Kelheim
Selbstbestimmt im Alter zu Hause leben

Ältere oder kranke Menschen haben oft keine andere Wahl, als ihr Zuhause zu verlassen, wenn sie zum Pflegefall werden.

15.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:24 Uhr
Für Patienten in der Ambulanten Pflege sind die Caritas-Mitarbeiter Hilfe und Freude zugleich. −Foto: Fred Froese, iStock

Gut ist es dann zu wissen, wenn es flächendeckend in der Region einen ambulanten Pflegedienst gibt, der das Leben zu Hause weiterhin möglich macht – mit oder ohne Angehörige. Mit ihren fünf Sozialstationen in Abensberg, Bad Abbach, Kelheim, Mainburg und Riedenburg macht die Caritas im Landkreis Kelheim den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben lange Zeit möglich, informiert die Caritas in einer Pressemitteilung.

Dass die Pflegemitarbeiter, wenn sie in der privaten Wohnung oder im Haus tätig sind, sich in einem sehr intimen und persönlichen Raum aufhalten, wissen die Fach- und Hilfskräfte. Deswegen wahren sie bei ihrer Arbeit, so gut es geht, die Privatsphäre, sind rücksichtsvoll, engagiert und sorgen auch für Unterhaltung und Freude im Alltag.

Das hat ganz besonders die Familie um Edith Gsottberger erlebt, deren Eltern beide von der Caritas-Sozialstation Bad Abbach gepflegt wurden. Die Eltern von Gsottberger wussten, dass sie krank sind und Hilfe brauchen – die Besuche und den Eingriff in ihr Privatestes empfanden sie nicht als unangenehm. Im Gegenteil, die Caritas-Mitarbeiter wurden stets freundlich aufgenommen. Der Umzug in ein Seniorenheim kam gar nicht in Frage, beschlossen Edith Gsottberger und ihre fünf Geschwister. Die Brüder und Schwestern haben sich organisiert und gemeinsam mit Caritas sowie Ärzten hat es geklappt.

Oberste Prämisse ist beim Beruf mit Kranken und Alten die Verlässlichkeit, denn die Menschen sind auf die Hilfe angewiesen. Das beginnt mit der Wundversorgung, der täglichen Pflege oder dem Auffüllen der Pillendöschen, und endet mit dem Anziehen der Kompressionsstrümpfe und einem Plausch. Ohne diese kleinen und großen Hilfen müssten viele Senioren und erkrankte Menschen ins Pflegeheim.

Ein gewisses Maß an Eigeninitiative ist aber willkommen. Gsottbergers Vater etwa nahm seine routinemäßige Bartrasur wie auch das Zähneputzen buchstäblich selbst in die Hand. Gut erinnert sich die Tochter an die Kompetenz der Bad Abbacher Pflegedienstleiterin Olga Rauser, die in Zusammenarbeit mit den Ärzten ihrem Vater eine Beinamputation ersparte.

Die Ankunft des Pflegers ist ein bedeutender Teil des Alltags vieler Pflegebedürftiger. Sie sehnen die kurze, aber nette Abwechslung herbei. Das kann auch Familie Gsottberger nur bestätigen: „Da waren alle wirklich so herzlich, dass sich meine Eltern täglich gefreut haben.“ Und auch über die Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte gab es nur Gutes zu sagen: „Die haben schon fast irgendwie dazugehört.“

Die Sozialstationen beraten telefonisch und nehmen Anmeldungen entgegen, Abensberg (0 94 43) 9 18 42 20, Bad Abbach. (0 94 05) 9 60 55, Kelheim (0 94 41) 50 07 33, Mainburg (0 87 51) 8 45 59 99, Riedenburg (0 94 42) 9 00 90.