MZ-Tipp Vögel beobachten
Rauchschwalbe – ein Kammerjäger als Untermieter

19.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:00 Uhr
Schon flügge – aber mit Insektenkost lässt sich diese junge Rauchschwalbe schon noch gerne von den Eltern versorgen. −Foto: Mihopulos

„Hungerhungerhunger“, ruft die junge Rauchschwalbe – und wird erhört. Ihre Eltern hatten offenkundig Glück und einen Kuh- oder Pferdestall, eine Scheune oder vielleicht auch eine Brückenwand gefunden, an der sie ungestört ihr Napf-Nest kleben konnten. Und über den umliegenden Feldern, Wiesen und Gewässern gibt es was zu holen: Fliegen, Mücken und andere Fluginsekten.

Kein Wunder, dass die geschickten Abfangjäger früher in den Ställen gern gesehen waren, um die surrenden Plagegeister im Zaum zu halten. Beides, Brutplätze wie auch Nahrungsangebot, sind bedingt durch den landwirtschaftlichen Wandel rückläufig; selbst unversiegelte schlammige Flächen, wo sie Nestbau-Material finden, werden weniger. Und so nehmen auch die Bestände der Rauchschwalbe ab: In Bayern ist die Art schon auf der Vorwarnstufe der Roten Liste.

Dabei legen sich die metallisch glänzenden Vögel mit dem langen gegabelten Schwanz mächtig ins Zeug, wenn sie ab etwa März aus dem südlichen Afrika zurück sind: Zwei, manchmal gar drei Bruten versuchen die Paare durchzubringen, ehe sie ab Ende August wieder ihren Langstreckenflug über den Äquator antreten.

Dr. John Mihopulos ist begeisterter Fotograf und Naturbeobachter. Beides verbindet der Regensburger auf Fotostreifzügen im Raum Regensburg und Kelheim. Dabei hat er sich das Wissen angeeignet, wann und wo sich welche Vogelarten gut beobachten lassen – ohne die Tiere zu stören oder gar zu vertreiben. Für die Mittelbayerische öffnet er zwei Mal im Monat seine Foto-Schatztruhe und gibtaktuelle Tipps zur Vogelbeobachtung.