Feuerwehr
Fast neu ins große Jubiläum

Zum 100. Geburtstag ließ die Essinger Wehr die Randecker Feuerwehrfahne renovieren. Ein Fest soll folgen.

14.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:23 Uhr
Markus Schmaus (rechts) und Peter Donauer freuen sich über die gelungene Renovierung der wertvollen Randecker Feuerwehrfahne −Foto: Sebastian Landfried (R. Beck)

1929 war die Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr für ganz Randeck ein großes Ereignis, das festlich gefeiert wurde. Gegründet wurde die Randecker Feuerwehr bereits am 6. März 1921. Heute gibt es diese Ortsfeuerwehr nicht mehr. 1938 wurde sie mit Altessing und Essing zur Freiwilligen Feuerwehr Essing zusammengelegt. Die Feuerwehr Essing nahm nun dieses 100-jährige Gründungsjubiläum zum Anlass, die historische Randecker Feuerwehrfahne renovieren zu lassen. Drei Jahre Vorlaufzeit mit Gesprächen zur Renovierung, recherchieren im Staatsarchiv und den Spendenaufrufen brauchte es laut Markus Schmaus, Vorsitzender der Essinger Wehr, um die Fahne in den jetzigen Zustand zu versetzen. Die Renovierung selbst übernahm die Firma Kössinger in Schierling.

Auf einer Seite der Fahne ist unverkennbar die Burg Randeck mit Wappen der Jesuiten von Ingolstadt, der von Schwarzenberg, der von Freymann, Fugger, der Malteser und das Altbayerische Staatswappen zu sehen. Auf der anderen Seite das historische Wappen der Abensberger mit Helm, Krone, Wappentier und Federn. Auch die vier Wappen der Rottenecker, der Randecker, vom Herzog Wilhelm IV. und von Eck. Laut Kössinger sind diese Wappen nicht nur historisch, sondern auch sehr wertvoll. Augenscheinlich wurden bei der letzten Renovierung dieses Unikats erhebliche Fehler gemacht, die man nun mit viel Handarbeit ausgleichen konnte. Brutto 6300 Euro waren für die aufwändigen Arbeiten zu zahlen. Zusätzlich wurde die Fahnenspitze renoviert und die Fahnenstange erneuert.

Finanziert wurde dies laut Feuerwehrvorstand „rein aus Spenden der Randecker Bürger, der Gemeinde, Essinger Geschäftsleuten, der Raiffeisenbank und Sparkasse“. So wie sich die Vereinsfahne jetzt präsentiert liegt der Fahnenwert bei knapp 9000 Euro. Markus Schmaus blickt in unserem Gespräch auch zurück in die Vergangenheit des Randecker Löschtrupps. Er berichtet, dass die Feuerwehr Randeck einst auf mehrmaliges Bitten der damaligen Bezirksregierung gegründet wurde. „Randeck, Essing und Altessing waren früher drei eigenständige Gemeinden.“ Die „Weihermühle“ gehörte damals zu Randeck. Ebenso die Häuser links am Essinger „Burgweg“. Schmaus erzählt, das einst „an der großen Fläche am Kreisel“ bei der Ritterschänke Burg Randeck ein Bauernhof stand. Der hat Anfang der 70-er Jahre gebrannt. Die Feuerwehr Randeck stand zum Löschen bereit. „Das Löschwasser war damals so eiskalt, dass es fast gefroren ist bis es ans Feuer kam.“ Einer der größten Einsätze im Ortsgebiet sei dies gewesen.

„Die Feuerwehr Randeck ist 100 Jahre alt. Deshalb wollen wir jetzt ein Fest veranstalten“, so Schmaus. Geplant ist eine Fahnenweihe mit Feldmesse in einem Garten beim Randecker Spritzenhaus am „Kreisel“. „Familie Sturm kocht zum Selbstkostenpreis auf. Der Erlös kommt der Restauration der Fahne zu Gute.“ Am 1. Juli ist Vorstandssitzung bei der Essinger Feuerwehr. Dann fallen Entscheidungen zu diesem geplanten Fest. Eines ist jetzt schon sicher: Mit einem Leihvertrag wird die Randecker Fahne künftig in einem extra angefertigten Fahnenschrank in der Ritterschänke Burg Randeck ausgestellt.