Vereine Riedenburg
Der Touristikverein ist gerettet

Katrin Krieger übernimmt den Vorsitz und eine Auflösung ist somit abgewendet. Sie ist die Stimme der Riedenburger Vermieter.

09.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:31 Uhr
Petra Kolbinger
Das Amt der Vorsitzenden des Riedenburger Touristikvereins wechselt von Sandra Schmid (links) auf Katrin Krieger. −Foto: Kolbinger

Das drohende Ende eines 130 Jahre alten Vereins ist abgewendet. Zwölf von aktuell gut 100 Mitgliedern des Touristikvereins Riedenburgs wählten einen neuen Vorstand. Sandra Schmid, seit der gescheiterten Neuwahl im März als kommissarische Vorsitzende tätig, legte ihr Amt in die Hände von Katrin Krieger. Deren bisherigen Platz als Stellvertreterin nimmt für die nächsten drei Jahre die CSU-Stadträtin und Kulturbeauftragte Karin Dachs ein. Sie war zuvor als neuestes Mitglied begrüßt worden.

Ehe Sandra Schmid ihrer Nachfolgerin Amt und Blumenstrauß in die Hände legte und Katrin Krieger viel Erfolg als Vorsitzende des Touristikvereins wünschte, dankte Julia Osterrieder als Vertreterin der Stadt Sandra Schmid für die „tolle Zusammenarbeit“. Viele Projekte seien vom Verein angestoßen beziehungsweise umgesetzt worden. „Gemeinsam haben wir es geschafft, Riedenburg touristisch nach vorne zu bringen“, und mit dem neuen Vorstand sei die drohende Auflösung zum Glück vom Tisch und sie freue sich auf die weitere Zusammenarbeit.

„Wir haben gezittert, gebangt und gehofft, dass der Verein sich nicht auflöst“, gestand Julia Osterrieder im Namen der Stadt und gratulierte Krieger zum Posten der Vorsitzenden. Die Erleichterung, dass es nun nicht zur Auflösung des Vereins kommen muss, war allen Anwesenden anzusehen.

Krieger gestand, es sei ihr nicht leicht gefallen, sich zur Wahl zu stellen. „Alles erwacht gerade aus dem erzwungenen Corona-Schlaf. Die Extra-Arbeit, die jetzt auf einen zukommt, ist erschreckend. Doch es ist wichtig, dass die Tourismusbranche und die Vermieter eine Stimme haben. Wir werden klein starten und uns ab und zu treffen und austauschen.“

Gründung: Zweck:
1892 wurde der „Verschönerungsverein für Riedenburg und Umgebung“ als Vorläufer des heutigen Touristikvereins gegründet. Ein von dem königlichen Amtsrichter Schneider, seiner Funktion nach Vize-Vorsitzender, unterzeichnetes und an den Herrn Bürgermeister in Riedenburg gerichtetes Schreiben vom 28. Mai 1892 besagt: „In Gemäßheit des Artikel 12 des Gesetzes vom 16. Februar 1850, die Versammlungen und Vereine betreffend, wird hiermit zur Anzeige gebracht, daß sich im hiesigen Markte ein Verschönerungsverein constituierte.“Zweck des Vereins sei „nach Maßgabe der disponiblen Mittel durch Herstellung von Spazierwegen, Anpflanzung von Alleen, Errichtung von Anlagen, Aufstellung von Ruhebänken und auf sonstige ähnliche Weise den Aufenthalt hier und Umgebung, angenehmer zu machen und durch Anbringung von Orientierungstafeln und dergleichen die Auffindung schöner Punkte zu erreichen.“ (Quelle: Riedenburg und die Geschichte des Fremdenverkehrs. Eine Dokumentation von 1892-1992, von Johann Butterhof).

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte sie, sie habe sich mehr Versammlungsteilnehmer gewünscht – vor allem mehr aus den Ortsteilen. Um einen engeren Schulterschluss zwischen Kernstadt und Ortsteilen zu erreichen, plane sie Stammtische an wechselnden Veranstaltungsorten. Das Rad erfindet der Verein damit nicht neu: Schon in der Vergangenheit gab es ähnliche Bestrebungen – mit durchaus erfreulichen Erfolgen, wie langjährige Mitglieder sich erinnerten.

Auch bei der anschließenden Diskussion sprudelten schon erste Ideen. Julia Osterrieder sprach die Sonnwendfeier an, die heuer nach dem Ausstieg der Schifffahrt mit neuem Konzept stattfinden soll. „Wir befinden uns mitten in den Planungen“, informierte die Fachkraft und appellierte an den Touristikverein, die Stadt zu unterstützen. Der Touristikverein und der Wirtestammtisch waren maßgebliche Mitinitiatoren der beliebten Veranstaltung.

Die Stadt habe immer ein offenes Ohr für Anregungen des Vereins, versicherte Osterrieder. Josef Fuchs regte an, die Idee einer Hotel- und Gaststättenroute in der Großgemeinde erneut aufzugreifen und das Konzept voranzutreiben. Eine Beschilderung solle Einheimische und Urlauber entsprechend lenken, so die Idee. „Und auch bei der Stadtverschönerung, wie beispielsweise beim Blumenschmuck, da geht noch was“, zeigte Fuchs sich überzeugt.