Sitzung
Saal engagiert einen Ordnungsdienst

Die Gemeinde Saal wird einen Ordnungsdienst engagieren. Er soll öffentliche Plätze und Anlagen kontrollieren.

06.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:58 Uhr
Roland Kugler
Saal hat eine Grünanlagenverordnung für kommunale Einrichtungen wie den Bewegungspark. Hier gab es schon mehrmals Beschädigungen und Vandalismus. −Foto: Roland Kugler

Die Gemeinde Saal hat beschlossen, die Einhaltung kommunaler Verordnungen von einem Ordnungsdienst überwachen zu lassen. Vandalismus soll verhindert und die Sicherheit für die Bürger erhöht werden. Ein Gemeinderat warnt vor zu viel Kontrolle.

Bereits in der vorletzten Sitzung hatte der Gemeinderat über die Nutzung eines Ordnungsdienstes diskutiert. Die kommunale Verkehrsüberwachung Oberpfalz überwacht den fließenden und ruhenden Verkehr. Mit zunehmenden Erfolg, wie eine Bilanz zeigte, die Saals Bürgermeister Christian Nerb vorstellte. So waren in den vergangenen drei Jahren die Geschwindigkeitsüberschreitungen stetig zurück gegangen. Das bringt nicht nur Einnahmen für die Gemeindekasse durch die ausgestellten Bußgelder, sondern auch „mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer“, wie der Bürgermeister betont. „Wir würden die Kontrollen auch durchführen lassen, wenn sie uns etwas kosten würden“, sagt Nerb.

Die kommunale Verkehrsüberwachung Oberpfalz bietet neben Geschwindigkeitsmessungen und der Ahndung von Falschparkern auch weitere Ordnungsdienste für Kommunen an. Diese will die Gemeinde ab dem Sommer auch in Anspruch nehmen, wie der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschloss. Denn in Saal gibt es immer wieder Probleme auf öffentlichen Plätzen oder in gemeindlichen Anlagen. Dort würden sich Leute treffen und feiern, oder Müll hinterlassen, wie der Bürgermeister sagt. Zum Beispiel auf dem Spielplatz in Untersaal: hier haben sich schon mehrfach Anwohner beschwert über Jugendliche die zu laut seien, Alkohol konsumieren und Müll zurücklassen.

Auch beim Bahnhof, am Brunnen vor der Kirche, auf dem Kirchplatz oder im Bewegungspark ist es schon zu Problemen gekommen. Im Bewegungspark bei der Schule ist es schon mehrfach zu Beschädigungen und Zerstörungen der dort vorhandenen Geräte gekommen. Diese müssen dann von der Gemeinde teuer wieder instand gesetzt werden. Die Gemeindeverwaltung will nach dem Beschluss den Ordnungsdienst beauftragen, demnächst ein Konzept zu erarbeiten, wie dies geschehen soll. Denn die Gemeinde bestimmt, wann und wo ausgebildete Kontrolleure unterwegs sein sollen. Das kann an allen Tagen und rund um die Uhr sein, wie bei der Verkehrsüberwachung.

Überwacht werden sollen die genannten Plätze sowie Grünanlagen, Spielplätze und Spazierwege. Der neu gestaltete alte Friedhof als Ort der Ruhe und Besinnung ist vor kurzem eigens in die Grünanlagenverordnung der Gemeinde aufgenommen worden. Auch hier soll die Einhaltung der Vorschriften kontrolliert werden. Denn Parks oder öffentliche Anlagen und Plätze mit Sitzgelegenheiten laden auch Leute ein, die sich dort nicht nach den geltenden Verordnungen verhalten. Dies zu kontrollieren ist eigentlich Sache der Polizei. Aber deren Kapazitäten sind beschränkt: „Wenn auf dem Spielplatz wieder was los ist und wir die Polizei rufen dann kommt niemand“, sagt ein Untersaaler Bürger, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Dennoch sagt Nerb, er war früher selbst bei der Polizei, dass Bürger bei solchen Problemen die Polizei rufen sollten. „Oft hilft es auch schon, wenn man mit den Leuten redet“, sagt Nerb. Er weist selbst immer wieder Leute darauf hin, dass sie sich treffen können, aber entsprechend verhalten sollen. Dies soll nun künftig der Ordnungsdienst tun. Er gibt Hinweise, kann aber auch kostenpflichtige Verwarnungen oder Anzeigen aussprechen.

„Ich sehe keine Notwendigkeit für einen Ordnungsdienst in Saal“, sagt Gemeinderat Mario Kasper. „Ich stimme zwar jetzt dafür, aber wir sollten im Herbst nochmal prüfen, ob er wirklich nötig ist.“ „Wir werden das tun, und auch auf Rückmeldungen aus der Bevölkerung achten“ sagt Nerb.