Glaube
Der Bischof zu Besuch in Ihrlerstein

Bischof Rudolf dankte langjährigen Kirchendienern für ihr verdienstvolles Wirken. Und er mahnte, den Sonntag zu schützen.

08.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:59 Uhr
Renate Beck
Für ihr Engagement ehrte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (v. l.) Ludwig Schinn, Jürgen Frömberg und Johannes Ott. Dienstbedingt fehlte Kirchenmusiker Oliver Schneider. −Foto: Renate Beck

„Es ist ein Ort der Stärkung – ein Ort der Gottesbegegnung", sagte Pfarrer Hans Jürgen Koller vergangenen Sonntag beim Festgottesdienst zum Jubiläum 50 Jahre Pfarrkirche St. Josef. „50 Jahre Pfarrkirche St. Josef – 50 Jahre gelebter Glaube in dieser Kirche...“

Coronabedingt ein Jahr verspätet hießen er und Pfarrer Franz Schmidbauer zum Ende des Jubiläumsjahres Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zum Pontifikalgottesdienst willkommen. Die zwölf Apostelkerzen brannten, die Kirche war coronakonform gut gefüllt.

Der Sonntag ist in Gefahr

In der ersten Lesung wurden die Gläubigen an die zehn Gebote erinnert. In seiner Predigt ging Bischof Rudolf darauf ein: „Es schadet nichts, sie immer wieder mal zu wiederholen.“ Im Besonderen thematisierte er das dritte Gebot „Du sollst den Tag des Herrn heiligen“. Schon im Neuen Testament werde der erste Tag der Woche als der Herrentag (Sonntag) bezeichnet. Dieser siebte Tag, im Judentum der Sabbat, ist ein Ruhetag. Diesen Tag sollten wir heilig halten. „Das tun wir ja… (kurze Pause) ...nicht.“ Der Sonntag sei in Gefahr.

Es gebe und brauche Menschen, die am und für den Sonntag arbeiten. Man müsse aber den Versuchungen widerstehen, noch mehr Berufsgruppen den Sonntag zu nehmen.

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer forderte die Gläubigen auf, den Sonntag zu schützen und als großes Geschenk zu nutzen – auch um da zu sein für Gott und die Menschen. Dieser gemeinsame Feiertag sei ein riesiges Kulturgut, an dem viele gemeinschaftliche Aktivitäten möglich sind. Nach Ihrlerstein sei er auch deshalb gekommen, um all denen in der Pfarreiengemeinschaft Ihrlerstein/Essing zu danken, die an Werktagen und Sonntagen für andere da sind, für ihre leidenschaftliche Art und Weise, das Evangelium zu verkünden, für ihr Engagement, den Kindern den Glauben nahe zu bringen, Kranke zu besuchen und Trauernde zu trösten.

Buch-Eintrag:Kinder-Geschenk:
Im Anschluss an den Pontifikalgottesdienst in sehr kleinem Kreis im Pfarrsaal schrieb der Bischof: „Allen Bürgerinnen und Bürgern Gottes reichen Segen! Danke für das gute Miteinander von politischer und pfarrlicher Gemeinde!“ Ihrlerstein, 3. Fastensonntag.Nach dem Festgottesdienst überreichten Kindergartenkinder vom katholischen Kindergarten St. Theresia Bischof Rudolf eine selbst angefertigte Krippe aus kleinen Ihrlersteinen.

„Unheimlich viel getan“ habe Ludwig Schinn. Als „bescheidenes Zeichen“ für seine jahrzehntelange Arbeit als Essinger Pfarrgemeinderat, Kirchenpfleger und für die vielen Stunden Sanierungsarbeiten der Kirchen in Neu- und Altessing sowie St. Bartholomä verlieh ihm Diözesanbischof Rudolf Voderholzer die Bischof-Sailer-Medaille.

Auch drei Kirchenmusiker wurden von ihm geehrt. Pfarrer Koller versicherte, dass alle drei im Vorfeld nichts davon wussten.

Besondere Ehrungen

Für 40 Jahre „Dienst und Treue zur Kirche“ wurde der langjährige Ihrlersteiner Kirchenpfleger Johannes Ott geehrt. Pfarrer Koller betonte, er sei nicht nur ein hervorragender Musiker und Kirchenpfleger, sondern auch seine rechte Hand. Ott ist auch Chorleiter, Instrumentalist und ein begeisterter Wallfahrer. Seine Anerkennung für 30 Jahre Organistendienst sprach Bischof Rudolf auch Jürgen Frömberg aus. Pfarrer Koller bezeichnete ihn als exzellenten Organisten, leidenschaftlichen Musiker und Künstler, der „mit Herzblut dabei ist“. Oliver Schneider wird für 30 Jahre Dienst als Kirchenmusiker geehrt. Da er am Sonntag in Bad Abbach Dienst hatte, wird ihm Pfarrer Koller die Urkunde später überreichen.