Natur
Schulerloch entsteht in 3D

Drei Tage lang wurde in der Tropfsteinhöhle bei Essing gefilmt. Das fertige Werk soll bald völlig neue Einblicke geben.

30.04.2020 | Stand 16.09.2023, 5:05 Uhr

Bei den Dreharbeiten für den 3D-Film in der Tropsteinhöhle Schulerloch war besondere Vorsicht geboten. Foto: Veronika Gruber, Schulerloch

Die Fledermäuse sind ausgeschlafen und haben ihr Winterquartier verlassen; selbst der Methusalem „Lonely George“, der immer etwas länger braucht, ist bereits ausgeflogen. Normalerweise ist das der Startschuss für eine neue Saison in der Tropfsteinhöhle Schulerloch, aber dieses Mal schickt die Corona-Krise das beliebte Ausflugsziel erst mal auf die Wartebank. Mit Hightec kommt die Höhle nun zu den Besuchern - aufs Smartphone.

Spezialkamera simuliert Fledermausflug

Gesagt, getan. Diese Woche kamen Josef Kluger, Florian Kaltwasser und Peter Untermaierhofer von der KUK Filmproduktion GmbH für drei Tage zum Schulerloch und filmten.

Das Team ist spezialisiert auf hochwertige Stereo 3D Filme und bearbeitet in der Regel weit größere Projekte, wollte aber der Höhle gerne ihren Wunsch erfüllen.

Die Außenaufnahmen wurden mit einer kleinen Drohne eingefangen, was laut Produzent und Regisseur Josef Kluger trotz des teilweisen starken Windes gut gelang. Die Höhle empfing die Crew freundlich und lies sie in ihrer staub- und pollenfreien Luft aufatmen und ungestört hantieren.

Schwierige Bedingungen für die Film-Crew unter Tage

Es gab aber auch erschwerte Bedingungen, mit denen die Kameraleute zurechtkommen mussten. Wegen der Gefahr der Algenbildung arbeiteten sie bei den Auf- und Abbauten fast im Dunkeln und setzten die Beleuchtung nur während des Drehens so kurz wie möglich ein. Sie achteten auch gewissenhaft darauf, nichts zu berühren, um die empfindlichen Tropfsteine nicht zu beschädigen.

In den drei ganzen Tagen fiel ab und zu ein kalter Tropfen genau in ihren Kragen, was sie mit Humor nahmen.

Sie filmten die großen Attraktionen, die in der Führung zu besichtigen sind, wie den einzigartigen Becherstalagmit.

Großer Auftritt für „kleine Wunder“

Der Fokus des Films liegt jedoch auf den kleinen Wundern im Verborgenen, die normalerweise nicht gezeigt werden können. Blickwinkel, die in einer Höhlenführung nicht möglich sind, wurden mit insgesamt fünf verschiedenen Kameras eingefangen. Für den Flug aus Sicht einer Fledermaus wurde eine spezielle 3D Seilkamera eingesetzt.

Ab Juni soll der Film zu sehen sein. Zielgruppe sind vor allem Schulen und Gruppen, die die Höhle jetzt aufgrund von Corona nicht besuchen dürfen oder aus körperlichen Gründen den kurzen, aber steilen Fußweg durch den Wald zur Höhle nicht schaffen.

Thema:
Der Film wird besondere Einblicke und neue Perspektiven ermöglichen. Er zeigt aber nicht nur Schönes, sondern thematisiert darüber hinaus auch Beschädigungen.

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