Natur-Serie
„Auch wir sind Kelheim“: Eichengallwespe

Selbst stärksten Eichen kommt manchmal „die Galle hoch“. Kein Wunder, wenn man fremden Nachwuchs durchfüttern muss.

18.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:37 Uhr
Christine Linhard
Auch die Kinderzimmer der Eichengallwespe schauen bunt aus! −Foto: F. Jäger

Eine Eiche kennt weder Herzklopfen noch Muskelkater oder Lampenfieber. Aber auch ihr kommt – und zwar sehr viel häufiger als uns – die „Galle“ hoch! Und das, obwohl so ein stattlicher Baum-Riese zwar Hunderttausende von wellenförmigen Blättern vorweisen kann, aber sicherlich keine zähe Verdauungsflüssigkeit! Der „Sonnenlicht-Verzehrer“ braucht ja keine (tierischen) Fette, die er dann abbauen müsste. Wie ist das also mit Eichen und Galle(n)? Tja, ein Großteil der Pflanzen arbeitet ganz gegen ihren Willen als Babysitter für Tausende Arten von Gallmücken, Gallmilben oder eben, wie in unserem Fall, für die Gemeine Eichen-Gallwespe. Deren Kinder werden nicht wie bei den Verwandten im großen Wespenstock emsig umsorgt. Hier kümmert sich nach der Eiablage sozusagen das Eichenblatt um eine Kinderstube: Es bildet, ausgelöst durch das Saugen der Larven, schützende bunte „Gallenblasen“ um die winzigen Tierchen. Wenn die schlüpfen, legen sie wieder Eier auf Eichenblätter… und wieder… und wieder… – ihr Sinn des Lebens!

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