine Arbeit gerne mit“, betonte Högl bei ihrem Besuch.

Die traurigen Geschehnisse in der Ukraine und das Stilllegen ganzer Großstädte in China haben Auswirkungen auf die die heimischen Betriebe, so der Pressereferent der Landtagsabgeordneten. Auch für den Heizungs- und Lüftungstechnikhersteller Wolf. „Noch gelingt es uns ganz gut und wir hatten bislang keine Produktionsausfälle, wie es etwa in der Automobilbranche schon der Fall war. Aber auch bei uns fehlt immer wieder etwas, was uns in der Produktion einschränkt“, berichtet Kneip von der aktuellen Produktionssituation. Gerade was die ausreichende Versorgung von Elektronikbausteinen angeht, blickt Kneip mit „etwas sorgenvoller Miene“ auf die Verfügbarkeit in den kommenden Monaten. „Jede unserer Heizungen hat eine Regelung, die einen Elektronikbaustein verwendet, der aktuell fast nicht zu bekommen ist am Markt“, führt Kneip weiter aus. Dieses Problem mit den Elektronikbauteilen, die hauptsächlich in Taiwan gefertigt werden, bestehe dabei schon länger und habe den Ursprung nicht in den Geschehnissen in der Ukraine. „Jedoch kann sich die Knappheit durch die Situation in China und in der Ukraine, aus der viele Vormaterialien für die Halbleiterfertigung wie etwa Palladium stammen, verschärfen“. Einig waren sich Högl und Kneip darüber, dass sich Unternehmen als Folge der Krisen derzeit vermehrt Gedanken darüber machen, bestimmte Komponenten wieder verstärkt regional innerhalb der EU zu produzieren. Weiter konnte Kneip der Abgeordneten berichten, dass man zuletzt bei fest installierten Lüftungsanlagen in öffentlichen Gebäuen, wie etwa Schulen, einen größeren Nachfrageanstieg feststellen konnte. Eine besonders „dynamische Entwicklung“ gebe es bei Wolf durch den Wandel im Heizungsgeschäft. Das Unternehmen profitiert dabei vom Umschwung „weg von den Gasthermen und hin zu den Wärmepumpen“. Jedoch gebe es auch hier Engpässe, die derzeit die Auslieferungen begrenzen würden. Zum einen seien dies die Installationskapazitäten der Fachhandwerker, zum anderen die Produktionskapazitäten im Werk, die nicht von heute auf morgen hochgefahren werden können. Und letztlich das größte Hindernis: die Versorgungssituation mit den Bauteilen. Kneip betont, dass Wärmepumpen etwa bei Neubauten von Einfamilienhäusern die beste Lösung seien, jedoch bei Gebäudesanierungen eine genaue Prüfung erforderlich sei, um die effizienteste Lösung zu ermitteln. In dem Bereich der nachhaltigen Gebäudetechnik werde Wolf künftig auch verstärkt seinen Fokus richten, wie Kneip weiter berichtete. Er dankte in diesem Zusammenhang der Landtagsabgeordneten Petra Högl dafür, dass diese immer ein offenes Ohr für die Themen von Wolf habe und in München eine Fürsprecherin dieser sei.

Die Wolf GmbH aus Mainburg zählt zu den führenden Systemanbietern für Heiz- und Lüftungstechnik. Die Erfolgsgeschichte begann bereits 1963 mit 80 Mitarbeitern und der Produktion von Teilen für Hopfentrocknungsanlagen und Warmlufterzeuger. Das Leistungsportfolio umfasst heute Wärmepumpen, Gas- und Öl-Brennwertgeräte, Speicher, Solarthermie, Wohnraumlüftungen, raumlufttechnische Anlagen sowie Blockheizkraftwerke.