Beruf
Mit Leidenschaft an der Schere

Lea Aschenbrenner liebt ihren Beruf als Frisörin. Dieses Jahr wurde sie als Innungsbeste und Kammersiegerin ausgezeichnet.

14.10.2019 | Stand 16.09.2023, 5:24 Uhr
Martin Beck

Lea Aschenbrenner (ganz links im Bild) mit einer Kundin. Ihr stolzer Vater, Henrik, freut sich über das Können seiner Tochter. Foto: Beck

Seit knapp 25 Jahren gibt es in Neustadt den Friseursalon Haircut Aschenbrenner. 1995 hatte Henrik Aschenbrenner den Friseursalon Trieb, direkt neben der Pfarrkirche in Neustadt; übernommen und sich damit in die Selbstständigkeit gewagt. Acht Jahre betrieb er dort seinen Salon. Als er dann die Gelegenheit hatte, in die Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße umzuziehen, wo sich die nächste Generation gekonnt in Stellung bringt.

Lea Aschenbrenner, Henriks 19-jährige Tochter, wusste früh, was sie werden wollte. Bereits zu ihrem 11. Geburtstag wünschte sie sich eine Friseurausstattung. „Da haben dann einige Übungsköpfe dran glauben müssen“, erinnert sich ihr Vater schmunzelnd. „Ich wollte schon immer Friseurin werden und bin begeistert von den Möglichkeiten. Etwas anderes kam für mich nie in Frage“, so Lea. Das Friseurgen wurde ihr in die Wiege gelegt, wie schon ihrem Vater Henrik. Der kann sich auch noch gut daran erinnern, wie seine Eltern reagiert haben; als er ihnen mitteilte, dass er Friseur wird. „Vor allem meine Mutter meinte, ich solle doch vorher etwas anderes ausprobieren“, sagt Henrik lachend. Diese Vorbehalte gab es gegenüber Lea natürlich nie.

„Es freut mich total, dass Lea Freude am Friseurberuf hat und mittlerweile bringt sie mir auch immer wieder was bei,“ sagt Henrik. Lea will sich weiter entwickeln und nimmt immer wieder an Wettbewerben und Weiterbildungen teil. So darf sie sich auch Bayerische Vize-Meisterin bei Hochsteckfrisuren nennen. „Das mache ich total gerne und man kann unheimlich viel ausprobieren“, meint Lea.

Neue Produkte kennenlernen

Eine Ausbildung zur Salonbotschafterin einer führenden Haarkosmetikfirma hat sie mittlerweile auch begonnen. Diese dauert eineinhalb Jahre und dabei ist sie immer wieder auf Schulungen, um die neuesten Produkte kennenzulernen. Aber auch Rückmeldungen sind wichtig, wie neue Produkte bei den Kunden ankommen, um die verschiedenen Produktlinien entsprechend der Kundenanforderungen weiterentwickeln zu können. Als Salonbotschafterin kann sie dann Friseurkollegen beraten und mit ihnen Workshops abhalten. „Dabei kommt man viel herum und lernt unheimlich viel Neues kennen“, ist Lea begeistert.

Innungsbeste: Kammersiegerin:
Den Abschluss und Höhepunkt jeder Ausbildung bildet die Gesellenprüfung. Diese dauert einen ganzen Tag und fordert neben einem theoretischen Teil auch ein Beratungsgespräch und verschiedene praktische Tätigkeiten. Lea Aschenbrenner konnte diese als Innungsbeste abschließen.Die jeweils Besten der Innungen nehmen am Kammerwettbewerb teil. Hier wurde Lea Kammersiegerin der Bezirke Niederbayern/Oberpfalz.

Lea und Henrik arbeiten in einem Salon in Neustadt und auf die Frage, ob es denn auch mal Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen gäbe, grinsen sich beide an. „Natürlich bleibt das nicht aus. Man nimmt die Arbeit ja auch mit nach Hause. Aber bisher funktioniert es ganz gut“, erzählen Lea und Henrik weiter „Ich denke schon darüber nach, mich langsam etwas zurückzuziehen. Lea soll sich selbst weiterentwickeln können.“ So möchte er zum Beispiel Zeit für seine Bürotätigkeiten haben, die er bisher am Wochenende machen muss.

Anderen Menschen helfen

Auch sind Henrik und seine Frau Sonja immer wieder für die „Barber Angels“ unterwegs. Hierbei handelt es sich um eine Gemeinschaft von Friseurinnen und Friseuren, die Bedürftigen und Obdachlosen in verschiedenen Städten kostenlos die Haare schneiden. Gerade heute, wo es vielen Menschen so gut ginge, sei es wichtig, anderen zu helfen.

Besonders freut sich Lea auch darüber, dass viele ihrer Freunde und Bekannte zu ihr kommen. Die Freude und Begeisterung für den eigenen Beruf lohnt sich und zeigte sich im Ergebnis von Leas Gesellenprüfung. Diese, einen ganzen Tag dauernde Prüfung, konnte sie als Innungsbeste abschließen.

Mit diesem Ergebnis erhielt sie die Erlaubnis, anschließend am Leistungswettbewerb der Bayerischen Regierungsbezirke teilzunehmen, wo sie ebenfalls als Beste überzeugen konnte.

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