„Schockanrufe“
Standpauke für Telefonbetrüger

Erneut tischen Betrüger älteren Frauen Horrorgeschichten am Telefon auf. Aber eine Bad Abbacherin (79) schimpft sie aus.

23.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:39 Uhr
Seit Monaten grassieren auch im Kreis Kelheim Betrugsversuche durch so genannte "Schockanrufe" . −Foto: Oliver Berg/picture alliance/dpa

Einmal mehr haben Betrüger zwei ältere Frauen aus dem Kreis Kelheim angerufen und von schrecklichen Unfällen fabuliert, in die Verwandte verwickelt seien. Beide Male scheiterten die Anrufer; in einem Fall bekamen sie stattdessen eine Standpauke, berichtet die Kelheimer Polizei.

Betroffene war eine 79-jährige Seniorin aus Bad Abbach, die am Donnerstag (22.7.) gegen 11.40 Uhr angerufen wurde. Die unbekannte Frau gab sich als vermeintliche Enkeltochter aus und heulte der Seniorin ins Telefon: Sie sei in einen Verkehrsunfall verwickelt und müsse nun bei der Polizei 15.000 Euro Kaution bezahlen. Schon da war die Abbacherin misstrauisch: Die Stimme ihrer Enkelin höre sich anders an, sagte sie zur Anruferin. Die übergab daraufhin das Gespräch an einen angeblichen „Herrn Meier von der Polizei“, der nun ebenfalls versuchte, die Frau zur Zahlung der Kaution zu überreden. „Die taffe Seniorin hatte den Betrugsversuch jedoch bereits durchschaut und geigte dem Anrufer noch ihre Meinung, bevor sie auflegte“, berichtet die Polizei.

Im zweiten Fall, ebenfalls vom Donnerstag, war es die aufmerksame Tochter, der verhinderte, dass eine 69-Jährige aus Kelheim Opfer von Telefonbetrügern wurde. Ein Unbekannter mit unterdrückter Rufnummer rief bei der Seniorin an und erzählte ihr, dass ihr Sohn in einen Verkehrsunfall verwickelt sei. Die anwesende Tochter der Angerufenen bekam das Gespräch mit und unterbrach den Anrufer sofort: Sie kündigte an, die Polizei zu verständigen. Anschließend beendete sie das Gespräch, so dass es auch in diesem Fall zu keinem finanziellen Schaden kam.

Tipps der Polizei

Die Polizei rät bei Schockanrufen und ähnlichen Fällen:

•Sollte sich bei Ihnen eine Person mit dieser oder einer ähnlichen Vorgehensweise melden, seien Sie misstrauisch und unterrichten Sie im Verdachtsfall sofort die Polizei (Notruf 110). Diese steht Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung.

•Übergeben Sie keiner Ihnen unbekannten Person Geld.

•Sprechen Sie unmittelbar mit Ihren nächsten Verwandten/ Bekannten über den Vorfall. (hu)