Schutzprogramm
Artenvielfalt soll erhalten werden

Durch das Arten- und Biotopschutzprogramm im Landkreis Kelheim sollen ökologische Besonderheiten geschützt werden.

14.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:45 Uhr
Biotoppflege steckt sich über 1000 Metern Hanglänge auf der Jurahochfläche. −Foto: Andreas Ehlers / VöF

Fransenenzian, Silberdistel, Steppen-Bergfenchel, Thymian, Schopfiges Kreuzblümchen und viele mehr – diese ökologischen Besonderheiten und viele weitere Tier- und Pflanzenarten kommen auf dem Kalkmagerrasen südlich Hattenhausen vor. Kleine Felsformationen, alte Wacholder und einzelne knorrige Kiefern zeichnen das typische Bild dieser Weidefläche auf der Jurahochfläche inmitten des Naturparks Altmühltal. „Entscheidend für diese Vielfalt in Flora und Fauna ist eine besondere Form der Bewirtschaftung, die extensive Beweidung durch Schafe und Rinder. Nur durch diese immer seltener werdende Form der Landbewirtschaftung kann dieser hohe Artenreichtum erhalten werden“, so Klaus Amann vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. . Das Arten- und Biotopschutzprogramm Landkreis Kelheim, die fachliche Grundlage für die gezielte Pflege auf der Biotopfläche, weist den Bereich in Hattenhausen als bedeutsame Biotopfläche aus. Aktuell erfolgen, und das ist besonders erfreulich, gezielte Entbuschungen und Gehölzentnahmen mit Landwirten direkt aus Hattenhausen.

„Wir haben Land- und Forstwirte direkt aus dem Ort im Einsatz. Die kurzen Wege beschleunigen die Arbeit und erleichtern die organisatorische Abwicklung der fachlich anspruchsvollen Aufwertung der Biotopfläche“, freut sich Andreas Ehlers, der die Maßnahmen fachlich betreut. „Ohne fachkundige Unterstützung und die angepasste Beweidung könnten wir diese schöne Kulturlandschaft wohl auf Dauer nicht erhalten. Die Weideflächen im Altmühltal und auf der Jurahochfläche machen unser Landschaftsbild so reizvoll – nicht nur für Gäste, sondern auch für einheimische Bevölkerung“, freut sich Bürgermeister Zehetbauer. Steht doch in Bälde auch die Eröffnung des „Hirthauses Hattenhausen“ an, einem Dorfgemeinschaftshaus, bei dem sich zudem interessante Informationen zur Hüteschäferei finden lassen. „Die Stadt Riedenburg engagiert sich in besonderer Weise für die Erhaltung der Kulturlandschaft. Hier wird nicht nur über Naturschutz geredet, sondern ganz praktisch gehandelt“, so Landrat und VöF-Vorsitzender Martin Neumeyer.