Infrastruktur
Feuerwehr bezieht ihr Haus der Zukunft

Einsatzkräfte profitieren vom Raumgewinn. Vier Stellplätze, die Waschhalle und der Schlauchturm komplettieren den neuen Bau.

30.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:43 Uhr
Renate Beck
Geschafft: Die Feuerwehr ist ins neue Gerätehaus umgezogen. Bürgermeister Thomas Krebs, Kommandant Lars Steger und stellvertretender Kommandant Alexander Söldner (v. l.) freuen sich darüber. −Foto: Renate Beck

„Jetzt haben wir es endlich geschafft. Gott sei Dank“, freut sich Feuerwehrkommandant Lars Steger. Am Samstag zog die Feuerwehr Ihrlerstein von ihrem alten Domizil an der Lindenstraße ins neue Feuerwehrhaus an der Staatstraße um. Endlich ist es geschafft, weil verschiedenes Einsatzmaterial wegen Vorarbeiten kurzfristig auf zwei Stellen verteilt gewesen ist. Das war ein bisschen umständlich bei den fünf Einsätzen alleine in der vergangenen Woche.

Endlich geschafft, auch deshalb, weil der Einzug eigentlich für das Frühjahr geplant war. „Manche Teile hatten Lieferengpässe“, erklärte Bürgermeister Thomas Krebs. Zudem habe sich der Einbau des Telekom Glasfaseranschlusses verzögert.

Die Planung eines Gerätehaus-Neubau in der Amtszeit des ehemaligen Bürgermeisters Josef Häckl wurde notwendig, weil das früher als Rathaus und Gemeindebücherei genutzte Gebäude nicht mehr bedarfsgerecht und das Grundstück für eine Vergrößerung zu klein geworden war. Von Fachstellen wurde ein Neubau empfohlen, für den es staatliche Zuschüsse gibt.

Daten: Kosten des Neubau: Altes Gerätehaus:Garagen am alten FW-Haus:
2015: Grundstücksuche. 2016: Erste Vorgespräche. 2018: Aufschüttung des Grundstücks. 2019: Spatenstich. Bauzeit: Knapp zwei Jahre.Die endgültige Schlussrechnung steht laut Bürgermeister Krebs noch aus. Er beziffert sie mit 3,4 Millionen Euro.Im Rahmen der Gestaltung der Ortsmitte kann es unter Bürgerbeteiligung ein Bürgerhaus mit Archiv, Bücherei sowie ein Raum für Treffen zum Beispiel für Vereine werden.Sie sollen für Vereine und Veranstaltungstechnik nutzbar werden.

„Wir haben ein Haus für die Zukunft gebaut“, so Bürgermeister Krebs. Der Bedarfsplan habe dabei die Sicherheit gegeben, alles richtig gebaut zu haben. Auch die vier Garagen und die Waschanlage entsprächen sowohl dem derzeitigen wie auch dem künftigen Standard.

Der graue Schlauchturm, für den sich manche Bürger in der Bürgerversammlung einen farbigen Anstrich wünschten, muss laut Krebs in dieser Farbe bleiben. Es sei ein Schlauch- und Übungsturm, der auch mal schmutzig wird. Man kann dort Fenster und Balkon zum Anleitern erkennen. Sie stellen eine Hausfront dar. Eine mit erstem, zweiten und dritten Obergeschoss.

Auch das Fahrzeugkonzept, bei dem man sich ebenfalls am Bedarfsplan orientiere, steht. „Das MLF ist in Lieferung. Es kommt im April.“ Als Nächstes folgt das HLF (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug). Wegen der Zusammenstellung der Ausrüstung und Bestellung dauert das erfahrungsgemäß bis zu dreieinhalb Jahren.

Das Gebäude liegt am Hang einer Geländemulde. Auch wenn es so wirkt: nicht das ganze Feuerwehrhaus ist unterkellert. „Oben“ - je nachdem, von welcher Himmelsrichtung aus gesehen - befindet sich der Einsatzbereich des FW-Gerätehauses mit Fahrzeughalle und mit Fahrzeugen, Umkleide und Toilette (anders als bisher nun getrennt für Damen und Herren), Einsatzzentrale, Werkstätten, Lager für Einsatzmittel und das Büro des Kommandanten und Vorstands.

„Unten“, im Keller/Erdgeschoss, gibt es den Sozialbereich mit Bereitschaftsraum, Schulungsraum, Küche, Archiv, sanitäre Anlagen, Heizung und Elektrik. Vom Schulungsraum aus geht’s auf östlicher Richtung raus auf eine ebenerdige Terrasse. Hier wird auch wieder der Floriansbrunnen vom alten Feuerwehrhaus platziert.

Der Termin für eine Einweihungsfeier ist laut Bürgermeister Thomas Krebs für 15. Mai 2022 geplant. Ein großer Festakt mit vielen Gästen soll es werden. Ein Fest für Ihrlerstein. „Das haben wir uns alle miteinander verdient. Und wir haben ja auch was Schönes herzuzeigen.“ Er dankt dem Architekturbüro Maier & Maier aus Vilshofen, den Fachplanern, Dienstleistern - allen, die an diesem Bau beteiligt waren, auch den Umzugshelfern aus den Reihen der Ihrlersteiner Feuerwehr. Den Einsatzkräften wünschte er, dass sie immer wieder heil und unbeschadet von ihren Einsätzen heimkommen.

Verteilt auf dem Vorplatz, stehend mit einer Leberkäsesemmel in der Hand, besprachen die Helfer die Restarbeiten des Umzugs. Unter ihnen befanden sich auch die beiden Feuerwehrfrauen Monika Küchelbacher und Christine Wallner. Sie äußerten einen gemeinsamen Wunsch: „Wir würden uns freuen, wenn wir im neuen Feuerwehrhaus neue Kolleginnen von 18 bis 60 Jahren begrüßen könnten.“ Wer Fragen und Interesse dazu hat, kann sich bei Monika Küchelbacher oder per Mail bei der Feuerwehr Ihrlerstein melden. „Gerne auch für eine Schnupperstunde.“