Gesundheit
Limes-Therme Bad Gögging hat viele Fans

Die „Wohlfühloase“ behauptet sich auf Platz 45 der 100 besten Thermen Deutschlands. Adrenalin-Junkies gehen aber leer aus.

21.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:53 Uhr

Der Kurort Bad Gögging verfügt über mehrere Kliniken, die Heilmittel Moor sowie Schwefel- und Thermalwasser. Foto: Dr. Satzl

Die Limes-Therme ist seit vierzig Jahren der Mittelpunkt des Kurortes, die „Lokomotive“, die Jahr für Jahr tausende Besucher nach Bad Gögging lockt. Und die sind überwiegend ganz begeistert von der Therme. So wurde die Einrichtung, an der der Bezirk Niederbayern, die Stadt Neustadt und der Landkreis Kelheim beteiligt sind, unlängst auf Platz 45 der 100 besten Thermen und Wellnessbäder in Deutschland gewählt.

Ein Platz weiter vorn wäre sicherlich schöner gewesen, aber mit Platz 45 in der Bewertung von „reisereporter.de“ kann Franz Bauer, Leiter der Limes-Therme, gut leben. Er verweist auf die Konkurrenz beim Ranking. „Die Obermain-Therme in Bad Staffelstein ist bei der Bewertung auf Platz sieben gekommen. Was die Obermain-Therme hat, werden wir nicht realisieren können.“ Das liege vor allem am Angebot der Franken. „Die Obermain-Therme hat mehr Ausstattung.“

Von Top bis Flop

Interessant sind die Einträge bei Facebook. Sie reichen von „super, top und sehr schön“ bis zu negativen Aussagen, was die Einschätzung erschwert. Die Limes-Therme setzt daher auch auf eigene Umfragen. Bauers Assistentin Tanja Reiter fasst die Ergebnisse so zusammen: „Es sind wenige Prozent bei den Besucherbefragungen, die sich beschweren.“ Der Werkleiter sieht gern auf die nackten Zahlen – z.B. wie viele Besucher die Therme und ihre Angebote in welchem Monat hat. Dazu kommen Erfahrungswerte – Saunafreunde gehen vorzugsweise im Winter in die Sauna – und viele andere Faktoren, die den Umsatz bestimmen. Wird ein Angebot von den Krankenkassen unterstützt, kann die Limes-Therme mit zusätzlichen Einnahmen rechnen. Bietet die Einrichtung Sonderangebote, kann Bauer auf wachsende Nutzerzahlen hoffen.

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Der Erfolg ist dennoch nicht planbar. Selbst große Investitionen bringen bisweilen nicht den erhofften Erfolg. So wurden 2016 rund 4,5 Millionen Euro in die Römer-Sauna investiert. Eine 1500 Quadratmeter große Sauna mit zahlreichen Attraktionen entstand. Die Besucherzahlen blieben jedoch deutlich hinter den Hoffnungen zurück. Franz Bauer gesteht: „Bei der Sauna sind wir noch nicht am Ziel.“

Dass die Sauna nicht so anlief, wie erwartet, hatte viele Gründe. Die wichtigsten: Der Neu- und Umbau dauerte länger als erwartet, die erste Saison wurde zu spät gestartet. Dennoch ist der Thermenchef optimistisch. Bei der Sauna sind 40000 Besucher sein Ziel, in der Therme 400000. Wobei seine Assistentin anmerkt, dass es sich dabei um „tatsächliche Gäste“ und keine Doppelzählungen handele.

Der Weg dahin ist nicht einfach. Vielfältige Maßnahmen seien erforderlich, betont Bauer. Um die Attraktivität der Therme zu steigern seien neue Beleuchtungen, aber auch neues Fußbodenpflaster sowie neue Sonnenschirme notwendig. Die Verweildauer der Gäste soll erhöht werden.

Es gibt vieles, was gut läuft. Das zeigt sich auch an der Kasse: Tageskarten sind in der Limes-Therme sehr beliebt. Sie kosten 18 Euro für das Erholungsbad, gegen Aufpreis kann man Zusatzangebote wie die Römer-Sauna buchen. Das schafft bisweilen neue Probleme. So führte die Beliebtheit der Tageskarten 2017 zu Kapazitätsproblemen, als sich Besucher darüber beschwerten, dass es nicht genügend Liegen geben würde.Tanja Reiter hat dafür ihre eigene Erklärung: „Ich finde, es ist die Ruhe und Entspannung findet. Das ist unsere Stärke. Daher gibt es auch den Trend zur Tageskarte.“

Medizin und Wellness

Wohlfühlatmosphäre und Entspannung – das ist es, worauf Franz Bauer setzt. „Für Adrenalin-Junkies haben wir nichts“, gesteht er. Die Therme sei ein Ort der Wellness und medizinischen Behandlungen, daran soll nicht gerüttelt werden. „Wir müssen darauf achten, dass wir eine ruhige Anlage bleiben.“ Auch die Moorbehandlungen – Moor ist neben Thermalwasser und Sole eines der drei natürlichen Heilmittel des Kurortes – gehören weiter zum Programm. „Wenn das Moor wegfällt, bricht vieles andere weg“, sagt Bauer. Auch das ist für ihn die Verbindung von Medizin und Wellness.

Das wird auch durch die Umfragen, Rankings und Meinungsäußerungen über die Therme gestützt. „Oft geht es für die Gäste um Kleinigkeiten“, weiß Bauer. Im Ergebnis ist er zufrieden. „Uns war es oft gar nicht so bewusst, wie zufrieden die Leute mit dem sind, was wir bieten.“

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Leider – Schuld daran sind auch die gestiegenen Energiekosten – werden die Eintrittspreise für die Therme in diesem Jahr teilweise erhöht. Der Basiseintritt für eineinhalb Stunden bleibt bei 9 Euro, für zweieinhalb Stunden steigt er von 11 auf 12 Euro und bei dreieinhalb Stunden von 13 auf 15 Euro. Die Tageskarte wird unverändert zum Preis von 18 Euro verkauft. Die Preisanpassung erfolgt ab Juli 2019 – vorausgesetzt die Innenhofneugestaltung ist bis dahin fertig. Die bisherigen Rabattvorteile des Bonustagangebotes und der Wertkarten sind weiterhin möglich. Auch der Zusatzeintritt für die Römer-Sauna bleibt unverändert.

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