Hunde
Die Supernase aus Wildenberg

Maya von Neybur ist Deutschlands bester ungarischer Vorstehhund. Für Halter Norbert Benedikt geht ein Traum in Erfüllung.

27.09.2019 | Stand 16.09.2023, 5:18 Uhr
Roswitha Priller

Norbert Benedikt und Hündin Maya sind stolz auf den ersten Preis der Josef Rauwolf Prüfung 2019. Foto: Roswitha Priller

Für den Wahl-Wildenberger Norbert Benedikt (36) war es ein unglaubliches Glücksgefühl. Seine 14 Monate alte Hündin Maya von Neybur hat den ersten Preis der Josef Rauwolf Zuchtauslese Prüfung 2019 gewonnen. Die jährlich vom Verein ungarischer Vorstehhunde für ganz Deutschland ausgetragene Prüfung fand heuer im thüringischen Ilmtal statt. Die geprüften Hunde sind zwischen ein und zwei Jahren alt. Bundesweit schafften es 2019 nur 25 ungarische Vorstehhunde, sich für die überaus anspruchsvolle Prüfung zu qualifizieren.

Zur Premiere gleich den Sieg

„Maya ist meine erste Hündin, die überhaupt zur Josef Rauwolf Prüfung zugelassen wurde. Und hat dann auch noch gleich den Sieg geholt“, schwärmt Benedikt. Bereits mit vier anderen Magyar Viszlas - so heißt die Rasse der ungarischen Vorstehhunde, hatte der leidenschaftliche Jäger eine Qualifikation probiert. „Bei den Hunden muss als erstes optisch und gesundheitlich alles stimmen,“ erklärt der Hundehalter. Seine kleine Hundeherde bilden neben Maya noch Bea und die kleine Leni. Mit den Hunden hat sich der Bundeswehrveteran einen Kindheitswunsch erfüllt. „Ich war mit 19 Jahren als Fallschirmjäger in Afghanistan im Einsatz und habe mir geschworen: Wenn ich hier heil rauskomme, dann lege ich mir einen Hund zu.“

Über seinen ersten Hund Eros ist Benedikt dann auch zur Jagd gekommen. „Ich habe mich gleich für die Rasse Magyar Viszla entschieden.“ Inzwischen ist der gebürtige Oberbayer Jagdpächter von Train und hat mit seiner Frau Conny und den beiden Töchtern Pia und Sarah Wildenberg als Wohnort ausgewählt.

Kriterien: Beziehung:
Es werden neben optischen und gesundheitlichen Rassemerkmalen die Qualitäten der Hunde, die für die Niederwildjagd gebraucht werden, überprüft. Dazu gehören das Überqueren einer Wasserfläche auf Befehl, das Aufspüren im dicken Schilf, sauberes Apportieren und Schussfestigkeit.„Ich sehe meinen Hund als Freund und Begleiter,“ sagt Norbert Benedikt.

Die ungarischen Vorstehhunde sind Spezialisten für die Niederwaldjagd. Genau diese Qualitäten werden bei der Josef Rauwolf Prüfung getestet. Gute Nasen und ein absoluter Findedrang zeichnen sie aus. Gleichzeitig sollten sie sauber apportieren können, müssen nervenstark sein und ihrem Herrn aufs Wort gehorchen. „Ich trainiere täglich zwei Stunden mit meinen Hunden. Dazu gehören auch immer wieder Einheiten an verschiedenen Gewässern.“ Denn bei der Prüfung mussten die Hunde auch eine über 50 Meter lange Wasserfläche überqueren. Allein an dieser Aufgabe scheiterten etliche von Mayas Mitstreitern. Nur sieben absolvierten die Prüfung komplett.

Auch für die Polizei im Einsatz

Die Fähigkeiten der Hunde machen nicht nur bei der Jagd Sinn. Dass beispielsweise die dreijährige Bea eine echte Supernase ist, weiß auch die Polizei zu schätzen. „Ich wurde schon öfter bei Wildunfällen gerufen, damit Bea verletzte Tiere aufspürt.“ Auch Bauern brauchen die Spürnasen der Hunde, um kleine Kitze bergen zu können, bevor die Mähdrescher mit der Arbeit beginnen.

Vom Langquaider „Hundsvoda“ Manfred Westermeier hat sich Benedikt die letzten Siegertipps geholt. „Manfred hat mir erklärt, wie man die Hunde am besten mit Körpersprache und Worten unterstützen kann.“ Nun können Herrchen und Hundedame voller Stolz Siegerschleife und Medaille tragen.

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