Aktion
In Siegenburg starten Josefi-Predigten

Zwei Josefs und eine Josefa brechen im Gespräch mit der Mittelbayerischen schon vorab eine Lanze für ihren Namens-Patron.

05.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:02 Uhr
Roswitha Priller
Das Kirchenjahr 2021 hat Papst Franziskus dem Hl. Josef gewidmet. In der Pfarreiengemeinschaft sind Josef Inderst, Josefa Kaindl und Josef Mayer einige der Namensträger. Nur für das Foto nahmen sie ihre Masken ab. −Foto: Roswitha Priller

Mit einer besonderen Josefi-Reihe widmet sich die Pfarreiengemeinschaft Siegenburg-Train-Niederumelsdorf dem Hl. Josef, der von Papst Franziskus als Vorbild für das Kirchenjahr 2021 empfohlen wurde. Mit Josef wurde ganz bewusst ein bescheidener Heiliger ausgewählt, der nicht so in den Vordergrund tritt. Wie so viele stille Helden in der Pandemie sei der Ziehvater Jesu ein Vorbild an kreativem Mut und Bescheidenheit, Gehorsam, Zärtlichkeit und Verantwortung, zitierte Pfarrer Franz Becher aus dem Schreiben des Papstes.

In der Pfarreiengemeinschaft habe man sich verschiedene Projekte überlegt, um auch hier Josef in den Mittelpunkt zu rücken. „Jeden Monat wird ein Josef oder eine Josefa aus unserer Gemeinde vom Gesamtpfarrgemeinderat interviewt“, erklärte der Seelsorger. Das jeweilige Interview werde im monatlichen Pfarrbrief abgedruckt.

Für die Mittelbayerische Zeitung haben sich vorab Josefa Kaindl aus Siegenburg, Josef Inderst aus Train und Josef Mayer aus Niederumelsdorf zum Gespräch in die Pfarrkirche St. Nikolaus eingefunden.

19. März war früher ein Feiertag

Alle drei sind zu einer Zeit geboren, als der 19. März, der Namenstag des Heiligen, in Bayern noch ein Feiertag war. „Josef war schon immer mein Patron“, erzählte Kaindl. Sie kennen eigentlich alle als Josefine. „Erst als ich mit 16 Jahren einen Ausweis gebraucht habe, hat mir der Standesbeamte gesagt, dass ich Josefa heiße“, erinnert sich die gebürtige Siegenburgerin. Ihr Vater hatte beim Ratsch mit dem Standesbeamten den Wunsch der Mutter nach einer kleinen Josefine vergessen.

Mayer heißt nach seinem Vater Josef. Bei ihm fallen zudem Namens- und Geburtstag auf das gleiche Datum. „Josef haben wir immer groß gefeiert“, erinnerte sich das langjährige Mitglied der Kirchenverwaltung. Bei ihm im Hauseingang stehe eine vom Onkel geschnitzte Josefsfigur. „An Josef gibt es eine Torte, so hieß es bei uns immer“, fügte Inderst an. Der Hobby-Musiker spielt Akkordeon, Tenorhorn und Gitarre. Inderst ist immer für einen musikalischen Einsatz zu haben. So hat er auch manch „Corona-Geburtstag“ mit einem Ständchen vor der Tür verschönert. Für Kaindl ist der Trachtenverein HVT die zweite Heimat. „Ich arbeite in der Küche vom Wittmannsaal, das geht mir schon sehr ab“, sagte sie. Beim Frauenbund war sie 16 Jahre lang Schriftführerin und wenn die Senioren Kaffee und Kuchen brauchen, steht sie selbstverständlich auch parat.

Josefi-Predigten immer freitags

Neben einigen „lebendigen“ Josefs und Josefas werden aus den Kirchen der Pfarreiengemeinschaft Siegenburg-Train-Niederumelsdorf besondere Darstellungen des Heiligen wie Statuen, Gemälde oder Kirchenfenster vorgestellt. Das Foto zeigt eine Josef-Statue vom Marienaltar in St. Nikolaus. In der rechten Hand trägt der Heilige ein Winkelmaß, was auf seinen Beruf als Zimmermann hinweist.

Prediger:
Am 12. März hält Pfarrer Josef Hausner die Predigt zum Thema „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“. Am Festtag des Heiligen Josef, 19. März, kommt Weihbischof Dr. Josef Graf aus Regensburg nach Siegenburg.

Heute beginnt eine Reihe von „Josefipredigten“, die von Namensträgern des Heiligen gehalten werden. „Ich habe mich sehr gefreut, dass Prälat Josef Grabmeier trotz seines hohen Alters sofort zugesagt hat“, so Pfarrer Becher. Der Gottesdienst mit Fastenpredigt beginnt um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Nikolaus.