Serie
Kühles Wasser, gutes Essen

Das Bad in Niederleierndorf ist mit das kleinste im Landkreis Kelheim – aber gerade das macht seinen Charme aus.

24.08.2018 | Stand 16.09.2023, 6:05 Uhr
Oliver Weber

Kunstsprung ins Wasser – die Jugend darf an bestimmten Stellen ins Becken springen. Foto: Weber

Wer etwas gegen die Hitze tun will, ohne in Menschenmassen zu versinken, ist hier genau richtig: im Freibad Niederleierndorf kann man sich in guter Atmosphäre einfach erfrischen. Gleich neben Langquaid liegt das kleine Freizeitbad und beglückt seine Besucher. Schon seit siebenundvierzig Jahren ist das so. „Geändert hat sich seitdem wenig“, so Helga Heim. „Klar, modernisiert und renoviert wurde das Bad natürlich schon. Aber im Grundsatz bieten wir hier immer noch dasselbe.“ Gemeinsam mit Krista Fischl betreibt sie das Freibad schon seit zwölf Jahren.

Und das hat seinen Grund. Das Erfolgsrezept in Niederleierndorf liegt darin, nicht mit den großen Bädern um Attraktionen wetteifern zu wollen, sondern beständig auf das Wichtigste zu setzen: Kühles Wasser, gutes Essen und eine familiäre Atmosphäre. Auf dem Grundstück gibt es zwar nur ein Becken, aber das ist ausreichend groß, um sowohl Bahnenschwimmen als auch Freizeitbaden zu ermöglichen. Für die ganz Kleinen gibt es noch ein Planschbecken nebenan.

Eisgekühlte Weizenstutzen

Was ist im Freibad Niederleierndorf das Highlight? Laut Heim ist das das gute und günstige Essen. „Statt teurer Snacks gibt es hier einfache, aber leckere und vor allem erschwingliche Kleinigkeiten, so dass keine Mutter bangen muss, beim Schwimmbadbesuch zu viel Geld auszugeben.“ Und als kleine Besonderheit, so Fischl, „haben wir hier als einziges Bad eisgekühlte Weizenstutzen", für die Eltern, die sich ausruhen, während ihre Kinder spielen.

Fragt man die Gäste, überwiegt eine überaus positive Einstellung gegenüber den Betreibern und gegenüber der gesamten Badkonzeption. „Ich komme hier mit meinen drei Kindern immer wieder gerne her“, sagt Lisa Seibt. „Ich weiß, dass alle drei hier mega viel Spaß haben, sich austoben können – und ich trotzdem ein paar Minuten Zeit für mich finde.“

Die Kinder und Jugendlichen sehen das genauso. An bestimmen Stellen dürfen sie vom Beckenrand springen – was auch eifrig genutzt wird. Nacheinander versuchen sich verschiedene Altersklassen mit Kunstsprüngen zu überbieten. Wem die Beine vom vielen Springen schon weh tun, der kann die kleine, aber feine Rutsche ins Becken genießen.

Tobias Kleinert, der in diesem Sommer zum fünften Mal im Freibad Niederleierndorf ist, freut sich trotz des überschaubaren Angebots auf jeden weiteren Besuch: „Klar, krasse Rutschen oder heftige Wellenbecken gibt es hier nicht. Dafür aber etwas, das eigentlich wichtiger ist. Hier treff‘ ich immer wieder meine Freunde und wir können bei der Hitze gemeinsam Zeit verbringen.“

Wassertemperatur bei 29 Grad

„Wir sind schon eher ein Familienbad“, sagt Helga Heim. Dennoch finden auch die Älteren ohne Kinder hier zu ihrem Recht. „Wer gerne in Ruhe Bahnen schwimmen möchte, sollte einfach ein bisschen früher kommen. Da sperren wir extra vor den Öffnungszeiten auf.“ Das wird auch gerne genutzt. Schon seit über zehn Jahren treffen sich hier die sogenannten „Mittagsschwimmer“ – eine Gruppe Freunde, die den regelmäßigen Gang ins Niederleierndorfer Freibad zum Ritual erhoben hat. Mit den vielen planschenden Kindern komme man trotzdem gut zurecht, wenn man sich nur arrangiert.

Generell gibt es ob der Hitzewelle zwar einen größeren Andrang auf das Freibad, doch alles in allem halten sich die Besucherzahlen in Grenzen. Egal, zu welcher Uhrzeit man kommt, man findet sicher noch einen angenehmen und schattigen Platz zum Ausruhen. Natürlich ist in diesen Wochen auch weniger los, weil in den Schulferien viele Familien lieber ins Mittelmeer als ins Niederleierndorfer Schwimmbad hüpfen. Geht man allein nach der Wassertemperatur, gibt es dafür keinen Grund. Im Freibad hält man es bei 29 Grad im Wasser länger aus als im drei bis vier Grad kälteren Meer. „Aktuell müssen wir das Wasser sogar runterkühlen, damit die Temperatur nicht zu sehr ansteigt“, sagt Krista Fischl.

Das Freibad, das von der Gemeinde Langquaid getragen wird, hat in diesem Jahr schon seit dem 18. Mai geöffnet. Seitdem läuft die Freibadsaison auf Hochtouren. Normalerweise endet diese in der ersten Septemberwoche – doch wenn der Sommer so weitergeht, kann man natürlich noch einige Tage länger Zeit im Schwimmbad verbringen.

Nur bei den Öffnungszeiten ist Vorsicht geboten. Offiziell macht das Bad erst um 13 Uhr auf, doch jetzt in den Ferien und bei besonders heißen Tagen, öffnen sich die Pforten auch schon mal um 11 Uhr. Wenn man dann mal drinnen ist, kann man fast bis zum Sonnenuntergang bleiben. Um 20 Uhr müssen alle raus.

Sicher nicht gerne. Wer ins Freibad Niederleierndorf kommt, investiert seine Freizeit genau richtig.

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