Ein ganz besonderes Schmankerl für die Augen verspricht die angegliederte Kunstwendfeier zu werden. Hinter der kreativen Wortschöpfung verbirgt sich eine Kunstausstellung, bestückt mit Werken von 19 Künstlerinnen aus der Großgemeinde oder deren Nachbarschaft. Dass sich bei der Premiere ausschließlich weibliche Kunstschaffende um die Kulturbeauftragte des Stadtrates scharen, „hat sich so ergeben“, sagt Karin Dachs beim Pressegespräch. Eingeladen waren auch Männer, doch die zeigten sich eher abwartend und überlassen das Feld vom 17. bis 19. Juni erst mal geballter Frauenpower. Ein bisschen Mut gehört schon dazu, die eigenen Werke in der Öffentlichkeit zu präsentieren, räumen die Künstlerinnen ein. Dabei geht es genau darum, wie Dachs betont. Sie sieht enormes künstlerisches Potenzial in Riedenburg, das bis dato vielfach im Verborgenen blüht. Das soll sich ändern. Die Kunstschaffenden sollen sich kennenlernen, vernetzen und austauschen und die Öffentlichkeit treten.
Regelmäßige Ausstellungen und die Kunstwendfeier als fixer Programmpunkt bei künftigen Stadtfesten sind die Vision der Kulturbeauftragten. „Auf die Idee bin ich bei der Ausstellung des Stadtarchivars Max Halbritter gekommen“, sagt sie. Sie wolle die Kunstschaffenden aller Sparten ermutigen, ihre Werke in Riedenburg zu präsentieren. Bei etablierten, erfahrenen Künstlerinnen, wie der Riedenburger Malerin Sidonie Reichmann, rannte sie offene Türen ein. Auch Birgit Ferstl aus Deising und Kathrin Schmied aus Haidhof, die, wie auch Dachs, in Acryl malen, sind Routiniers und haben bereits eigene Ausstellungen bestückt. Mit Isabella Schels aus St. Gregor ist eine Künstlerin an Bord, die aktuell in München ausstellt und ihre Werke auch im Rahmen der Kunstwendfeier in Riedenburg zeigen wird. Etwas mehr Überzeugungsarbeit brauchte es, um die Aquarelle von Lena Resch in die Dreiburgenstadt zu holen. „Ich habe 2019 erstmals meine Zeichnungen ausgestellt, viel Zuspruch aus berufenem Munde erhalten, und das hat meinem Selbstvertrauen gut getan“, sagt die Essingerin. Ihr künstlerisches Talent offenbart sich schon im Vorfeld: Gemeinsam mit einer Freundin hat sie die Plakate und Flyer entworfen, die die Ausstellung ankündigen.
Die einzige aus dem aktuellen Künstlerkreis, die dreidimensional arbeitet, ist Kathrin Gaul. Die Haidhoferin modelliert Figuren.Auf ihre „Mannderl“ freuen sich nicht nur die Künstlerkolleginnen. Bekanntschaft mit ihren Skulpturen, mit Mandalas, Illustrationen, Bildern in unterschiedlichen Techniken, Radierungen und Zeichnungen, kann das Publikum bei freiem Eintritt am Stadtfest-Wochenende machen. Die Kunstwendfeier im Haus des Gastes am Marktplatz beginnt mit einer Vernissage am Freitag, 17. Juni, um 18 Uhr. Bis 20 Uhr besteht die Möglichkeit, mit den anwesenden Künstlerinnen ins Gespräch zu kommen. Musikalisch wird der Abend umrahmt von Musikern der Stadtkapelle Riedenburg. Gelegenheit, die Ausstellung im Obergeschoss zu besuchen, besteht zudem am Samstag, 18. Juni, von 15 bis 20 Uhr und am Sonntag, 19. Juni, von 11 bis 16 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter: www.riedenburg.de.
