Glaube
Wallfahrt Riedenburg war ein voller Erfolg

07.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:55 Uhr

Eine lange Schlange bilden die 400 Wallfahrer auf ihrem Weg nach Altötting.

Kein leichtes Unterfangen war heuer die Organisation der Riedenburger Fußwallfahrt nach Altötting.Nach zwei Jahren Corona-bedingter Zwangspause wollte man heuer wieder so normal als möglich zur Gnadenmutter nach Altötting ziehen. Die letzte Wallfahrt im Jahr 2019 organsierte noch Pilgerführer Hans Schlagbauer, der 2020 verstarb. Jakob Schmailzl nahm sich der Aufgabe an. Pfarrer Werner Sulzer dankte ihm für seinen Einsatz nach dem Abschlussgottesdienst in der St.-Anna-Basilika in Altötting. „Wir sind glücklich und froh, dass du diese Tradition weiterführst“, sagte Sulzer zu Schmailzl. Von den Wallfahrern gab es dafür einen lang anhaltenden Applaus.

Traditionell startete man am Donnerstag um 5 Uhr mit einem Pilgergottesdienst in der Stadtpfarrkirche in Riedenburg. Anschließend formierte sich der Zug in der Uferstraße und absolvierte den steilen Aufstieg zur Lintlhof-Kapelle, wo früher die Wallfahrt begann. Die Pilgerzahl hatte im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie deutlich abgenommen. Waren es in den letzten Jahren jeweils über 600 Teilnehmer, gingen heuer „nur“ knapp 400 Personen mit auf den Wallfahrtsweg. „Unsere Schritte zu lenken auf dem Weg des Friedens“ lautete das diesjährige Wallfahrtsmotto. Pattendorf war das Ziel des ersten Wallfahrtstages.

Unterwegs wurde auch das Erkennungszeichen der Riedenburger Fußwallfahrer verteilt. Ein kleines Holzkreuz mit einer Friedenstaube. Die Schlussetappe führte über Neumarkt St. Veit nach Niedertaufkirchen. Das Wetter meinte es gut mit den Pilgern. Es waren zwar bereits erste Regentropfen auf der Haut zu spüren, doch so richtig setzte der Regen erst ein, als die Wallfahrer ihre Quartiere bezogen hatten. Mitten in der Nacht brach man dann zum letzten Teilstück auf. Um 2 Uhr zog man auf dem Radweg bei Stetten in Richtung Erharting los. Kurz vor 6 Uhr überquerte man den Inn bei Neuötting. Traditionell an der Herrenmühle dankte Jakob Schmailzl zum Schluss der Wallfahrt allen Personen, die sich mit einem Dienst eingebracht haben. Ein besonderer Dank galt den vier Priestern und seiner Familie, die ihn bei der Vorbereitung tatkräftig unterstützt hatte. Stolz kann man darauf sein, dass sich der Pilgergruppe gleich vier Geistliche anschließen. Schmailzl dankte auch den Mitgliedern des Vorstandes im Wallfahrerverein, die durch ihre Unterstützung diese Wallfahrt erst möglich gemacht haben. Sänger, Vorbeter, Kreuzträger, Standarten- und Lautsprecherträger wurden ebenso gelobt wie die Fahrer der Begleitfahrzeuge und die medizinische Versorgung durch das Rote Kreuz. „Schön, dass ihr dabei wart“, sagte Schmailzl auch zu den Wallfahrern, die erneut eine sehr gute Disziplin an den Tag legten. Man merkte schon, dass in der Gruppe überwiegend erfahrene Wallfahrer unterwegs sind, bestätigte auch das Sanitätspersonal. Es gab nur wenige Blessuren. Meist mussten Blasen oder Insektenstiche versorgt werden. Nach dem Einzug sprach Schmailzl das Wallfahrergebet, das nicht wie sonst vor der Gnadenkapelle gebetet werden konnte. Die Kapelle ist eingerüstet und wird noch bis Oktober renoviert. „Ein Wahnsinn, was das kostet“ sagte Bruder Marinus Parzinger von den Kapuzinern, der die Riedenburger Gruppe in Altötting begrüßte. Zur Unterstützung der Renovierung hatten die Wallfahrer Spenden gegeben. So konnte Schmailzl einen Betrag von 1500 Euro an Bruder Marinus überreichen. „Es ist wunderbar, euch in so großer Zahl wieder zu sehen“, hatte sich Marinus über die Riedenburger Fußwallfahrer gefreut.

Für die meisten Wallfahrer bildete dann das Pilgeramt in der Basilika den Abschluss der Wallfahrt. Nur ein kleiner Teil von 36 Personen machte sich am Pfingstsonntag noch eine Tagesetappe von etwa 25 Kilometern auf den Heimweg bis nach Maria Thalheim. Am letzten Tag spielte das Wetter dann nicht mehr mit. Vom einen Regenschauer durchnässt bestieg man in Maria Thalheim den Bus nach Riedenburg. Dies wäre dann die Feuertaufe gewesen, meinte der Kaplan von Maria Thalheim zu dem Unwetter.

Schmailzl kündigte während der Wallfahrt auch die nächsten Termine für die Fußwallfahrer an. Der Dankgottesdienst mit Jahreshauptversammlung findet am Samstag, 25. Juni statt. Nach dem Gottesdienst um 19 Uhr findet die Versammlung mit Neuwahlen im Gasthaus Schwan ab 20 Uhr statt. Am 18. September organisiert der Wallfahrerverein wieder die Wallfahrt zur Heiligen Anna Schäffer nach Mindelstetten.