UMDENKEN Genossenschaft sucht Dächer und Investoren
Fukushima hat für Harald Hillebrand und seine Mitstreiter viel verändert. Die umweltbewussten Bürger nehmen die Energiewende selbst in die Hand.
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LANDKREIS. Im Juni hat der Abensberger Landschaftsarchitekt Harald Hillebrand zusammen mit 33 weiteren Leuten die Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Kelheim (BENGEL-KEH) gegründet. Schon jetzt hat diese 75 Mitglieder. „Bis zum Jahresende werden es 100 sein“, ist Hillebrand überzeugt. „Ich hatte heute schon wieder fünf Anfragen in der Post.“ Zusammen mit Christof Kastl, einem Handwerksmeister aus Kelheim, und Bastian Schonowski, Abensberger Diplom-Betriebswirt, leitet er BENGEL-KEH. „Wir wollen, dass nicht die Energieriesen das Thema besetzen, sondern die Bürger das Ruder in die Hand nehmen“, erklärt Hillebrand, der sich seit seiner Jugend für Umweltschutz und erneuerbare Energien interessiert. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit.“ Ende Oktober hat die Energiegenossenschaft ihre ersten Projekte in Betrieb genommen: eine 400 Quadratmeter große Dachfläche mit einer 53,76 kWp-Fotovoltaikanlage in Bad Abbach und ein über 700 Quadratmeter großes Dach in Teugn, das eine 93 kWp-Anlage trägt. Beide Flächen gehören der Raiffeisenbank, BENGEL ist der Pächter. Die Einspeisezusage der E.ON liegt vor. 28,74 Cent für die Kilowattstunde erhält BENGEL. 106 000 Euro hat die Genossenschaft in das erste Dach investiert, in Projekt zwei hat sie 178 000 Euro gesteckt. Finanziert wurde das Ganze mit Mitgliederanteilen und Krediten. Das einzelne Mitglied profitiert über Zinsen. Drei Prozent erhalten die Bürger voraussichtlich auf ihre Anteile. Doch das muss die Genossenschaftsversammlung noch beschließen. Die Energiegenossenschaft sucht weitere Dächer, die laut Hillebrand mindestens 160 Quadratmeter groß sein sollten. „Je größer, desto besser“, betont er. Die Fotovoltaikfirmen seien sehr gut ausgelastet und daher nur an den umfangreicheren Installationen interessiert. „Das lohnt sich eher für sie“, weiß Harald Hillebrand.
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