Tierwelt
Jungstörche üben für langen Flug

Acht Jungadebare in Langquaid, Kitzenhofen und Adlhausen bereiten sich auf ihre Reise in das Winterquartier vor.

14.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:04 Uhr
Die Jungstörche aus Kitzenhofen staksen über die Laaber-Wiesen. −Foto: Martin Zeilhofer

Acht Jungstörche in Langquaid, Kitzenhofen und Adlhausen haben die ersten schwierigen Lebensmonate überstanden und bereiten sich auf die in der zweiten Augusthälfte anzutretende Reise in das Winterquartier vor. Die Störche werden sich wohl über die Westroute über Frankreich und Spanien mit der Engstelle Gibraltar auf den Weg nach Afrika machen, berichtet Martin Zeilhofer. Im Augenblick haben sie, zumindest die drei Nachwuchs-Störche in Langquaid und Kitzenhofen, schon einige Flugstunden hinter sich, wobei sie von ihrem erhöhten Standort aus bevorzugt die nahen Laaberauen ansteuern. Besonders beliebt, wie Storchenexperte Hermann Wittmann beobachtet hat, ist ein Laaberabschnitt um das umgangssprachliche Zuckerhörndl, der sich als wahres Futterparadies für die hungrigen Störche erweist.

Auf der Webcam des Marktes war vor kurzem zu sehen, wie sich zwei Jungstörche trotz des reichlich gedeckten Laaber-Tisches um einen Frosch balgten. Noch nicht ganz so weit sind die beiden Jünglinge auf dem Brauereikamin-Horst in Adlhausen, die erst in den nächsten Tagen zu ihrem Jungfernflug starten und die selbständige Nahrungssuche aufnehmen werden. Auch wenn sie später dran sind, ist die Freude über ihre Störche bei Betreuer „Wast“ Stempfhuber und den Bürgern des Ortsteils groß, da ja im Vorjahr keiner der drei Nestlinge die Anfangsphase überlebt hat. Bald werden dann auch sie in einer Gruppe den Langstreckenflug in den Süden angehen. Dabei werden sie das Mittelmeer meiden, die warmen aufsteigenden Winde über den Landmassen nutzen und sich in bis zu 4500 Meter Höhe ins Winterquartier tragen lassen. Nimmt man die Bruterfolge in Langquaid und Umgebung als Maßstab, haben die weißen Störche keine schwarze Zukunft vor sich. Ganz im Gegenteil: Seit Ende der Sechziger Jahre mit ihren 60 Storchenpaaren in Bayern dürfte sich bis heute die Population verfünfzehnfacht haben. Ein Platz in den beiden vorderen Kategorien der „Roten Liste“ und auch das Artenhilfsprogramm sollten damit bei diesen Schreitvögeln endgültig der Vergangenheit angehören.