Bundestag
ÖDP nominiert Bernd Wimmer für Wahl

Der Mainburger will mit der Forderung nach mehr Klimaschutz und Demokratie und weniger „Wirtschaftshörigkeit“ punkten.

24.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:35 Uhr
ÖDP-Politiker Bernd Wimmer kandidiert für den Bundestag. −Foto: Michaela Curtis

Bernd Wimmer kandidiert für die ÖDP bei der nächsten Bundestagswahl. Dieses Ergebnis der Aufstellungsversammlung teilte der Mainburger am Wochenende mit.

Der Ortsvorsitzende der Mainburger Öko-Demokraten wurde nach eigenen Angaben von den 16 stimmberechtigten Teilnehmer der Aufstellungsversammlung einstimmig zum Direktkandidaten für den Bundeswahlkreis Landshut-Kelheim nominiert. Seine Schwerpunkte will er in der Klimapolitik sowie der Forderung nach mehr Demokratie setzen, ferner die „zu starke Wirtschaftshörigkeit der Bundespolitik“ thematisieren.

Bernd Wimmer ist gebürtiger Landshuter. Er lebt seit 1973 in Steinbach und arbeitet seit fast 20 Jahren als Informatiker im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Der 50-Jährige verweist darauf, dass sich seit seiner Wahl zum Ortsvorsitzenden der ÖDP Mainburg die Mitgliederzahl im Ortsverband „fast verzehnfacht“ habe. 2019 sei er als lokaler Kandidat der ÖDP zur EU-Wahl angetreten und habe im Landkreis Kelheim 3,5 Prozent der Stimmen geholt, so Wimmer in seiner Pressemitteilung.

Tschernobyl als Aha-Erlebnis

Als sein „ökologisches Aha-Erlebnis“ nennt er das Reaktorunglück in Tschernobyl 1986. Wimmer kritisiert, dass die derzeit im Bundestag vertretenen Parteien „eine das Klima schützende regenerative Energieerzeugung über Jahre hinweg nur sehr halbherzig gefördert haben“. Selbst heute erfolge die Umsetzung der Energiewende immer noch viel zu zögerlich. „Und dies, obwohl in der Wissenschaft der menschengemachte Klimawandel allgemein Konsens ist.“

Parteipolitisch engagiert er sich im Mainburger ÖDP-Orts- und im Bezirksvorstand Niederbayern. Das Parteiprogramm sei für ihn auch Leitbild im ehrenamtlichen Engagement, schreibt er und nennt unter anderem den Vorsitz beim „MAI Repair Cafe“, Vorstandstätigkeit bei Kultur- und Förderverein Hopfenhaus Steinbach und und BN-Ortsgruppe Mainburg sowie Mitarbeit bei Fairtradegruppe und Organisationsteam Regionaler Bauernmarkt Mainburg.

„Verbot von Firmenspenden“

Bundespolitisch fordert er mehr Demokratie – „die ÖDP steht selbstverständlich für bundesweite Volksentscheide ein“ – und weniger Lobbyismus, insbesondere ein Verbot von Firmenspenden an Parteien. „Wir dürfen nach Überwinden der Corona-Pandemie nicht wieder in die „Vor-Corona-Wachstumsnormalität“ zurück, sondern wir müssen lernen wirklich nachhaltig zu leben“, so der 50-Jährige weiter.

Kritisch bei 5G-Mobilfunk

Für die Umsetzung des 1,5-Grad-Klimaziels müssten alle Entscheidungen auf ihre Klimaverträglichkeit hin überprüft werden. Weil grünes Wachstum und technischer Fortschritt alleine nicht ausreichend seien, um die Klimakatastrophe zu verhindern, trete er für den Grundsatz „Weniger ist Mehr“ ein. Kritisch sehe er die 5G-Mobilfunktechnik; er wolle sich für „möglichst gesundheitsverträglichen Mobilfunk“ einsetzen.

Bei der Bundestagswahl am 26. September hofft Wimmer auf „ein sehr gutes Erst- und Zweitstimmenergebnis“.