Planung
Herrngiersdorf hielt Gemeindesitzung ab

Der Gemeinderat Herrngiersdorf sagte Ja zum Naherholungszentrum. 50 Zuhörer waren anwesend und verfolgten die Sitzung.

30.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:29 Uhr
Der Blick vom See mit der Ansicht von Semerskirchen mit der Pfarrkirche. −Foto: Gerhard Weiß

Mit einem Antrag auf Vorbescheid für die Errichtung und den Betrieb eines familienfreundlichen Seehauses als Bistro und Café sowie einem Biergarten hatten sich die Erben des Grundner-Anwesens mit dem dazugehörigen kleinen See in Semerskirchen an die Gemeinde Herrngiersdorf gewandt. Dabei wurden gegenüber einer ersten formlosen Anfrage abgeänderte und verkleinerte Pläne für ein Naherholungszentrum mit einem Seehaus und Außenterrasse sowie mit Gastronomie vorgelegt. Mit zehn zu zwei Stimmen wurde dem Antrag bei der Sitzung des Gemeinderates im Gasthaus Haslbeck das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Wortmeldungen von den Zuhörern wurden nicht zugelassen. Die Betroffenen hätten im Rahmen einer Versammlung im Vorfeld bereits ihre Bedenken und Wünsche vorbringen, informierte Bürgermeisterin Ida Hirthammer das Gremium. Nun sei das Landratsamt Kelheim am Zug, wobei insbesondere Prüfungen im Bereich Immissionsschutz und wegen der nahen Kirche auch im Bereich Denkmalschutz anstehen würden.

Diese Prüfungen, so Hirthammer, werden vom Landratsamt Kelheim erst vorgenommen, wenn ein entsprechender Antrag auf Vorbescheid gestellt und von der Gemeinde auch behandelt wird. Daher war eine weitere Vertagung nicht mehr angezeigt, so die Bürgermeisterin. Der Grundner Weiher war der Stolz des im vergangenen Jahr verstorbenen Besitzers Albert Grundner. Seine Erben möchten nun dem Wunsch des Verstorbenen nachkommen und den See mit Grünflächen der Öffentlichkeit zugänglich machen, schreibt Marianne Paintner in ihrem Antrag auf Vorbescheid. Die Idee besteht darin ein modernes Seehaus Grundner mit Bistro und Café am nördlichen Seeufer unterhalb der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zu errichten. Für die Sommermonate würde dieses durch einen Biergarten auf der Westseite des Seehauses zum Gasthaus Haslbeck hin bereichert werden. Im Gastraum des Gebäudes sollen bis zu 80 Personen Platz finden und weitere 65 Plätze sind auf der Terrasse vorgesehen. In den Sommermonaten sollen zusätzlich 150 Plätze im Biergarten angeboten werden. Um den Naherholungscharakter zu stärken, wären dazu noch ein Spielplatz und ein Seeweg rund um den See denkbar.

Die Planung würde auch ein kleines Bootshaus umfassen, in denen Tretboote für Bootsfahrten auf dem See bereitgestellt werden. Auf diese Weise, so Marianne Paintner, würde ein Beitrag zur Ortsentwicklung von Semerskirchen und rund um den See ein Naherholungsgebiet für Jung und Alt entstehen. Die Lage des Gebäudes und des Biergartens wurde in Abstimmung mit den Anliegern bewusst gewählt, um die Beeinträchtigungen in Bezug auf Sicht und Lärm möglichst gering zu halten. Im Anschluss an den Getränkemarkt des Gasthauses Haslbeck könnten zusätzliche 30 Parkplätze entstehen. Gemeinderat Anton Mayer konnte sich nicht für das Seehaus erwärmen, weil seiner Meinung nach Semerskirchen das Ruhige und Idyllische verlieren und die Verkehrsbelastung zunehmen würde. Bürgermeisterin Ida Hirthammer betonte, dass sie das Projekt als Aufwertung für die Gemeinde sehe.