Abitur
Drei Mal die 1,0 am Rohrer Gymnasium

Elisabeth Brandl, Christina Danzer und Charlotte Vallaster sind die Besten in einem außergewöhnlichen Jahr

17.07.2020 | Stand 16.09.2023, 4:57 Uhr
Edith Vetter
Die Traum-Abiturnote von 1,0 erreichten Elisabeth Brandl, Charlotte Vallaster und Christina Danzer (vorne). Es gratulierten Schulleiterin Carola Reim, Frater Franz und Oberstufenkoordinator Klaus Hagner. −Foto: EDITH VETTER

Das Abitur ist geschafft, ein Lebensabschnitt endet – und das will natürlich gefeiert werden. In diesem Jahr setzt Corona hinter alle Feste ein dickes Fragezeichen. Dass die Abiturienten heuer auf Abi-Streich, Abi-Party und Abi-Ball verzichten sollen, trifft die jungen Erwachsenen hart.

Die festliche Abendgarderobe, die vielleicht schon im Herbst gekauft wurde, bleibt nun im Schrank hängen. Rauschende Abi-Bälle und rührende Dankesreden vor großem Publikum müssen ausfallen. In distanziert-feierlicher Atmosphäre hat das Johannes-Nepomuk-Gymnasium deshalb gestern 62 Abiturienten in der Klosterkirche verabschiedet – drei von ihnen mit der Bestnote 1,0.

„Geistliche Worte“ statt Gottesdienst

Der obligatorische Gottesdienst vor der Zeugnisübergabe, der den Corona-Hygienevorschriften zum Opfer fiel, wurde durch „Geistliche Worte“ von Pater Fabian ersetzt. Noch während sich Schulleiterin Carola Reim ans Rednerpult stellte und in das Kirchenschiff schaute, war ihr Thema eigentlich schon klar: Das Ausnahmeabitur unter Corona-Bedingungen.

Normalerweise sitzen hier über 200 Personen. Anders in diesem Jahr: Schätzungsweise 70 Personen, je ein Abiturient mit zwei Familienmitgliedern, einige Lehrkräfte und Musiker, alle in gebührendem Abstand.

Startschuss ins eigene Leben

„Das Jahr ist nicht wie jedes andere Jahr. 2020 ist das Jahr, in dem die 250. Geburtstage von Ludwig van Beethoven und Friedrich Hölderlin gefeiert werden, in dem seit zehn Jahren Wasser ein Menschenrecht ist und keine Olympischen Spiele stattfinden können – weil das Coronavirus einfach alles verändert hat. Es ist aber auch das Jahr, in dem Ihr Euer Abitur bestanden habt, und das soll heute im Mittelpunkt stehen“, begann Schulleiterin Reim ihre Laudatio. Für die Absolventen gehe ein großer und wichtiger Lebensabschnitt zu Ende.

„Mit der Abi-Bescheinigung habt Ihr für Euer Leben die nötige Reife erlangt. Das ist eine Leistung, die jede Hochachtung verdient. Ihr habt nun die Freiheit, euch zu entscheiden gemäß dem Abiturmotto: ‚Die Goldenen 20er‘. Macht Euch die kommenden Jahre ‚golden‘ und erreicht Eure Ziele. Das Wissen dazu habt Ihr alle – den Startschuss dafür müsst Ihr selbst geben. Ihr habt eine große Leistung erbracht, und das kann Euch niemand nehmen.“

Der Oberstufenkoordinator Klaus Hagner las den Namen des Abiturienten vor, der dann aufstand, um offiziell sein Abitur kontaktlos zu erhalten. Frater Franz sowie die Schulleitung (Carola Reim, Dr. Thomas Michna) wirkten bei der Zeugnisvergabe mit. Kollektiv-Klatschen musste reichen.

Drei Feiern hintereinander

Der Grund: Die Entlassfeier fand gleich drei Mal hintereinander statt, um alle Absolventen samt Begleitpersonen unterbringen zu können.

Die Glückwünsche von Landrat Martin Neumeyer wurden in Briefform jedem Zeugnis beigelegt. Er wünschte den Schulabgängern alles Gute und viel Erfolg und dass sie während des Studiums oder der Ausbildung ihrem bisherigen Lebensraum und Landkreis weiterhin verbunden blieben. Dreimal gab es dieselben Reden, dreimal dasselbe Zeugnis-Verleih-Prozedere; nur eins war immer anders: die anschließenden Ehrungen.

Durchschnitt:
Der bayernweite Durchschnitt liegt bei 2,25, der Durchschnitt des Johannes-Nepomuk-Gymnasiums bei 2,04 bei 62 Abiturienten. 26 Absolventen haben eine „1“ vor dem Komma.

In der Spitzengruppe der „1,0 bis 1,5-Absolventen“ punkteten neun Mädchen und zwei Jungen. Als Jahrgangsbeste mit herausragenden Leistungen in Mathematik wurde Charlotte Vallaster geehrt, in Physik Christina Danzer und Charlotte Vallaster, in Biologie Antonia Müller und in Chemie Elisabeth Brandl sowie Christina Danzer. Ferner erhielt Leon Mitscherling eine Urkunde für sein Ehrenamt als Schulsanitäter.

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