Auszeichnung
Film-Gold für Essinger Fischzucht-Doku

Der Ihrlersteiner Anton Wallner hat sich mit seiner Doku über die Bachforellenzucht zu den Bundesfestspielen qualifiziert.

01.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:12 Uhr
Adalbert Becker, Präsident des Landesverbandes, Agi Fleischmann, Vizepräsidentin und Ausrichterin des Wettbewerbs, Anton Wallner und Markus Siebler, Präsident des BDFA (von links) bei der Preisverleihung. −Foto: Manuela Wallner

Der Ihrlersteiner Filmer Anton Wallner gewann bei dem Bayerischen Landesfilmfestival im fränkischen Sassanfahrt Gold für seine Dokumentation über die Bachforellenzucht in Essing. „Neues Leben für die Flüsse - vom Ei zur Forelle-“ so der Titel des 20-minütigen Films. Fast zwei Jahre begleitete er mit seiner Kamera die Fischzüchter, die alle ehrenamtlich im Namen und Sinne des Kreisfischereivereins Kelheim diese wichtige Tätigkeit ausüben. Würde es diese Freiwilligen nicht geben, währe die Bachforelle wahrscheinlich schon auf der „Roten Liste“ der aussterbenden Fische in Bayern. Über 300 Stunden Rohmaterial mussten gesichtet, geschnitten und betextet werden. Eine langwierige Arbeit, die Wallner in seinem Filmstudio ausführte. Und wieder einmal hat sich die harte Arbeit gelohnt. „Es sei nicht nur ein bemerkenswerter Film, sondern auch eine Dokumentation auf höchstem Niveau“, so die Juroren bei der Filmbewertung. „Der aussagekräftige Text, der Schnitt und die Filmmontage“ zeige von Professionalität und lässt niemals Kurzweile aufkommen“. Die fünf Juroren, die fast alle aus dem Bereich des Profifilms kamen, waren mit 5:0 Stimmen einer Meinung. „Dieser Film muss mit Gold bewertet werden“.

„In dem Film „Neues Leben für die Flüsse“ sahen wir Bilder, die zusammen mit dem Ton, der Sprache, der Regie, dem Schnitt ein stimmungsvolles Gesamtkunstwerk entstehen ließen, was einem Filmemacher aber selten so exzellent gelingt wie hier, so der Juryleiter und Präsident des Landesverbandes Film und Video in Bayern, Adalbert Becker. „Der Filmkomponist lässt den Bildern durch geschickte Montage einerseits viel Luft und Zeit, so dass wir eine echte Chance haben, uns zu vertiefen, nachzudenken und dies ist eindrucksvoll gelungen“, erklärte der Juror Michael Schwarz der neben seiner Regietätigkeit auch Lehrbeauftragter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für den Fachbereich Filmwissenschaft und an der Kunsthochschule Mainz ist.

Anton Wallner, der seit circa 40 Jahren beim BDFA, Bund Deutscher Film-Autoren, ist und bis 2016 in Passau lebte, ist ein mehrfach national und international ausgezeichneter Kameramann, der bereits für Fernsehsender in der Antarktis, in Australien oder in Indonesien arbeitete, heißt es in seiner Pressemeldung. Sein Beruf jedoch war ein anderer: Kriminalbeamter. Jetzt im Ruhestand lockt es ihn immer wieder in die Natur, um mit seiner Kamera Bilder einzufangen, die aussagekräftig auf Großleinwand flimmern werden. Waren es in den letzten Jahrzehnten vorwiegend dokumentarische Reisefilme mit denen er sich viele Preise im In-und Ausland erfilmte und als Reisefilmdozent Lehrgänge abhielt, werden es in den nächsten Jahren sicherlich heimatbezogene Naturfilme werden. Wegen Corona, so der Filmautor, sind jetzt noch lange Flüge tabu. Als alle 32 eingereichten Filme aus Bayern besprochen waren, alle mussten sich für dieses Landesfilmfestival erst qualifizieren, kam eine weitere Überraschung. Wallners Film wird zu den Bundesfilmfestspielen gemeldet, die im April in Fuldabrück stattfinden werden. Auch dafür „Viel Glück“, so die Essinger Fischzüchter.