Ratssitzung
Kein Antennenträger auf das Rathausdach

Entscheidungen zu Car-Sharing und Packstation wurden verschoben. Auch die über das weitere Vorgehen zum Glasfaserausbau.

13.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:26 Uhr
Renate Beck
Der Mobilfunkmasten auf dem Rathausdach wird nicht realisiert. Vielleicht aber die Packstation neben der Parkplatzzeile links am Bild. −Foto: Renate Beck

In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab Bürgermeister Thomas Krebs bekannt, dass die Deutsche Funkturm GmbH mitgeteilt hat, dass der Mobilfunkstandort auf dem Rathaus Ihrlerstein aufgrund des „White-Spot-Abkommens“ mit anderen Mobilfunkbetreibern nicht realisiert wird. Im Nachgang zur Sitzung erwähnte er auf unsere Nachfrage die Vermutung, dass eventuell auf andere, bereits bestehende Standorte ausgewichen werde.

Die DHL Paket GmbH beabsichtigt, bei Interesse der Gemeinde eine Packstation an der Grünfläche an der nördlichen Parkplatzzeile am Rathaus zu errichten. „Eine Erschließung des Standortes ist nicht erforderlich, eine Pachtzahlung soll nicht erfolgen.“ Die Verkehrssicherungspflicht allerdings obliege der Gemeinde. Die Rechtsaufsichtsbehörde beim Landratsamt Kelheim schrieb in ihrer Stellungnahme, dass einer derartigen Vereinbarung keinesfalls zugestimmt werden könne. „Eine mietzinslose Überlassung unter Übernahme der Verkehrssicherungspflicht ginge zu Lasten der Gemeinde.“ Die Postfiliale bleibt bestehen. Diese Packstation wäre lediglich ein zusätzliches Angebot.

Da man dem Ansinnen der DHL Paket GmbH grundsätzlich positiv gegenüber steht, wird die Verwaltung beauftragt, weitere Verhandlungen mit der Firma aufzunehmen.

„Die Gemeinde hat das Büro IK-T mit den Vorbereitungen zur Durchführung des Förderverfahrens „Gigabit-Richtlinie“ beauftragt“, heißt es seitens Rathaus. Zu diesem „Förderverfahren Breitbandausbau“ zeigte sich nun, dass „innerhalb von vier Jahren sämtliche, noch nicht durch Leerrohre ertüchtigte Straßen komplett geöffnet werden müssen, da Anschlüsse bis an jedes Haus zu legen sind“. Diese Straßenöffnungen würden der Gemeinde laut Bürgermeister 29.574.000 Euro kosten. Das warf im Gremium mehrere Fragen auf: Ist der Glasfaserausbau bis an die einzelnen Anwesen notwendig? Liegt die Zukunft des Breitbandausbaus im Glasfasernetz? Wird bei Herstellung eines Glasfasernetzes ein Anbieter gefunden, der die weitere Erschließung vornimmt? Angesichts der Schwierigkeit und Tragweite der Entscheidung wird Krebs die Vorgehensweise der Landkreisgemeinden bei der nächsten Bürgermeisterdienstbesprechung abfragen und dann das Thema erneut auf die Tagesordnung nehmen.

Während der Gemeinderatssitzung stellte Tobias Haberzettl von der Firma Mikardas ein Konzept für das Car-Sharing im ländlichen Raum vor. Statt PKW's bietet diese Firma 9-Sitzer-Busse an. Da sie über eine App gebucht werden, komme auf die Kommune kein Verwaltungsaufwand und keine Kosten zu. Finanziert werden die Busse durch Werbeeinnahmen von örtlichen Gewerbetreibenden. „Pro Fahrzeug benötigt man 20 bis 25 Sponsoren, um den Preis in Höhe von 45 000 Euro zu finanzieren“, so die Info aus dem Rathaus. Das Fahrzeug habe dann eine Standortgarantie von vier Jahren. Haberzettl stellte auch ein Fahrzeugkonzept für Wohnanlagen vor, bei der PKW's an Wohnanlagen stationiert werden, „welche ausschließlich Bewohnern dieser Anlagen zur Verfügung stehen“. Ihrlerstein besitzt einen Gemeindebus, der laut Bürgermeister Krebs „in naher Zeit ersetzt werden müsse“. Das Fahrzeug der Firma mikar könne im Gegensatz zum Gemeindebus nicht nur von Vereinen, sondern von jedem entliehen werden, der im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Für die Durchführung des Schulverkehrs werden auch Flat-Rates zur Entleihung angeboten. Dadurch könnte die Gemeinde diesen Bus eventuell auch zur Schülerbeförderung einsetzen. Die Fragen aus dem Gremium bezogen sich auf die Schülerbeförderung, Mietkonditionen, dem Ort der Wartungen, kurzfristig benötigte Ersatzfahrzeuge und die Mietbedingungen. Seitens Gemeinde müsse lediglich ein Stellplatz zur Verfügung gestellt werden. Sollten nicht genügend Sponsoren gefunden werden, werde dieses Projekt ohne gegenseitige Verpflichtungen beendet.

Eine Entscheidung dazu soll in einer der nächsten Sitzungen fallen.