Natur-Serie
„Auch wir sind Kelheim“: Schildflechte

In Flechten verflechten sich zwei sehr verschiedene Partner zu einer Allianz, die es auch mit englischem Rasen aufnimmt.

02.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:54 Uhr
Christine Linhard
Rot stechen die Fortpflanzungsorgane der Schildflechte aus dem Waldboden hervor. −Foto: H. Linhard

Dieses „spacige“ Lebewesen lebt zu seinem Glück auf feuchtem Waldboden im Altmühltal und nicht im Garten von folgendem „Rasen-Forum“-User: „Bei dem, was mal ein Rasen war, hat sich jetzt die Peltigera […] verteilt. Das macht keinen Spaß mehr!!! [...] so ist es [...] ein „botanischer „Schrottplatz“! Ach? Die Botaniker, und mehr noch die Flechtenkundler (Lichenologen), sind da ganz anderer Ansicht! Denn Flechten sind doch wahre Wunder! Es sind Mischwesen aus Pilz und Grünalgen (oder Bakterien), die nur dank gelungener Zusammenarbeit überhaupt existieren können. Die „roten Fingernägel“, die man im Bild zu sehen glaubt, sind die Fortpflanzungsorgane, allerdings nur die des Pilzpartners. Er bildet darin seine Sporen aus. Die müssen erst durch Zufall auf ihre grünen Helfer stoßen, sonst wird’s nichts. Klappt das Rendez-vous, dann sind die flächig wachsenden Schildflechten, so ein Forscher,„sogar kräftig genug, um in Rasengesellschaften überstehen zu können“. Ha! Wie sagt Helmut Schleich so schön? „Alles eben nur eine Frage der Perspektive!“

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