Grenzwerte leicht überschritten
Teugn muss sich erneut mit Planung des Gewerbegebiets befassen

04.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:46 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Die Pläne für das Gewerbegebiet müssen in Teilen erneut ausgelegt werden. −Foto: Hueber-Lutz

Der Satzungsbeschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans für das Misch- und Gewerbegebiet „Handwerkerhof Teugn West Kobeläcker“ an der Saaler Straße verzögert sich ein wenig.Die allermeisten Stellungnahmen, die im Rahmen der zweiten Auslegung gekommen waren, konnten bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats abgearbeitet werden. Das Gremium muss sich aber nochmals mit dem Thema Verkehrslärm durch die Kreisstraße befassen.

In der derzeitigen Planung sind die Grenzwerte bei den beiden nördlichsten Parzellen minimal überschritten. Nun wird der betroffene Teil der Planung noch einmal für kürzere Zeit ausgelegt. Auch das gegenüber liegende Gewerbegebiet an der Ringstraße wurde behandelt. Dieses Gebiet geht nun in die zweite Auslegung.

Standorte für Windräder

Schon seit einiger Zeit befasst sich der Gemeinderat mit dem Thema Energiegewinnung. Windkümmerin Theresa Uhlemann von der Energieagentur Regensburg stellte in der Sitzung die Grobanalyse für Standorte von Windrädern auf dem Gemeindegebiet vor. Bis Ende 2027 müssen in Bayern 1,1 Prozent der Landesfläche als Windenergiegebiet ausgewiesen werden. Bis Ende 2032 müssen es 1,8 Prozent sein. Die Gemeinden sollen Vorranggebiete ausweisen, ansonsten würde die Regionalplanung diese Gebiete entsprechend der Grobanalyse festlegen.

Nach derzeitigem Stand wären das dann wesentlich mehr Fläche als die 1,1 Prozent, meinte Uhlemann. Deshalb sei es sinnvoll, dass die Gemeinde Teugn selbst ihre möglichen Gebiete meldet und eventuell durch einen Teilflächennutzungsplan Gebiete ausweist. In diesen Vorranggebieten kann ein Projektant dann ohne Bauleitplanverfahren eine Windkraftanlage bauen, wenn er den notwendigen Grund bekommt. Eines dieser Gebiete könnte zum Beispiel an der Grenze zur Gemeinde Langquaid liegen. Langquaid hat an seiner Ortsgrenze bereits einen entsprechenden Teiflächennutzungsplan ausgewiesen. Ein interkommunales Gebiet mit Langquaid wäre großartig, sagte Uhlemann.

Optimal wäre auch eine Verwirklichung als Bürgerenergieanlage. Auf jeden Fall solle die Gemeinde nun der Regionalplanung sehr schnell ihre möglichen Gebiete für Windkraftanlagen mitteilen. In einer der nächsten Sitzungen wird der Gemeinderat über die möglichen Flächen entscheiden und auch über die Aufstellung eines Teilflächennutzungsplans.

Ein Dreispänner an der Ecke Saalhaupter Straße/Kreutweg? Die Gemeinde hatte ein so massives Gebäude auf diesem Grundstück bereits einmal abgelehnt. Das Landratsamt sah das anders und will das Einvernehmen der Gemeinde zu den geplanten drei Reihenhäusern ersetzen. Dagegen spricht sich nun wiederum die Gemeinde aus. Zu dicht und zu massiv sei die Bebauung.

Außerdem hat man Bedenken, einen Präzedenzfall für diese Umgebung zu schaffen. Mit 4:8 Stimmen beschloss der Rat, die Gründe dem Landratsamt nochmals darzulegen. Martin Eisenreich regte an, die Stellplatzverordnung der Gemeinde zu ändern. Damit könnte man erreichen, dass die bebaubare Fläche geringer wird. Die Verwaltung wird eine entsprechende Änderung ausarbeiten und vorlegen. 26 500 Euro stellt die Gemeinde für die digitale Alarmierung der Feuerwehr bereit. Überwiegend geht es um Ersatz für Piepser.

Maximal 230 Meter hoch

Für Teugn dürfte ein Windrad derzeit maximal eine Höhe von 230 Metern haben. Die Höhe ist begrenzt, da der Ort zum Einflugradius des Militärflughafens Manching zählt. Diese Vorgabe könnte sich aber noch ändern und eine Höhe bis 300 Metern zulässig werden. Bund und Militär sind zu diesem Thema derzeit grundsätzlich im Gespräch, berichtete Theresa Uhlemann von der Energieagentur.

Sie hatte auch ein paar Zahlen dabei, um die Dimension einer solchen Anlage vorstellbar zu machen. An Fläche würde zirka der Umfang eines halben Fußballplatzes benötigt, die Kosten für den Bau eines 250 bis 300 Meter hohen Windrads lägen derzeit bei zirka zehn Millionen Euro und bis zur Verwirklichung würden vier bis fünf Jahre vergehen.