Aus „Zwei mach’ eins“
So läuft in Kelheim die Fusion von VHS und Weiterbildungsakademie

07.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:18 Uhr
Auf 910 Quadratmetern soll künftig im Haus in der Lederergasse die gesamte VHS gebündelt werden. Noch läuft die Planung für die Neugestaltung der Räume im früheren Vögele-Geschäft. −Foto: Beate Weigert

Künftig soll es in Kelheim eine statt zweier Volkshochschulen geben. Wie weit die Fusion hinter den Kulissen gediehen ist, stellte Matthias Bendl, der Geschäftsführer der Mainburger VHS, vor.

Unter deren Dach stehen die Weiterbildungsakademie (WBA) im Landkreis, die einmal als landkreisweiter Projektträger gedacht war, räumlich aber in Kelheim angesiedelt ist, sowie die Business Akademie Hallertau und die VHS Rohr. Die VHS Mainburg ist ein eigenständiger Verein. In Sachen Kelheim sei sie aber auch der Ansprechpartner „nach oben“, zum bayerischen Volkshochschulverband.

Von diesem gab es zur Realisierung der Fusion eine Anschubfinanzierung und „rechtliches Know-How“, so Bendl. Im vergangenen Jahr wurde vor allem viel geredet und geplant. Nun gehe es um die schrittweise Umsetzung. Diese reicht vom Finden der richtigen Rechtsform bis zum Zusammenführen der Verwaltung.

Aktuell hat die WBA drei Schwerpunkte – Beruf, Grundbildung und Sprachen (Integrationskurse). Bei der Stadt-VHS sind es bislang vier – Gesellschaft, Gesundheit, Kultur und Fremdsprachen.

WBA leistet so viel „wie eine kleine Grundschule“

Mit Blick auf die jährlichen Teilnehmer-(Doppel-)Stunden leiste die Weiterbildungsakademie so viel Unterricht wie eine einzügige Grundschule, so Bendl. Und das sei eine Menge. 2021 waren es an der WBA 66.600 Doppelstunden, bei der Stadt-VHS 2350. Im Vergleich dazu waren es bei der Mainburger VHS 2021 knapp 100.000 Doppelstunden. „So viel wie eine zweizügige Grundschule“.

Künftig soll es in Kelheim – statt WBA und VHS – eine „Full-Service-VHS“ geben. Angedacht seien sechs Bereiche – Deutsch- und Fremdsprach-Kurse würden zu einem zusammengefasst. Zudem soll es einen Trägerverein, ein Programm, eine Verwaltung und eine Geschäftsführung geben.

Mattias Bendl: „Es wird nicht alles automatisch günstiger“

Aus „Zwei mach’ eins“ werde nicht automatisch bedeuten, dass alles günstiger werde. Auch wenn sich Synergien ergeben werden, so Bendl. Generell würden Volkshochschulen aber wohl immer defizitär sein. Sie liegen im Wirkungskreis der jeweiligen Kommune(n). „In den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit“, so Bendl.

Hier kommen auch die Stadt bzw. Stadt(-räte) in Kelheim ins Spiel. Sie seien gefragt, wenn es um Räume und Finanzen geht. Über Letzteres müsse noch gesprochen werden. Die Räume seien in Planung. Konkret will die Stadt mit dem Umbau des früheren Modegeschäfts Vögele im hinteren Bereich des Gebäudes in der Lederergasse alle nötigen Schulungsräume unter einem Dach schaffen. 910 Quadratmeter seien angedacht, so Bürgermeister Christian Schweiger.

Juan Guo-Prasch: „Bildungszentrum für Kelheim“

Juan Guo-Prasch von der WBA sieht es als „Riesenvorteil, einmal alles direkt in der Nähe zu haben. Das wird, wovon wir immer geträumt haben, „ein Bildungszentrum für Kelheim“.