Veranstaltungen Weichen für das Bad Abbacher Heinrichsfest sind gestellt
Bad Abbach.Der Gemeinderat hat die Durchführung des Heinrichsfest im kommenden Jahr beschlossen. Werner Wickert wird erneut den Kaiser mimen – auch wenn sanfter Druck notwendig war.
Bewaffnete im Sitzungssaal! Kaum war bei der Sitzung des Gemeinderats die Entscheidung über die Durchführung des Heinrichsfestes im nächsten Jahr gefallen, drang die Leibgarde des Kaisers mit ihren Hellebarden in den Saal ein. Die Mannen um Johann Brinsteiner hatten dabei einen Gemeinderat im Visier: Werner Wickert, seines Zeichens Kaiser-Darsteller beim letzten Heinrichs-Fest. Er musste Flagge zeigen, ob er den Kaiser wieder verkörpern würde. „Ja, ich will“, antwortete Wickert.
„Wir haben eine Kaiser“
Eigentlich hätte er das ja nicht wieder vorgehabt, bekannte der Konrektor der Grundschule, aber wer kann sich einer solchen Aufforderung schon entziehen? Und auch seine Frau werde wieder die Rolle der Kaisersgattin Kunigunde bekleiden, versicherte er. „Rat und Volk von Abbach, habemus imperatorem“ – wir haben einen Kaiser – jubelte daraufhin Brinsteiner.
Andreas Diermeier, gemeinsam mit Brinsteiner federführend für die Organisation des Festes verantwortlich, hatte die Aktion eingefädelt. Der Leiter des Ordnungsamts, Markus Jakomet, der der Leibgarde den Weg gewiesen hatte, musste sich im Anschluss von Bürgermeister Benedikt Grünewald eine gestrenge Frage gefallen lassen. Zur allgemeinen Erheiterung wollte der wissen, wie es denn sein könne, dass Bewaffnete überhaupt in den Sitzungssaal vordringen können.
„Schwarze Null“ angestrebt
Zuvor hatte sich der Rat auch mit der finanziellen Seite des Festes beschäftigt. Eingeplant ist ein Etat von 20 000 Euro. Durch den Verkauf von Festzeichen, die Standgebühren und Sponsoren hofft man, dass der tatsächliche Anteil für die Gemeinde aber gering bleibt. „Wir streben die schwarze Null an“, sagte Diermeier.
Beim Heinrichsfest 2014 war das gelungen. Bei dem Fest fünf Jahre später war ein Defizit von 8000 Euro entstanden, das zum allergrößten Teil durch die sehr hohen Auflagen und damit Kosten für den Sicherheitsdienst entstanden war. Da das Heinrichsfest aber „ein Familienfest ist und kein Saufgelage“, wie Bürgermeister Grünewald betonte, habe man sich heuer auf einen angepassten Sicherheitsdienst geeinigt.
Die Gemeinderatssitzung stand insgesamt ganz im Zeichen der Veranstaltungen für 2023. Tanja Lohr und Barbara Wieben, verantwortlich für Tourismus, Marketing und Kurwesen in der Gemeindeverwaltung, stellten das Programm eigener und externer Veranstaltungen vor. Ein Bürgerfest im bisherigen Sinn wird es nicht geben. Stattdessen soll vor den Felsenkellern ein Heimatfest stattfinden. Finanziell werden die Kosten für diejenigen Veranstaltungen, die unter der Regie der Gemeinde laufen, an die 10 000 Euro betragen. Jedes Fest wird aus Gründen der Transparenz dabei für sich abgerechnet werden.
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