Pläne
Alter Pfarrhof soll zum Kunstforum für Essing werden

21.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:50 Uhr
Renate Beck
Nach seiner Sanierung soll der alte Pfarrhof als „Kunstforum Essing“ genutzt werden. −Foto: Renate Beck

Essings Marktgemeinderat gibt den „Startschuss“. Nach der Sanierung soll der alte Pfarrhof zum kulturellen „Leuchtturm“ werden. Das sind die Details.

Die künftige Kulturarbeit der Marktgemeinde Essing könnte neue Formen annehmen. Mit dem von der Gemeinde erworbenen Pfarrhof wären laut Bürgermeister Jörg Nowy die perfekten Räumlichkeiten für ein „Kunstforum Essing“ gegeben.

Nowy arbeitete dazu ein Konzept aus, das man im Pfarrhof in einigen Bereichen umsetzen könnte. Hier sei es möglich, eine Kultur in sehr hohem Niveau möglich werden zu lassen. „Ein Alleinstellungsmerkmal“, so Nowy. Die Pläne der Jahresausstellungen bleiben dabei unverändert.

Idee kam in Rosenheim

Nach einer Vorberatung im Kulturausschuss stellte er die Konzeption nun auch in der öffentlichen Gemeinderatssitzung vor. Auf die Idee eines „Kunstforums Essing“ im Pfarrhof sei er beim Ausstellungsbesuch „Eiszeit“ im Lokschuppen von Rosenheim, die er mit Klausenhöhlenbesitzer Josef Schneider, besuchte, gekommen.

Der dort ausgestellte skelettierte „Mann von Neuessing“ wurde vor gut 34.000 Jahren von seiner Familie mit roter Erde abgedeckt in der mittleren Klausenhöhle bestattet. 1913 wurde sein Skelett entdeckt (Wir berichteten).

Die Künstler Werner Engelmann und Michael Königer, deren Werke schon länger in Essing zu sehen sind, waren von der Grundidee eines „Kunstforums“ begeistert. Königer gab die Vorstellung der Nutzung an den Maler Harry Meyer weiter. Auch dieser Künstler war bereits in Essing vertreten und beeindruckt vom Objekt. Laut Nowy sieht Meyer „hervorragende Perspektiven“ für das Vorhaben und meinte: „Macht’s was G’scheid’s draus“.

Bürgermeister Nowy, der auch Chef des Essinger Fremdenverkehrsverein ist, sprach bei der Vorstellung seiner Konzeption über saisonale Ausstellungsthemen, die Fortsetzung der Symposien, Konzerte, Vorträge, Theater, einen Weihnachtsmarkt und einen „Kunstpreis Essing“. Der werde bayern- oder gar deutschlandweit ausgeschrieben und könne namhafte Künstler heranbringen.

Nowy denkt auch an mögliche Arbeitsstipendien, den Aufbau einer gemeindlichen Kunstsammlung und die Gründung eines Fördervereins. Die Kosten für einen Kurator, Ausstellungen, Kulturpreis und das Stipendium könnten durch Eintritt, Spenden, Sponsoren, Förder- und Eigenmittel, durch die Vermietung von Gemälden und Skulpturen und Nutzungsgebühren finanziert werden.

Angebot von Königer

Steinbildhauer Königer machte dem Bürgermeister das Angebot, seine Skulpturen- und Grafiksammlungen im Wert von mindestens 80.000 Euro zu überlassen. „Als Gegenleistung möchte er die erste Ausstellung im Pfarrhof bestücken und einen Raum für Arbeiten.

„Dieses Potential sollte genutzt werden. Wir könnten etwas Hervorragendes auf die Füße stellen“, findet Nowy. Es gebe enorme touristische Effekte, sei Werbung für den Tourismusort und fördere die Gastronomie und Hotellerie. „In Krisenzeiten benötigt der Tourismus ein Klientel, das sich Reisen auch künftig leisten kann.“ Burg und Pfarrhof könnten gemeinsam vermarktet werden.

Nach den Erfolgen mit der Burg, dem Theater, Kunstweg, Tri-Art, verschiedenen Konzerten, der Gastmalerin und dem Kunstsymposium wäre es „eine einmalige Chance für die Gemeinde einen kulturellen und touristischen Leuchtturm mit überregionaler Bedeutung zu schaffen“.

Es brauche nur noch „grünes Licht für den Startschuss“ vom Essinger Marktrat. Nach längerer sachlicher Diskussion über die anfallende Arbeit und Kostendeckung stimmte das Gremium einvernehmlich diesem Konzept zu. Mit der weiteren Beratung beschäftigt sich der Kulturausschuss.

Neuer Mobilfunkmast

Probleme:Mobilfunklücken gibt es auch in Essing. Wie Bürgermeister Jörg Nowy bereits 2020 in einer Marktratssitzung berichtete, gibt es Versorgungsprobleme in Altessing.

Förderung:Um Funklöcher zu schließen, fließen Fördergelder. Als geeigneter Standort für einen neuen Mobilfunkmasten wurde der Hammerberg ermittelt. Der Bereich im Wald der Staatsforsten liegt nordöstlich von Altessing in Richtung Sausthal.

Bauantrag:In der Marktratssitzung sprach das Gremium sein Einvernehmen für den Bau eines 45 Meter hohen Mobilfunkmasts aus. Bürgermeister Nowy erklärt den Standort so: „Vom Schinderbuckl rauf, dann in den Wald hinein“.

− erb